Eier
Das neue Alnatura Ei
Bio-Filialist entwickelt Tierwohl-Konzept für Legehennen
Ab sofort bietet Alnatura in allen Filialen ein neues Ei an. Jedes Ei stammt von Bio-Höfen, bei denen der Bauer das Wohl der Legehennen im Blick behält und systematisch überprüfen lässt. Hierzu hat Alnatura in Zusammenarbeit mit der Biologin Christiane Keppler von der Uni Kassel, in 18monatiger Vorbereitung ein Konzept zur Erfassung und Bewertung des Tierwohls in Hühnerställen entwickelt.
Im Mittelpunkt steht das Hühner-Audit. Diese Untersuchung führen Christiane Keppler und eigens von ihr ausgebildete Auditoren in allen Herden jährlich durch. Das Audit beginnt mit der Beurteilung des optischen Zustands der gesamten Herde. Abhängig von der Herdengröße nimmt der Auditor dann bis zu 25 Hennen je Herde in die Hände, untersucht jedes Tier akribisch vom Kamm bis zur Kralle und notiert die Befunde. Diese genaue Betrachtung einzelner Tiere erlaubt verlässliche Rückschlüsse auf den Zustand der gesamten Herde. Alle Beobachtungen fließen in die Gesamtbewertung des jeweiligen Hennenbestandes ein.
Kleinigkeiten zur Verbesserung klären die Auditoren unmittelbar mit den Bauern. Werden größere Mängel festgestellt, muss der Hühnerhalter nachbessern, im Zweifel lehnt Alnatura die Vermarktung der Eier ab. Alle Lieferanten des Alnatura Eies sind inzwischen auditiert worden.
Ein wesentlicher Aspekt des neuen Konzepts ist die Beziehung zwischen Bauer und Hennen. Christiane Keppler erläutert: „Ob der Bauer sich ernsthaft für das Wohl seiner Hühner engagiert oder ob er die Tiere als reine Eierlieferanten betrachtet, erkennen wir beim Audit sehr schnell.“ Die Wissenschaftlerin versteht sich durchaus als Beziehungsratgeberin zwischen Mensch und Tier.
Über die Aufmerksamkeit und Zuwendung hinaus tragen auch Beschäftigungsanreize im Stall wie Spielschnüre oder Gemüseleckereien außerhalb des Futterplans zur wesensgerechten Haltung bei. Auch für sinnvolle individuelle Maßnahmen sind die Auditoren offen. So spielen manche Bauern in den Ställen Hintergrundmusik ab, damit die Tiere gegenüber Umgebungsgeräuschen weniger schreckhaft werden.
Alle Alnatura Eier sind verbandszertifiziert. Deren Anforderungen liegen insbesondere in Schlüsselbereichen der Legehennenhaltung wie Aufzucht, Besatzdichte oder Futterqualität über den Anforderungen der EU-Öko-Verordnung. Doch bereits diese Grundanforderungen der EU bedeuten aus Sicht des Tierwohls eine deutliche Verbesserung gegenüber der konventionellen Hühnerhaltung.
Eine nochmalige Weiterentwicklung ermöglicht der im Dezember 2013 gemeinsam von Bioland, Demeter und Naturland herausgegebene Leitfaden Tierwohl. Dieser gibt Bauern Kriterien zum Selbst-Audit über den Zustand ihrer Nutztiere an die Hand und ist gleichzeitig Kontrollinstrument für die Verbände. Das jetzt von Alnatura vorgestellte Konzept eines systematischen, am einzelnen Tier ausgerichteten und von außen jährlich durchgeführten Hühner-Audits bedeutet die Sicherstellung weitgehender Tierwohlkriterien bei der Erzeugung von Bio-Eiern.
Zum neuen Alnatura Konzept gehört auch der Initiativfonds für mehr Tierwohl. Hier können die Landwirte Ideen zur weiteren Förderung der Lebensqualität ihrer Legehennen einreichen. Bewertet ein Gremium aus Alnatura Experten und externen Fachleuten die Projektansätze als sinnvoll, werden diese mit bis zu 30.000 Euro im Jahr gefördert.
Bei allem Aufwand für mehr Tierwohl: Das Konzept muss auch wirtschaftlich sein. Deshalb zahlt Alnatura seinen Hühnerbauern für ihr zusätzliches Engagement einen höheren Einkaufspreis je Ei. Das gibt den Landwirten Sicherheit und schafft die Voraussetzungen für eine wesensgerechte Legehennenhaltung. Die Alnatura Eier sind in allen 87 Alnatura Super Natur Märkten sowie bei Budni und Globus erhältlich. Sechs bzw. zehn Alnatura Eier kosten 2,29 bzw. 3,49 Euro (UVP).