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USA: Bio-Markt setzt sich mittelfristig fort

(ZMP) - Der Bio-Markt in den USA wird auch in den nächsten fünf Jahren stark wachsen. Das geht aus einer Studie des Marktforschungsinstituts Mintel hervor. Eine entscheidende Rolle kommt dabei der steigenden Verfügbarkeit von Bio-Produkten in den Supermärkten zu.

Für 2006 erwarten die Autoren dieser Studie einen Bio-Umsatz von 13,6 Milliarden. USD-doppelt soviel wie 2001. Das sind allerdings nur 2,5 Prozent am Gesamtlebensmittelmarkt der USA. Stabile Preise zu Grunde gelegt, erwarten die Marktforscher, dass der Bio-Markt bis 2011 um 44 Prozent wächst. Obst, Gemüse und Fertigprodukte dürften die größten Zuwachsraten erzielen.

Zwischen 2004 und 2006 wuchs der Umsatz von Bio-Lebensmittel in den Lebensmittelhandel um 38 Prozent. Obst und Gemüse fungieren als Türöffner für den Bio-Markt und haben einen Marktanteil von 25 Prozent am Gesamt-Bio-Verkauf. Rund 58 Prozent der Bio-Lebensmittel werden über den so genannten Massenmarkt (Supermärkte etc.) verkauft, der Bio-Fachhandel hält einen Anteil von 42 Prozent. Das Umsatzwachstum in den Supermärkten (37 Prozent) war in den beiden vergangenen Jahren deutlich höher als im Bio-Fachhandel (29 Prozent).

Mit der Einlistung von Bio-Produkten bei Wal-Mart dürfte der Bio-Umsatz in den USA einen neuen enormen Impuls bekommen, da Wal-Mart ankündigte, Bio-Produkte nur zu zehn Prozent höheren Preisen als konventionell erzeugte Produkte anzubieten. Viele andere Supermarktketten haben in den letzten Monaten mit dem Angebot von Bio-Produkten experimentiert und erweitern ihr Bio-Sortiment. Mintel-Marktforscher prognostizieren, dass bis 2011 die Umsätze bei Obst und Gemüse um 54 Prozent steigen, für Fertigprodukte um 43 Prozent, Getreide um 31 Prozent, Milch- und Molkereiprodukte um 45 Prozent und Fleischprodukte um 71 Prozent.

Die amerikanischen Bio-Erzeuger befürchten, dass sie von diesem Boom nicht gleichermaßen profitieren. Mexiko und China werden hier als große Konkurrenten bei der Rohstofflieferung gefürchtet. Bereits jetzt werden häufig ausländische Lieferanten wegen ihrer günstiegeren Preise bevorzugt. Rund 85 Prozent der mexikanischen Bio-Produkte gehen in den Export, ein hoher Anteil davon in die USA. Aus China ordern amerikanische Abnehmer in steigenden Mengen Zitrusfrüchte sowie Mais.

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