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Amerikanischer Bio-Markt on the move

  • BioFach America für Einsteiger und Marktkenner 
  • Nur noch wenige Plätze frei – schnell buchen
  • Deutscher Firmengemeinschaftsstand mit Fullservice

Im vergangenen Jahr waren die Plätze auf der BioFach America – Organic Products Expo in Baltimore überaus begehrt. Kein Wunder! Der US-Bio-Markt ist der umsatzstärkste der Welt und er hört nicht auf zu wachsen. Zweistellige Zuwachsraten kennzeichneten die letzten Jahre. Die Bio-Anbaufläche von annähernd 890.000 Hektar in den Vereinigten Staaten reicht bei weitem nicht aus, die steil zunehmende Nachfrage zu decken. Deutsche Firmen, die ihre Chancen auf diesem expansiven Markt wahrnehmen wollen, sollten nicht zögern, sich und ihre Produkte dem Fachpublikum in den Staaten vorzustellen und gleichzeitig die Handelsstrukturen vor Ort kennen zu lernen.

Die Organic Trade Association (OTA), der amerikanische Bio-Handelsverband, bestätigt mit seiner aktuellen Untersuchung Manufacturer Survey 2006, dass der Markt für Bio-Lebensmittel und Naturwaren sich weiterhin positiv entwickeln wird. OTA geht auf Grundlage einer Umfrage bei Verarbeitungsunternehmen von einem jährlichen Durchschnittszuwachs von 11 Prozent bis 2025 aus. Bei Lebensmitteln werden, laut dieser Prognose, in den kommenden drei Jahren Fleisch- und Wursterzeugnisse am stärksten nachgefragt. Prognose: Plus 31 Prozent! Es folgen Gewürze, Soßen (+17 %), Molkereiprodukte (+15 %), Snacks und Convenience Food (+13 %) sowie Brot- und Cerealien (+12 %) und Getränke (+10 %). Auch den Warengruppen Bio-Textilien, Naturkosmetik, Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Tiernahrung werden große Wachstumsraten vorhersagt. 2005 lag das Plus bei über 30 Prozent.

Die OTA-Analyse ist die eher vorsichtige Vorausschau auf die Marktentwicklung. Progressivere Schätzungen von Marktinsidern halten es für möglich, dass der Umsatz sich jährlich 20 Prozent höher schrauben wird. Ob behutsam oder ambitioniert, beide Prognosen machen deutlich, welche Chancen und Spielräume noch im amerikanischen Bio-Markt stecken. Tatsache ist zugleich, dass der enorme Appetit auf Bio-Produkte nicht allein von den amerikanischen Bio-Farmern gedeckt werden kann. Im Fleischsektor ist der Mangel bereits überdeutlich: Ein Marktreport von Organic Monitor spricht von fehlenden 60 Prozent bei Schweinefleisch. Die USA sind generell zu über 30 Prozent auf Importe bei Bio-Lebensmitteln angewiesen. Immerhin griffen bereits 2004 rund 27 Prozent der Bevölkerung regelmäßig zu Bio-Produkten. Bei einem Gesamtmarkt von rund 300 Millionen Verbrauchern und über 160.000 Lebensmittelgeschäften bedarf es – selbst bei einem derzeitigen Bio-Marktanteil von etwa 2,5 Prozent – viel Ware, um die Nachfrage zu decken.

Um weiteren dramatischen Engpässen in Zukunft vorzubeugen, setzt sich die OTA für eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der Bio-Farmer ein. 2007 steht ein neuer Plan des US-Landwirtschaftsministeriums USDA, genannt Farm Bill, für die nächsten fünf Jahre auf der Tagesordnung. Das Ministerium hat rund 6,1 Millionen US-Dollar pro Jahr zur Förderung der Bio-Landwirtschaft vorgesehen. Der Bio-Handelsverband fordert angesichts der starken Nachfrage jedoch weitere Maßnahmen. OTA-Geschäftsführerin Caren Wilcox befürwortet eine der konventionellen Landwirtschaft vergleichbare Unterstützung für Bio-Betriebe, um deren Ausbau zu fördern: „Die Vorschläge des Ministeriums sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber die biologisch wirtschaftenden Bauern brauchen mehr Hilfe, um den Bedürfnissen des heimischen Marktes und des Weltmarktes gerecht zu werden.“

Der US-Bio-Markt ist derzeit stark in Bewegung. Die Nummer 1 des amerikanischen Bio-Marktes, Whole Foods Market, übernimmt mit Wild Oats Markets eine der weiteren Größen des Bio-Lebensmittelhandels. Für insgesamt 565 Millionen US-Dollar wechseln 110 Läden in den USA und in Kanada den Besitzer. Sie hatten zuletzt einen jährlichen Gesamtumsatz von rund 1,2 Milliarden Dollar erzielt. Mit der Übernahme stockt Whole Foods Market die Zahl seiner Geschäfte auf rund 300 auf. Der Umsatz, der 2006 circa 5,6 Milliarden Dollar betrug, kommt mit dem Zukauf dem für das Jahr 2010 prognostizierten 10 Milliarden Dollar Umsatzziel erheblich näher.

Wer sich in so einem dynamischen Markt mit seinen Produkten etablieren will, braucht Tuchfühlung, Expertenwissen und verlässliche Partner. Er muss sich sowohl mit der Gesetzgebung und den strengen Regelungen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums auseinandersetzen, wie mit den Marktstrukturen und dem vorhandenen Warenangebot. Das gilt sowohl für den Marktneuling wie für denjenigen, der bereits Erfahrung mit dem US-Markt hat. Aktuelle Informationen zur Marktentwicklung, zu gesetzlichen Vorgaben und Trends bietet das Rahmenprogramm der BioFach America – Organic Products Expo, die gemeinsam mit der Natural Products Expo East vom 27.-29. September 2007 in Baltimore stattfindet. Das Konferenzprogramm startet bereits am 26. September, einen Tag vor Beginn der Fachmesse, auf der im letzten Jahr insgesamt über 1.200 Aussteller vertreten waren. Von diesen stellten rund 240 auf der BioFach America aus. Die BioFach America – Organic Products Expo ist eine Fachmesse ausschließlich für zertifizierte Bio-Lebensmittel und Naturkosmetik. Die Aussteller genügen genau so strengen Zulassungskriterien wie auf der Muttermesse BioFach in Nürnberg, die mit 2.565 Ausstellern und 45.273 Besuchern im Februar wieder alle alten Rekorde gebrochen hat. In Baltimore stellen weit über 20.000 Besucher Jahr für Jahr das qualifizierte Publikum, das den Firmen auf der BioFach America Frequenz und interessierte Nachfrage garantiert.

Mit einem Rundum-Dienstleistungsangebot, das vom Transport der Ware über die Hotelbuchung bis hin zum voll ausgestatteten Messestand reicht, bietet Nürnberg Global Fairs Service und Betreuung in bewährter Form. Zuverlässigkeit und Partnerschaft werden groß geschrieben. Besonders interessant für deutsche Firmen ist der Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz BMELV, an dem sich im vergangenen Jahr acht deutsche Firmen gut aufgehoben fühlten. Marktexperte Stefan Hauke wird auch dieses Jahr wieder die Situation für Export interessierte Unternehmen analysieren und für spezielle Fragen zur Verfügung stehen. Anmeldeschluss für den German Pavilion ist der 11. Mai 2007.

Weitere BioFach globally Termine: 

  • BioFach China, Shanghai: 31. Mai. - 02. Juni 2007

  • BioFach Japan, Tokio: 10.-12. Oktober 2007

  • BioFach América Latina/Expo Sustentat, São Paulo: 16.-18. Oktober 2007

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