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Fair Handeln

Mit Essen spielt man nicht

Die Hauptakteure des Fairen Handels in Deutschland veröffentlichten die deutsche Version der Studie Wer hat die Macht? des Fair Trade Advocacy Office in Brüssel. Thematisiert wird das Machtungleichgewicht in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten und die Auswirkungen auf Kleinbauern.

Kleinbauern sind unlauteren Handelspraktiken und einer Machtkonzentration der Hersteller für Agrarbetriebsmittel, der Nahrungsmittelverarbeiter und den Konzernen des Lebensmitteleinzelhandels ausgesetzt. Durch die geringe Anzahl der Abnehmer und die Abhängigkeit von ihnen entsteht in der Wertschöpfungskette ein Engpass und damit eine Nachfragemacht. Mit dieser können die Abnehmer Preise stark beeinflussen und vorschreiben. Folgen sind geringere Einnahmen, Kinderarbeit und schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen.

Das Forum Fairer Handel, Gepa, Misereor, TransFair und der Weltladen Dachverband fordern von der Bundesregierung die Durchsetzung von sozialen Mindeststandards in globalen Lieferketten. Thematisiert werden soll das Ganze auf dem G7-Gipfel unter dem Agendapunkt der Gestaltung globaler Lieferketten.

Gefordert wird eine vom Standort unabhängige Regulierung. Sie soll unlautere Handelspraktiken definieren und eine anonyme Beschwerde bei der Regulierungsstelle ermöglichen. Die Machtverhältnisse müssen ausgeglichen und die Transparenz in der Wertschöpfungskette verbessert werden mit regelmäßigen und transparenten Auswertungen der Kosten- und Preismargen. Eine weitere Forderung ist die Überarbeitung und Reform des Ansatzes zur Fusionskontrolle und eine Förderung der Prinzipien des Fairen Handels.

LS

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