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EU-Kommision kann GVO-Mais zulassen

Grüne kritisieren mangelnde Überprüfung durch Fachbehörde

In der Abstimmung im Brüsseler Berufungssauschuss über die Importzulassung des Gentechnik-Maises SmartStax erreichten die EU-Mitgliedstaaten keine qualifizierte Mehrheit. Die Kommission kann ihn jetzt für den Import zulassen. Deutschland hat sich bei der Abstimmung enthalten.

Dazu erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agro-Gentechnik bei den Grünen: „Ministerin Aigners Enthaltung beim Super-Genmais SmartStax ist unverantwortlich. Bislang ist noch völlig unklar, welche Gefahren von dieser neuen Gentech-Pflanze ausgehen. Die zuständige Fachbehörde EFSA hat weder mögliche Wechselwirkungen der Gifte, noch ökologische Auswirkungen auf Nützlinge ausreichend überprüft“.
SmartStax ist der Mai Tai unter den Giftcocktails, weil der Gentech-Mais sechs verschiedene Insektengifte produziert und resistent gegen die Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat und Glufosinat ist. Als Verbraucherschutzministerin hätte Ilse Aigner im Sinne der Risikovorsorge entschlossen mit Nein stimmen müssen, anstatt Menschen, Nutztiere und Umwelt zu Versuchskaninchen zu machen, wie Ebner weiter ausführte.

Aigners erneute Enthaltung bei der Importzulassung einer Gentech-Pflanze reiht sich ein in eine lange Liste gentechnikfreundlicher Abstimmungen. In den vergangenen vier Jahren hat sie18 Zulassungen von Gentech-Pflanzen zugestimmt und bei 14 weiteren Abstimmungen durch ihre Enthaltung den Import nicht verhindert. Sie hat in den vergangenen Jahren kaum etwas für die Stärkung und den Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft geleistet.

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