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Kein Monsanto-Rückzug

EU-Kommision berät über Zulassung von Gen-Mais

Der Grüne Agrarpolitiker Martin Häusling weist darauf hin, dass sich Monsanto nicht aus dem Geschäft mit gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa zurückzieht. „Es ist richtig, dass Monsanto in Europa keine neuen Anbau-Systeme beantragt“, war Deutschland-Chefin Ursula Lüttmer-Ouazane in der Presse zitiert worden. Allerdings laufen noch Verfahren auf Zulassung. Heute berät die EU-Kommission mit den Mitgliedsstaaten über die Zulassung des  Gentech-Maises SmartStax der Unternehmen Dow AgroSciences und Monsanto.

„Durch die Zulassung von SmartStax würden sich EU-Verbraucherkommissar Borg und Agrarministerin Aigner ein weiteres Mal vor den Karren der Gentechnik-Unternehmen spannen lassen“, warnt der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein. Er kritisiert die Untätigkeit der Entscheidungsträger: „Obwohl deutliche Mängel bei der Risikobewertung des Gentech-Maises durch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA bestehen, will die Kommission SmartStax zum Import und zur Verarbeitung als Futter- und Lebensmittel zulassen.“

Der Gentech-Mais SmartStax produziert sechs Insektengifte und ist gegen die Spritzmittel Glyphosat und Glufosinat resistent, über deren Gefährlichkeit zunehmend Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Weder die Risiken, die von den einzelnen Giftstoffen verursacht werden, noch eventuelle Schäden, die durch die Kombination der Wirkstoffe ausgehen können, sind ausreichenduntersucht.

Wie ernst die Regierungskoalition die Bedenken der Bürger bezüglich der Gentechnik nimmt, zeigt ihr Umgang mit der BÖLW-Gentech-Petition. Bereits 2011 hatten mehr als 100.000 Menschen die Petition gezeichnet, mit der ein Zulassungsstopp von Gentech-Pflanzen und die Verbesserung der Prüfung gesundheitlicher, ökologischer und wirtschaftlicher Risiken der Gentech-Pflanzen im Rahmen des EU-Zulassungsverfahrens gefordert wurde. „Bis zum heutigen Tag befindet sich die Petition in der parlamentarischen Prüfung“, beschreibt Löwenstein das Versagen des Bürgerbeteiligungsinstrumentes.

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