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Bio ist eine Zukunftschance für einen starken Ländlichen Raum

Im Zuge des morgigen Landtagsplenums debattiert das Parlament die Ausrichtung der Landwirtschaftspolitik. Mit großem Erstaunen bewertet die AÖL als Spitzenverband der ökologischen Agrar- und Ernährungswirtschaft die jüngst erfolgte Positionierung des CDU-Fraktionschefs Guido Wolf. Vergangene Woche bezeichnete Wolf die Ausrichtung der baden-württembergischen Landwirtschaftspolitik an gesellschaftlich geforderten Maßgaben wie Umwelt- und Klimaschutz, Erhalt der Böden, Sicherung der Artenvielfalt und Erhöhung des Tierwohls als „Öko-Dirigismus“.

Esslingen/Stuttgart, 15.7.2015  |   Die Landwirtschaft gilt - auch und insbesondere in Mitteleuropa - als Hauptverursacher vieler Umweltprobleme. Um diesen zu begegnen hat die Europäische Kommission für die jüngst begonnene politische Förderperiode klare Leitlinien gesetzt, um die Landwirtschaft an ökologisch verträglichen Maßgaben auszurichten mit dem Ziel, dass sich durch eine Umsetzung dieser Maßgaben nachweisliche Vorteile für Umwelt, Klima, Böden, Artenvielfalt und Tierwohl ergeben. Themen wie die Einführung einer Stickstoffbesteuerung oder einer Pestizidabgabe können mittlerweile als gesellschaftspolitischer Konsens angesehen werden.
Umso erstaunter nimmt die AÖL zur Kenntnis, wie sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Wolf zu diesen gesellschaftlichen Herausforderungen positioniert und die Ausrichtung als „Öko-Dirigismus“ geißelt. „Herr Wolf, wir fordern Sie auf, sich der breiten Verbrauchermeinung zu stellen und die gesellschaftlichen Wünsche und Erwartungen an eine moderne Landbewirtschaftung nicht pauschal abzutun.
Bitte nehmen Sie die Ängste auch vieler Landwirtsfamilien ernst. Vielfach haben der unsachgemäße Gebrauch von Spritzmitteln und durch Agrochemie verursachte gesundheitliche Unverträglichkeiten dazu geführt, dass ein Betriebsleiter seinen Betrieb auf eine ökologische Bewirtschaftung umgestellt hat“, so Dr. Christian Eichert als kommissarischer Vorsitzender der AÖL im Vorlauf zur morgigen Plenarsdebatte.
Dass „Bio“ für die Landwirtschaft in Baden-Württemberg erhebliche Chancen birgt und Landwirtsfamilien vermehrt den Weg zu „Bio“ finden, haben die jüngst veröffentlichten Zahlen des Agrarumweltprogramms „Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl“ (FAKT) bewiesen.
„Wir erwarten, dass der Fraktionschef einer christlich ausgerichteten Partei den Landwirtsfamilien im Lande nicht durch eine einseitige Verunglimpfung dieser Zukunftschancen beraubt und durch gesellschaftspolitisch rückwärtsgewandte Äußerungen die politische Atmosphäre im Land vergiftet. Vielmehr erwarten wir uns einen fairen Dialog zur Umsetzung der gesellschaftlich erwünschten Agrar- und Ernährungswende. Anders als Guido Wolf sehen wir im Motto 'Mehr Bio' große Zukunftschancen für einen starken und zukunftsfähigen Ländlichen Raum“ so Eichert abschließend.
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