Linsen
IMO spricht von Fahrlässigkeit
Große Veränderungen im Umgang mit Bio-Linsen in der Türkei
Das IMO in Konstanz hat bei türkischen Bio-Linsen tiefgreifende Veränderungen für die künftige Praxis angekündigt. Das Institut spricht in einem Rundschreiben von grober Verlässigkeit über einen langen Zeitraum beim Exporteur von Bio-Linsen. In türkischen Bio-Linsen waren bei Untersuchungen im Februar Rückstände eines Pflanzenschutzmittels gefunden worden. Die BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) hatte darauf hin die Vermarktungsgenehmigung zurückgezogen.
Das Institut für Marktökologie als zuständige Kontrollstelle überprüft den Fall seitdem in der Türkei und hat Maßnahmen getroffen für mehr Produktsicherheit. Die Anlage auf der die Bio-Linsen und konventionelle Linsen aufbereitet und gelagert wurden, wird nicht mehr für den Bio-Betrieb zugelassen, wie IMO-Direktorin Elisbeth Rüegg in dem Schreiben mitteilt. Hier ist es nach den Feststellungen des IMO wahrscheinlich zu einer Vermischung von biologischer und konventioneller Ware gekommen.
Das türkische Export-Unternehmen Tiryaki hat neue Hallen eigens für Bio-Produkte angemietet, um die Warenflüsse von Bio und Nicht-Bio streng zu trennen. Die Arbeitsabläufe wurden neu definiert, die Bio-Abteilung von Tiryaki neu organisiert, und das Personal geschult. Externe Berater überwachen das Vorgehen.
In der laufenden Anbausaison nimmt das IMO Proben bei den Bauern und entlang der Lieferkette. Das IMO wertet die eigene Vorgehensweise aus, damit Schritte unternommen werden können, um Änderungen solche Fälle wie bei Bio-Linsen früher zu entdecken. Vom 16. bis 21. Mai wird die BLE aus Bonn anreisen und sich ein Bild machen. Davon wird es mit abhängen, ob wieder eine Vermarktungsgenehmigung erteilt wird.