Eier
Herkunft von PCB in Bio-Eiern unklar
Gesperrter Bio-Hof in NRW hat seit 7. März keine Eier mehr geliefert
Die Eier eines EU-Bio-Betriebes aus Stemwede in Nordrhein-Westfalen wiesen überhöhte Werte des dioxinähnlichen Stoffes PCB (Polychlorierte Biphenyle) auf. Die Befunde wurden nach Eigenkontrollen des Betriebes durch ein privates Labor ermittelt und durch behördliche Proben bestätigt, wie die BÖLW mitteilte. Nach dem Erkenntnissen der Behörden handelt es sich um einen Einzelfall. Der Lege-Betrieb mit 25.000 Hennen ist gesperrt.
Die beiden großen Lebensmittelhändler im Kreis Minden-Lübbeke gaben am Mittwoch in einer Stellungnahme gegenüber dem örtlichen Mindener Tageblatt Entwarnung. Der Leiter des Frischwareneinkaufes bei der Edeka Minden-Hannover, Dieter Krüger, und WEZ-Geschäftsführer Karl-Stefan Preuß zeigten sich erleichtert, dass ihre Unternehmen keine Eier von diesem heimischen Erzeuger beziehen. Die beiden Lebensmittler haben sich nach Bekanntwerden des Falles darüber Gewissheit verschafft.
Ihre Unternehmen hatten zahlreiche Anfragen verunsicherter Verbraucher erhalten. An welchen Supermärkten die Bio-Eier geliefert wurden, ist bisher nicht bekannt. Der Hof betreibt vier Ställe mit 25.000 Hühnern. Insgesamt werden in Deutschland 2,5 Millionen Bio-Legehennen gehalten.
Nun versuchen die Behörden in NRW zu klären, wie das PCB in die Eier gelangte. Bei der Suche haben sie zuerst das Futter unter die Lupe genommen. Dabei sind keine Verunreinigungen entdeckt worden. Auch die Analyse von Rückstellproben älteren Futters seit Januar 2012 wies keinerlei Rückstände auf. Ein Bio-Futterskandal mit größeren Ausmaßen ist es damit nicht.
Nun konzentrieren sich die Untersuchungen auf die Auslaufflächen der Hühner. Aktuell werden Bodenproben untersucht. PCB ist in der Vergangenheit bei Untersuchungen in Böden und Gewässern nachgewiesen worden.
Der KAT (Verein für kontrollierte alternative Tierhaltung) hat den Betrieb kontrolliert. Ware mit dem KAT-Stempel kam bereits ab dem 7. März nicht mehr in den Lebensmitteleinzelhandel, da die Packstelle erhöhte aber nicht meldepflichtige dPCB Werte in einer Charge des betroffenen Betriebes festgestellt hatte. „Dieser Fall zeigt, dass die Eigenkontrollen im KAT-System gegriffen haben. Für die Verbraucher bestand zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefährdung“, erklärte KAT. Die Eier sind ohnehin vom Tisch. Das MHD war der 31. März. In Handel sind sie nicht mehr. In den Haushalten dürften sie auch verbraucht sein.
AG