Bio Company
Bio Company erreicht 100 Millionen-Marke
24 Prozent Wachstum im Jahr 2013 für Berliner Bio-Filialisten
Vor 15 Jahren startete die Bio Company mit ihrem ersten Biosupermarkt in der Wilmersdorfer Straße in Berlin. Die Vision, Bio-Produkte als Vollsortiment anzubieten, traf den Nerv der Zeit und auf viel Resonanz bei den Verbrauchern. Heute ist das Unternehmen, welches ursprünglich gar nicht als Kette geplant war, auf 35 Filialen angewachsen und damit Marktführer in Berlin und Brandenburg. Bis Ende des Jahres soll die Anzahl der Filialen auf 40 steigen, insgesamt sind fünf Neueröffnungen geplant. Das Erfolgskonzept der Bio Company ist es, einen besonderen Schwerpunkt des Sortiments auf regional erzeugte Waren zu legen.
Der Bio-Filialist bezieht einen Großteil seiner Ware aus Berlin und Umland und will insbesondere auch kleine und mittlere Betriebe fördern. Dieses Regionalkonzept bescherte dem Bio-Filialisten zum Jubiläumsjahr sogar einen Rekord: Im Geschäftsjahr 2013 erzielte das Unternehmen erstmals einen Umsatz von 100 Millionen Euro. Damit steigert die Bio Company ihr Wachstum gegenüber dem Vorjahr um gut 24 Prozent. In 2014 wird ein Wachstum von 16 Prozent anvisiert.
Anstieg auf 40 Filialen geplant
Im Oktober eröffnete der Bio-Filialist nunmehr seine 35. Filiale am Klausenerplatz in Berlin. Bei dem historischen Gebäude handelt es sich um eine ehemalige Reithalle von 1897. Sie wurde in Absprache mit dem Vermieter weitestgehend in den historischen Zustand zurückversetzt. Damit führt die Biosupermarktkette in Berlin und Brandenburg derzeit 32 Filialen, zwei weitere befinden sich in Dresden und eine in Hamburg.
2014 sollen die Anzahl der Filialen auf 40 wachsen. Zwei weitere sind in Berlin geplant, zwei in Brandenburg sowie eine Filiale in Hamburg. Startete Die Fläche beträgt derzeit 19.000 Quadratmeter. Bis Ende 2014 soll die Verkaufsfläche 23.000 Quadratmeter wachsen. „Wir verzeichnen nach wie vor viele Anfragen von Verbrauchern, die sich in ihrer Nähe eine Filiale wünschen. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der Region Berlin und Brandenburg. Aber auch nordöstliche Ballungsräume sind immer wieder im Gespräch. Dabei ist uns ein organisches Wachstum im Sinne der wirtschaftlichen Vernunft wichtig“, teilt Geschäftsführer Georg Kaiser, der im ersten Markt noch selbst hinter dem Verkaufstresen stand.
Das Unternehmen ist mittlerweile als mittelständisches Unternehmen ein bedeutender Arbeitgeber. 1.025 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen derzeit. Damit hat das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr seinen Beschäftigungsgrad um 16 Prozent gesteigert. Im April wird es für die Mitarbeiter erneut signifikante Lohnerhöhungen geben, von der besonders langjährige und qualifizierte Mitarbeiter profitieren werden. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 95 Auszubildende.
Dass das Handelsunternehmen Marktführer in der Region wird, hätte sich Georg Kaiser nicht träumen lassen, als er die erst eFililae in der Wilmersdorfer Straße in Berlin aufschloss. „In der Biobranche gab es damals einen Riesenaufbruch. Hier von Anfang an mit dabei zu sein und die Entwicklung mit nach vorne zu treiben, macht mir und meinem Team bis heute sehr großen Spaß. Wir waren immer überzeugt, dass diese Branche die einzig richtige Form des Lebensmittelhandels ist“, erklärt Kaiser, der bereits im elterlichen Lebensmittelgeschäft im Fichtelgebirge das Handwerk und die Qualität von regionaler Ware kennen und wertschätzen lernte. „Mein Ziel ist es auch, dass der Bauer wieder ein angesehener und geachteter Beruf wird. Ein Berufsstand, dem man nicht die Zerstörung der natürlichen Grundlagen anlasten muss, sondern für die Erhaltung dieser Grundlagen steht“, betont Kaiser.
Mit Regionalkonzept an die Spitze
Die ursprüngliche Idee, ökologische Produkte möglichst vielen Menschen zu einem fairen Preis anzubieten, hat sich bis heute durchgezogen. Die Besonderheit der Bio Company ist es, dass sie ihren Kunden einen hohen Anteil regionaler Waren anbietet. Durch kurze Lieferwege möchte der Händler den Verbrauchern einen fairen Preis und eine besondere Frische bieten. So bezieht das Unternehmen seine Ware von vielen regionalen Erzeugern aus Berlin und Brandenburg. „Wir wollen die regionale Wirtschaft ausdrücklich einbinden und stärken. Zu vielen unsere Lieferanten haben wir langjährige, persönliche Kontakte, teilweise seit Bestehen. Wir versuchen auch immer wieder, auch kleinste Unternehmen mit zu integrieren. Dennoch ist noch viel Luft nach oben und der Bedarf besonders in Berlin würde auch noch mehr Lieferanten vertragen.
In der Vergangenheit war die unstete Förderung des ökologischen Landbaus seitens der Länder ein großes Problem. Der derzeitige regionale Bedarf ergibt einen Nachfragesog, der bislang so nicht voll erfüllt werden kann. Hier muss die Politik dringend handeln“, so Geschäftsführer Georg Kaiser.
Durch ihr persönliches Regionalpartnernetz bietet der Bio-Händler in Spitzenzeiten bereits bis zu 40 Prozent Obst und Gemüse aus der Region an. Bei Brot und Backwaren, sowie beim Fleisch und der Wurst sind es ganzjährig 75 Prozent. Eier und Milch werden zu fast 100 Prozent aus der Region bezogen. Regionale Partner sind beispielsweise das Ökodorf Brodowin, die Lobetaler Bio‐Molkerei, Märkisches Landbrot, Heidehof Zwuschen, das Landgut Pretschen oder die Braumanufaktur Templin. Auch kleine Betriebe wie die Imkerei Mohr & Müller sind dabei, oder der Bioland Betrieb Teltower Rübchen.
Vor einem Jahr hat das Handelsunternehmen die Betriebstätte der ehemaligen Biomanufaktur Velten aus der Insolvenz übernommen. Die Übernahme erweist sich für Betrieb und Mitarbeiter als voller Erfolg. Bereits seit Mai 2013 schreibt der Betrieb schwarze Zahlen. Die Zahl der 15 Mitarbeiter blieb stabil, im Laufe des Jahres 2014 sollen weitere dazu kommen. Der Jahresumsatz der Biomanufaktur Havelland für 2013 betrug bereits 3,7 Millionen Euro. In 2014 will man sich noch um 20 Prozent steigern.
Weitere Investitionen in Maschinen und Sortimentserweiterung sollen den Geschäftserfolg weiter vorantreiben. Ein Schwerpunkt des Betriebes ist die Belieferung der Bio Company Filialen. Die Biomanufaktur Havelland verarbeitet Biofleisch vom Rind, Schwein und Lamm. Das Lammfleisch wurde neu von Geschäftsführer Thomas Schubert eingeführt, ebenso wie die Rohwurstproduktion.
Die Bio Company hat damit ihr Regionalkonzept um eine eigene Fleischverarbeitung erfolgreich erweitert. „Wir haben von Anfang an mit Wurst und Fleisch aus der Region gehandelt. „Bereits in der ersten Filiale stand eine Fleisch- und Wursttheke. Damals war das noch ein Novum, gar eine Provokation. Wir finden aber, zu einem Bioladen gehört dieser Frischebereich in all seiner Vielfalt einfach dazu“, sagt Kaiser.