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Bioland unterstützt Rechtsklage gegen Genmais MON 810

Gen-Mais gefährdert Existenz der Bioland-Imkereien

Bioland-Imker sehen sich durch den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen massiv in ihrer Existenz bedroht. Erste Imker haben sich daher entschlossen, gegen die Zulassung des Genmais MON 810 zu klagen. Der Mellifera e.V. initiierte den Rechtsstreit und die begleitenden Kampagnen. Auch Bioland mit seinen rund 150 Imkerei-Betrieben schließt sich nun dieser Initiative an.

Wie kein anderer Zweig der Landwirtschaft sind die Imker von der Agro-Gentechnik betroffen. Und wie kein anderer Zweig der Landwirtschaft zeigen die Bienen, wie wenig geeignet die bisher diskutierten Koexistenzmaßnahmen zur Sicherung von Lebensmitteln ohne Gentechnik sind. Ein Bienenvolk ist zwingend zur Bestäubung vieler Kultur- und Wildpflanzen erforderlich und befliegt eine Fläche von 30 bis 80 Quadratkilometern. In einer kleinteilig strukturierten landwirtschaftlichen Region befinden sich auf dieser Fläche zwischen 500 und 1.600 verschiedene Parzellen und Anbauflächen. Aber auch in einer großräumig strukturierten Landschaft liegen einige hundert Flurstücke. Dies macht es unmöglich, im Falles des Anbaus von Gentechnik-Pflanzen diesen auszuweichen.

Wenn der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen noch weiter zunimmt, werden wir mit Sicherheit auch GVO-Pollen im Honig finden, warnt Bioland-Präsident Thomas Dosch. Sobald sich jedoch Pollen von GVO-Pflanzen im Honig befinden, die nicht als Nahrungsmittel zugelassen sind, verliert der Honig seine Verkehrsfähigkeit. Der MON 810 Mais ist nur als Futtermittel zugelassen. Wir fordern das Recht auf gentechnikfreie Erzeugung von Honig und wollen einen Honig erzeugen, den unsere Kunden wünschen. Und der ist ohne Gentechnik, ergänzt der Bioland-Imker Albrecht Pausch.

Bioland fordert insbesondere, dass die hohen Untersuchungskosten für den Nachweis der Gentechnikfreiheit von den Verursachern getragen werden müssen. Darüber hinaus fordert Bioland weitergehende Untersuchungen zur Bienenverträglichkeit. Die Fütterungsversuche mit Pollen von GVO-Mais lassen Wechselwirkungen mit der Bienenkrankheit Nosematose vermuten.

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