Start / Ausgaben / BioPress 63 - Mai 2010 / Das A & O bei Bio-Kaltgetränken

Das A & O bei Bio-Kaltgetränken

 

Bei der Regalbestückung mit Bio-Getränken dürfen die Klassiker Apfel- und Orangensaft nicht fehlen. Aber auch mit ungewöhnlichen und exklusiven Kompositionen lassen sich Kunden ansprechen. Derzeit sind dabei vor allem Säfte aus heimischen Früchten gefragt sowie solche, die die Gesundheit unterstützen sollen. Erfrischungen wie Bio-Limos und Cocktails, die für Spaß am Trinken sorgen, sind ebenfalls im Kommen. Unabhängig vom Produkt werden statt No-Name Herstellermarken mit Profil bevorzugt.

Trendfrüchte waren vor einigen Jahren Mango, Maracuja und Co. Heute erleben dagegen  heimische Obstsorten eine erstaunliche Renaissance. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht nach wie vor Apfelsaft, nicht nur des günstigen Preises wegen. Vielmehr bezeugt er auch sehr gut, dass eine einzige Frucht zu erstaunlich vielen Geschmacksnuancen im Endprodukt führen kann. Bei den Bio-Produkten wird insofern nicht mehr nur zwischen klarem und naturtrübem Saft unterschieden, sondern zum Beispiel auch Streuobstwiesen-Saft angeboten. Etwa von den Traditionskeltereien Beutelsbacher und Voelkel.

Voelkel hat daneben einen sortenreinen Holsteiner Cox im Angebot, eine alte Herbstsorte mit fruchtig-säuerlichem Aroma. Marketing-Geschäftsführer Frank Stieldorf sagt: „Säfte aus heimischem Obst haben Regionalcharakter, vermitteln Werte und stehen für Bodenständigkeit. Sie bieten eine schöne Chance für das Basissortiment.“ Er muss es wissen. Schließlich gilt es, die enorme Auswahl von rund 150 Getränken zu vermarkten.

Das Basissortiment aus Gemüse- und Obstsäften sowie Nektaren wird bei dem niedersächsischen Betrieb, der seit 1939 in Familienhand liegt, daher regelmäßig nach Trends aktualisiert: Stolze elf Neuheiten sind es in diesem Frühjahr.

Auch bei Perger, Pölz, Rabenhorst, der Kelterei Elm und zahlreichen kleinen Mostereien spielt Obst aus der Region eine Hauptrolle. Die drei ersten haben den Vorteil eines Firmensitzes in Süddeutschland, wo es noch mehr Streuobstwiesen gibt. Perger kann einen Großteil der Rohstoffe, seien es Äpfel, Holunder oder schwarze Johannisbeeren, in den eigenen großen Bioland-Obstgärten ernten. Als nützliche Helfer beackern dort übrigens Schwäbisch-Hällische Schweine den Boden, wodurch weniger Maschineneinsatz nötig ist.

Sie verzeichneten generell bei Säften und Limonaden eine gesunde Entwicklung, meint Vertriebsleiter Marcus Boxrucker. Die Produktionsleistung liegt mittlerweile bei 25.000 Flaschen am Tag, weshalb Perger weitere Rohware zukaufen muss. Wie seine Kollegen aus der Branche setzt das Familienunternehmen dabei auf langjährige Partnerschaften. 

Marketing für traditionelles Obst aus der Heimat

Die Bio-Unternehmen betreiben sinnvolles Marketing. Auf Initiative von Perger entstand beispielsweise das Projekt „Echt Bayern. Vom Ammersee“. Stammen mindestens 80 Prozent der Zutaten aus Bayern, dürfen die Produkte das Regional-Label tragen.

Josef Pölz von Alztaler Fruchtsäfte unterstützt mit erhöhten Zahlungen für den größeren Produktionsaufwand bei der Ernte die Aktion „Wiederkehr der Streuobstwiesen“. Und die Kelterei Elm engagiert sich zusammen mit der Rhöner Apfelinitiative unter anderem mit Baumpflanzaktionen für den Erhalt der Streuobstwiesen. „Wir klären den Preis von unten nach oben“, erläutert Firmenchef Philip Friedberg.

Das, was der Bauer zur Existenzsicherung brauche, sei die Basis für die Preiskalkulation. Der Begriff regional wird bei dem Unternehmen auf eine Entfernung von 150 Kilometern begrenzt. Vita Verde (ELO-Pak) und Kelterei Elm (Glas) heißen die beiden Marken der Kelterei, die daneben als Lohnhersteller arbeitet.

Dass Äpfel sich hervorragend mit anderem Obst mischen lassen, beweist die Kelterei mit vier Sorten Apfel plus Frucht sowie einer fertigen Schorle aus Streuobst, zusätzlich zum reinen naturtrüben Apfelsaft. Diese A-Mischung ähnelt dem Portefolio von EOS aus Weinstadt, die dem LEH beispielsweise die Sorte Apfel-Kirsch, -Holunder, -Mango und -Karotte anbieten und über den Großhändler bioVLog an den LEH ausliefern.

Andere heimische Früchte lassen sich in Form von hochwertigen Getränken ebenfalls gut konservieren und nutzen. So erfreuen sich auch Saft, Nektar, Schorle und Co. aus Birnen, Holunderblüten, Quitten und Rhabarber wachsender Beliebtheit. In Beispiel-Produkten ausgedrückt: von Voelkels Saisonsaft Orange-Holunderblüte und Eos Quittensaft über Bionades Quitte bis zu Sirup mit Holunderblüten von Narimpex.

Wer eine besonders milde Note sucht, ist mit Birnensaft von Beutelsbacher und Voelkel aus Deutschland, Höllinger und Obsthof Retter aus Österreich und anderen gut beraten. Auch in der Türkei werden Bio-Birnen kontrolliert versaftet und dem deutschen Markt angeboten, und zwar von Elite Naturel.

Gesunde Lebens­führung ist angesagt

Parallel dazu geht derzeit ein Trend zu gesundheitsfördernden Säften. Dabei legen nicht nur bio-affine Menschen vermehrt Wert auf eine gesunde Ernährung! Es ist ein wichtiger Service, wenn sie von ihrem Händler sowohl die Produkte als auch interessante Zusatzinfos bekommen. Beispielsweise über die Herstellung aus gesunden reifen Früchten oder über die Inhaltsstoffe.

Zahlreiche Früchte zeichnen sich nämlich durch ihren Gehalt an Vitaminen, antioxidativen Polyphenolen und weiteren sekundären Pflanzenstoffen aus. Bei den Bio-Herstellern hat der Handel zum Beispiel reichlich Auswahl an Produkten mit einem besonders gelobten Zusatznutzen wie Cranberry und Granatapfel.

„Zu den  Exoten mit sehr guten Absätzen gehört neben aromatischem Mango- unser Cranberry-Nektar“, bestätigt Helmut Glück von Alztaler Fruchtsäfte, deren Sortiment immerhin rund 15 Obst- und Gemüsesäfte umfasst. Nachschub für die Roten in unterschiedlichen Abfüllungen bekommt man außerdem unter anderem vom Spezialanbieter lifestone sowie von Rabenhorst, Retter, Voelkel, Eos und Beutelsbacher.

Unter den heimischen Früchten gibt es aber gleichfalls wahre „Naturapotheken“, man denke an Sanddorn, Holunderbeere, rote Trauben und schwarze Johannisbeere. Sanddorn, der das Bild mancher Küstenzonen an Nord- und Ostsee prägt, nennt sich wegen des hohes Vitamin C-Gehaltes gar „Zitrone des Nordens“.

Die Ernte ist mühsam, die Ausbeute gering, die Preise mindest so hoch wie für Granatapfel. Zu den wenigen Anbietern gehört Sandokan, deren Sortiment von Sanddorndirektsaft über Apfel-Sanddornsaft und Sanddornnektar bis zu Likör reicht.

Das bekannte Unternehmen Haus Rabenhorst hat sich zu einem hochmodernen Betrieb mit einem Ausstoß von neun Millionen Liter Direktsaft pro Jahr entwickelt. Sanddornsaft fehlt im Portefolio ebenso wenig wie Muttersäfte mit roten „Powerbeeren“: Grantapfelsaft, Acerola-Mehrfrucht und Aronia seinen ein wichtiger Teil ihrer indikativen Linie, heißt es. Die weniger säuerliche Alternative stellen etwa roter Traubensaft mit Eisen und schwarzer Johannisbeer-Nektar dar. 

Den Saison-Effekt nutzen

Frühjahr und Herbst sind die ideale Zeit zum Entschlacken, für Diäten und Fastkuren. Das bietet die Gelegenheit,  trinkbares Zubehör per Zweitplatzierung vorzustellen.

Bestücken kann man die Tische zum Beispiel mit den Dinkula-Sauergetränken von den Bäcker-Brüdern, die mit den neuen Sorten Dinkula mit Sanddorn und Birne sowie mit Apfel und Holunderbeere  Gesundheitsaspekte mit Trendfrüchten verbinden wollen. Zugleich hat der Hersteller die Verpackung auf kompakte 0,5 Liter Leichtglasflaschen umgestellt. Bei dem bekannten Vorläufer von Kanne, dem Brottrunk, gibt es gleichfalls Bio-Neuheiten und zwar eine konzentrierte Essenz mit Apfelsaft oder ein Energiegetränk mit Zuckerrübensirup.

Vertrauter dürften vielen Kunden dennoch Gemüsesäfte sein, wie sie zum Beispiel Eos, Voelkel, Pölz, Rabenhorst oder BioItalia im Sortiment haben. Schmeckbare Direktsaft-Qualität und die Regulation des Säure-Base-Haushalts sind zwei wesentliche Werbebotschaften für die Säfte, die sich ebenso zum Mixen wie zum Kochen eignen. In Aktionszeiten sollten sich Sauerkraut-, Karotten- und andere Säfte nicht mit der untersten Regalreihe begnügen müssen. 

Nach einem Boom vor ein paar Jahren scheint der Markt für Smoothies, dem Obstkorb für unterwegs, eher rückläufig zu sein. „Für hohe Qualität und Bio sehen wir aber durchaus Wachstumschancen“, meint Klaus Löhner, Geschäftsführer von Ehrlich trinken. Die junge Firma aus dem Allgäu stellt die samtigen Drinks in den kleinen PET-Flaschen selber her.

Ihre drei Bio-Smoothies fallen durch eine ungewöhnliche Zusammensetzung aus der Reihe, zum Beispiel mit Mango, Banane, Apfel, Orange plus einem Hauch Chili. Für den Spaß-Charakter sorgen Namen wie Ehrlicher Drache oder Frosch und die passende Werbung in der Art eines amüsanten Horoskops oder mit Community-Aktionen auf der Homepage.

Während Ehrlich trinken zu den Herstellern kühlpflichtiger Smoothies gehört, weisen die Smoothies von Voelkel und Rabenhorst eine längere Haltbarkeit auf und können im Trockenregal stehen. Als Neuheit brachte auch Vitagermine ihre länger haltbaren Smooties mit auf die BioFach. Ausgeliefert werden sie vom bioVlog-Großhändler in Fulda.


Attraktiver Auftritt plus exklusiver Geschmack

Andere Hersteller wiederum, reagieren auf die Nachfrage nach Gourmet-Getränken und komponieren Säfte aus speziellen Früchten. Mittlerweile kann man sich sogar zum Saft-Sommelier ausbilden lasen, etwa bei Rabenhorst, deren Sortiment auch den Bundesehrenpreis für Fruchtgetränke bekommen hat. Zu den 35 Rabenhorst-Kompositionen mit Kirsche, Brombeere und anderem gehört passenderweise auch eine spezielle Gastro-Serie.

„Lukullus“ nennt sich die entsprechende Linie von Perger, die sich durch ihren reizvollen herberen Geschmack auszeichnet. Die fünf Sorten mit Mischungen aus vorwiegend heimischen Früchten in den eleganten Flaschen machen sich ebenso gut in der Weinabteilung wie als alkoholfreie Menü-Begleiter auf dem Restauranttisch. 

Pasteurisierte und damit haltbare Säfte sind seit über hundert Jahren auf dem Markt, und immer noch überraschen die Hersteller mit spannenden geschmacklichen Innovationen. Beispielsweise präsentierte Elite Naturel auf der Anuga im letzten Herbst die Sorte Organic Flowers, bei der sie Extrakte von Blüten mitverarbeitet haben.

Voelkel hat den exotischen, himbeerfarbenen Drachenfruchtsaft kreiert, der  große und kleine Genießer zugleich ansprechen soll. Auf der BioFach waren die Besucher von den kleinen Drachenfrüchtchen im 0,2 Liter-Tetrapak schon einmal sehr angetan.

Den Geschmackssinn von klein auf fördern

Neben den Feinschmeckern stellt der Nachwuchs eine weitere wichtige Zielgruppe für die rein natürlichen Bio-Getränke dar. Während einige Getränke-Hersteller ein oder zwei Kinderprodukte zur Komplettierung ihrer Sortimente führen, hat der Rotbäckchen-Kindersaft aus dem Reformhaus längst Kultcharakter. Schon seit mehreren Jahren bietet Hersteller Haus Rabenhorst den roten Klassiker in allen Vertriebsschienen an und führt parallel dazu immer wieder Hilfsprojekte oder öffentliche Aktionen für Kinder durch.

Zugleich wird die Marke beständig weiter entwickelt. Aktuell mit zwei Neuheiten: einmal mit Zink und Vitamin C und einmal mit Calcium und Vitamin D. Den Verbraucherwünschen entsprechend, gibt es alle Sorten sowohl in großen Braunglasflaschen als auch im kleinen Tetra.

Wer Kunden mit älteren Kindern hat, für den sind auch die Produkte von Höllinger aus Österreich interessant. Die Bio-Getränke aus Saft und stillem Wasser laufen unter der Bezeichnung Schulsaft und sollen die Kids als nicht zu süße Durstlöscher mit Energie versorgen. Bio Sodas würden an den Schulen im Alpenstaat offiziell empfohlen, heißt es ergänzend bei Höllinger, die drei Sorten in modern gestalteten 200-Milliliter-Packungen zur Auswahl haben.

Prickelnde Ökodrinks stehen für Lebensfreude

Als vor zehn Jahren die ersten Bio-Limonaden auf den Markt kamen, war das ein Indiz für den Aufbruch in eine moderne, offene Bio-Gesellschaft. Zu den Vorreitern gehörten Haus Rabenhorst mit Schorlen der Marke Bioborn und das Fachhandelsunternehmen Voelkel mit BioZisch. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter.

Gemeinsam sind den diversen Öko-Drinks natürliche Inhaltsstoffe und ein auf ein modernes Publikum zugeschnittener Markenauftritt. Auch haben die Hersteller ihre Vertriebsnetze deutlich ausgeweitet. Die größte Auswahl besteht bei der Kelterei Voelkel, die allein 13 Sorten BioZisch im Portefolio haben.

Das Rezept für die Limos heißt „Mineralwasser und ausschließlich natürliche Zutaten“, egal ob es sich um Bitter Lemon, Holunderblüte, Cranberry oder anderes handelt.

Die neueste Kreation mit Rhabarber ist zugleich die erste Gemüse-Limonade überhaupt auf dem Markt. „RhabarberZisch war der Renner auf unserem Stand“, freute sich Marketing-Geschäftsführer Frank Stieldorf nach der BioFach. Kein Wunder, denn das heimische Gemüse mit dem angenehm herb-säuerlichen Geschmack ist seit etwa einem Jahr überaus gefragt und in flüssiger Form noch selten.

Wie bei Voelkels Limonaden und fertigen Cocktails kommen generell bevorzugt helle 0,33 Liter Longneck-Flaschen mit Kronkorken zum Einsatz. Neumarkter Lammsbräu führte vor gut einem Jahr in diesem Bereich ihre sechs Bio-Limonaden der Marke now ein. Als Markensymbol hat die Bio-Brauerei bewusst ein Chamäleon gewählt, da es in alle Richtungen blicken kann. Im übertragenen Sinn in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Insofern steht das Chamäleon also für die Zeit.

Mit Cola, Bitter, Berry, Herbs, Orange und Lemon kommt Neumarkter Lammsbräu dem Mainstream der jungen und jung gebliebenen Erwachsenen als Zielgruppe entgegen. Ähnliche Sorten finden sich auch bei den wie Bier gebrauten, aber alkoholfreien Limonaden wie sie Peter Kowalsky mit Bionade populär gemacht hat. Die Marke, die jetzt zum Oetker-Familien-Konzern gehört, befindet sich auf dem Weg zur Internationalisierung.

Nach Handel, Schulen, Vereinen und Gaststätten will Kowalsky auch die Zusammenarbeit mit Jugendherbergswerken verstärken. Bei der Auswahl wolle man aber momentan an den fünf Sorten festhalten. Kritikpunkte aus der Branche wurde dagegen angegangen. So kann das Unternehmen den Bio-Ingwer seit Dezember von den Baumgärten von Xicotepeque in Mexiko beziehen. Vorreiter sei man zudem bei den Litschis – mit Bio-Saft aus Thailand.

Auf der BioFach mussten die Besucher für einen Geschmacksvergleich nicht weit gehen: Bioflora nennt sich das aus Malz, Hopfen, Wasser und natürlichen Essenzen gebraute Pendant von der Brauerei Moninger. Die Sortenauswahl ist vergleichbar mit Bionade. Produziert wird das Fermentgetränk im Auftrag von Residenzgetränke, doch die Vermarktung übernimmt wieder Moninger.

Neu auf dem Spielfeld sind beispielsweise die Hibiscus GmbH aus München mit vier funktionellen Jamu-Erfrischungsgetränken nach indonesischer Tradition sowie  Power Shot aus Dänemark. Neu ist bei letzteren auch die Rezeptur mit Ginseng und Tee. Ihre Energy­drinks waren bislang nur in Dänemark und Großbritannien erhältlich. Da die Herstellung aber sowieso in Deutschland erfolgt, könnten die Drinks in PET-Flaschen ohne weiteres hier vermarktet werden. Echter Tee als Basis ist dabei nichts Neues, schließlich haben  einige Hersteller Bio-Eistee im Programm.

Je nach Kundenstruktur kann man die Produkte mit dem angenehm natürlichen Geschmack in unterschiedlichen Verpackungen und Größen ordern, unter anderem von dem Trio aus Österreich Rauch, Pfanner und Höllinger. Mal steht dabei wie bei Rauch der Wellness-Charakter im Vordergrund, mal das gesunde Durstlöschen wie bei den beiden anderen.

Fertige oder selbst gemixte Erfrischungen?

Wie man auf der BioFach gut sehen konnte, stellen Erfrischungen in Bio-Qualität eine sehr lebendige Warengruppe dar, sei es in fertiger Form oder zum Selber-Mixen. Neben Rezepten stößt man auch häufiger wieder auf hochwertige Fruchtsirupe, mit denen sich Mineralwasser, Sekt und mehr pfiffig abwandeln lassen. Zu den Anbietern gehören wiederum Rabenhorst und Voelkel. Außerdem Höllinger mit Sirup in fünf Geschmacksrichtungen, von Kirsch bis Himbeer-Zitrone.

Dass gute Produkte internationale Aufmerksamkeit wecken, zeigte sich auf der Anuga. Dort wurde der Alpen-Kräuter-Bio-Sirup in der schicken schmalen Flasche mit dem Taste 2009 ausgezeichnet. Die Schweizer Narimpex ergänzte mit Swiss Alpine Herbs die Sorten Holunder und Zitronenmelisse. Alle drei zeichnet ein intensives Aroma aus, was das junge Unternehmen mit der Herkunft der Rohstoffe aus den Berner Alpen begründet: Ein raues Klima bedingt ein langsames Wachstum, aber dadurch auch ein prägendes, starkes Aroma. Eine Aussage, die auch in anderen Bereichen gilt.  

Schaffen Near-Water-Getränke den Sprung?

An die 140 Liter Mineralwasser trinken die Deutschen im Jahr. Gerade bei dieser großen Menge kann geschmackliche und optische Abwechslung durch  Near-Water-Getränke erwünscht sein, zum Beispiel mit Produkten von Neumarkter Lammsbräu.

Das Unternehmen brachte zur BioFach die beiden leicht prickelnden Sorten Holunderblüte und Johannisbeere in der 0,75 Liter Glas-Mehrwegflasche heraus. Die Formulierung „mit Bio-Aromen“ in der Werbung hat dabei durchaus Sinn. So erfolgt die Herstellung aus heimischen Bio-Fruchtsaftkonzentraten und –extrakten in einem schonenden Mehrstufenverfahren, was für eine ausgewogene Balance zwischen flüchtigen Bestandteilen und dem eindeutig wahrnehmbaren Aroma sorgen soll. Angeboten werden sie dem Fachhandel im praktischen Sechser-Kasten mit Tragegriff.

Die aromatisierten Wässer ergänzen das im letzten Jahr vorgestellte BioKristall, das als erstes mit dem neuen privaten Siegel für Bio-Mineralwasser ausgezeichnet wur­de (s. bioPress Nr. 61 und www.bio-mineralwasser.de). Lammsbräu füllt das Mineralwasser aus dem Neumarkter Jura dabei in eleganten Flaschen ab, wobei die Varianten still (violettes Etikett) und classic (blaues Etikett) zur Auswahl stehen. Die Gastronomie wird mit einheitlich schwarz etikettierten Flaschen bedient. Als basisches Wasser soll es einer Übersäuerung entgegen wirken und daher auch in großen Mengen genossen werden können.

Einen besonders weichen Geschmack und ebenfalls einen positiven Effekt auf den Organismus heben auch die diversen anderen Hersteller von Mineralwässern hervor, die im Bio-Handel oder bereits im LEH vertreten sind. Dahinter stehen wie bei Lammsbräu Familien- oder inhabergeführte Unternehmen, die besonderen Wert auf die Naturbelassenheit und die Qualität ihrer Produkte legen.

Beispielhaft nennen kann man etwa Hornberger Lebensquell aus Baden-Württemberg mit den Sorten „naturelle“ und „medium“, jeweils in der 1,0- und 0,33-Liter-Glasflasche. Aus Bad Windsheim in Bayern kommt dagegen Franken Brunnen, die ihr Produktangebot kürzlich um Residenz Quelle mild erweitert haben. Das stille Mineralwasser enthält extra viel Calcium und Magnesium und ist in 1-Liter-PET-Mehrweg­flaschen erhältlich.

Bettina Pabel

 


 

B2B

Nicht alle Hersteller arbeiten direkt mit den Landwirten zusammen. Stattdessen beziehen sie benötigte Frucht- und Gemüsesäfte, Konzentrate oder Pürees von etablierten Zulieferern. Oft besitzen diese eigene kontrollierte Plantagen.

Dazu gehören etwa Passina (Banane, Passionsfrucht und andere Exoten), die Steinhauser Group (Apfelsaft, Birnensaftkonzentrat, Kiwi- oder Pfirsichpüree, Tomatensaft u.a.) oder KA Trading (TK-Obst und Fruchtsaftkonzentrate).

Die zu Thurella gehörende GESA Gemüsesaft GmbH ist gleichfalls im B2B-Bereich aktiv und bietet über ein Dutzend sortenreine Gemüsesäfte und -konzentrate sowie Wunschmischungen an. Von den circa sieben Millionen Litern im Jahr haben 90 Prozent Bio-Qualität. Ihr Beispiel belegt von daher, dass die Branche beginnt, auf  die Nachfrage der Verbraucher zu reagieren. Zertifizierte  Rohware, eigene Anbauberatung, modernste hygienische Verarbeitungsmethoden oder verschiedene Qualitäten und Siegel inklusive.

 


Ein landwirtschaftliches Kulturgut

 

Streuobstwiesen verdanken ihren Namen den „wie hingestreut“, in lockerem Durcheinander wachsenden Obstbäumen. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Walnüsse gedeihen hier anders als heute üblich an hochstämmigen Bäumen. Viele alte Sorten, wie Holsteiner Cox, Bohnapfel oder Hirschbirne, haben ein Refugium gefunden, das zugleich bedrohten Tierarten Zuflucht bieten. Im Zuge der industrialisierten Landwirtschaft wurden die Streuobstwiesen verdrängt, die Landwirte verlernten den richtigen Schnitt der Bäume, ersetzten die abgestorbenen nicht mehr. Dass Streuobstwiesen derzeit als Rohstoffquelle für Bio-Getränke eine Renaissance erleben, ist vor allem engagierten Menschen mit ökologischem Bewusstsein zu verdanken. 

 


Wir haben Durst…

Nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke lag der Pro-Kopf-Verbrauch an alkoholfreien Kaltgetränken im Jahr 2009 bei 291,4 Liter. 117 Liter fielen auf Erfrischungs- getränke, 37 auf Fruchtsäfte sowie Nektar und 137,4 Liter auf Wasser, wobei jedoch der Bio-Markt nicht extra erfasst wurde!

Limonaden, vor allem kalorienreduzierte, konnten im konventionellen Handel ihren Marktanteil ausbauen. Im Trend liegen derzeit Produkte, die nicht nur gut schmecken, sondern darüber hinaus einen Mehrwert aufweisen. Dieser Mehrwert kann ein gesundheitsfördernder Zusatzstoff sein, ein fertig gemischtes Getränk oder eine handliche Verpackung.

 


Best of BIO Award der BIO-Hotels

Der Verein der Bio-Hotels zeichnet regelmäßig Bio-Produkte aus, die sich durch herausragende sensorische Qualitäten von anderen abheben. Auch Spirituosen. Partner für die Verkostung der 264 eingereichten Erzeugnisse war 2009 die Spirituosenakademie aus Österreich.

Bewertet wurde nach den Kategorien Edelbrände, Internationale Spirituosen sowie Geiste und Liköre. Auffällig war zum einen die Spannweite der Getränkearten, zum anderen der Anteil an Likören wie Kräuter- und Bitter-Likören. Als bester Likör-Produzent konnte sich die Destillerie Dwersteg durchsetzen.

 


Hersteller-Websites

Bäcker Brüder: www.dinkula.de | Beutelsbacher: www.beutelsbacher.de | BioItalia: www.bioitalia.it | Bionade: www.bionade.com | Brauerei Moninger: www.bioflora.de | CoSa Naturprodukte: www.cosa-naturprodukte.de | Eos: www.eos-bio.de | Ehrlich trinken: www.ehrlichtrinken.de | Elite Naturel: www.elitenaturel.com | Frankenbrunnen: www.frankenbrunnen.de | Haus Rabenhorst: www.haus-rabenhorst.de | Höllinger: www.juiceandsoda.at | Hornberger Lebensquell: www.hornberger-lebensquell.de | Jamu: www.jamu-drink.com | Kanne: www.kanne-brottrunk.de | Kelterei Elm: www.kelterei-elm.de, www.vitaverde.org | Lifestone: www.lifestone.de | Neumarkter Lammsbräu: www.lammsbraeu.de, www.drinknow.de, www.biokristall.de | Narimpex: www.narimpex.ch | Obsthof Retter: www.obsthof-retter.at | Perger: www.perger-saefte.de | Pfanner: www.pfanner.com | Pölz-Alztaler Fruchtsäfte: www.poelz.de | Power Shot: www.powershotbrands.com | Rauch: www.rauch.cc |Riedenburger: www.riedenburger.de | Sandokan: www.sandokan.de | Voelkel: www.voelkeljuice.de

 

 


 

+++ Kurznachrichten +++

+++ Exotik mit Alleinstellungsmerkmal

Besonders innovativ zeigt sich die Bio-Branche bei den funktionellen Lebensmitteln, wie z.B. die Dr. Martins Coco Drinks aus grüner Kokosnuss beweisen. Laut Hersteller soll der Kokossaft rehydrierend, entschlackend und entgiftend wirken. Die neue Serie umfasst fünf isotonische Kokossäfte, drei Kokosmilch-Variationen und die Coco Cream zum Mixen von aromatischen Cocktails.

Je nach Wunsch kann man auch zwischen verschiedenen Verpackungen wählen. Im 500 Milliliter Elopak gibt es etwa die Sorte Pur, die der Hersteller unter anderem beim Sport empfiehlt, und die Sorte mit Ananas Acerola, die auch Kindern sehr gut schmecke. Alternativ kann der Verbraucher zu Coco Milk im 750 Milliliter Elopak greifen, die sich ebenso zum Trinken wie als lactosefreie Ergänzung zum Kaffee oder Müsli eignet. In pfandfreien 200 Milliliter Glasflaschen werden dagegen der Coco Drink mit Blutorange, pur und der originelle Smoothie mit Kokossaft und Kokosfruchtfleisch angeboten.

Die Firma respectbio, die die Kokosdrinks vertreibt, hat auch Kaltgetränke mit Gesundheitsbonus im Angebot. Bislang gibt es vier Sorten: Maulbeer-, Granatapfel- und Honigmelonensaft sowie RedRoseElixier. Erhältlich sind die kleinen Flaschen bei Budnikowsky, QEH (SEH) und der Gastronomie. Nach dem großen Interesse auf der BioFach rechnet respectbio mit einer baldigen Ausweitung des Vertriebsnetzes, wobei sie als Zielgruppe gesundheitsbewusste und lifestyle-orientierte Genussmenschen, Sportler oder Freun­de exotischer Genüsse sehen.

 


 

+++ Bunte Vögel: Was ist wirklich bio?

Bio-Getränke kommen in immer neuen Varianten auf den Markt. Um damit ein Bio-Sortiment zu erweitern, gilt es jedoch zu sieben. Je nachdem, wie anspruchsvoll die Kunden sind und was man selber für glaubwürdig erachtet, sollte man bei den Produkten genauer hinschauen. Nicht selten werben die Hersteller bei ihren  neuen Limonadenmarken mit Schlag­wörtern wie „rein natürlich“ und „aus der Heimat“ für sich, ohne dieses Versprechen auch zu erfüllen.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch führt exemplarisch die Bio-Erfrischungsgetränke Beo, das neue Trio der Carlsberg Deutschland Grup­pe an: Holunder-Weißtee, Apfel-Birne und Grapefruit-Zitrone nennen sich die Geschmacksnoten.

Der Blick auf das Zutatenverzeichnis zeigt, dass es sich nur beim eingesetzten Zucker – übrigens an zweiter Stelle gleich nach Wasser –  und dem Gerstenmalz um Bio-Rohstoffe handelt. Zum anderen findet man statt der erwarteten Früchte und Tee das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure (E300), Zitronensäure (E330) und „natürliches Aroma“. Trotz Siegel stamme das, was dem Getränk seinen charakteristischen Geschmack gibt, also weder aus der namensgebenden Frucht noch aus biologischem Anbau“, heißt es bei Foodwatch.

Rechtlich ist das korrekt. Laut EU-Bio-Verordnung sind natürliche Aromen erlaubt, auch wenn es sich zum Beispiel aus Abfällen der Papier- oder Holzproduktion handelt. Dass eine konsequente Herstellung aus ökologischen Rohstoffen durchaus möglich ist, beweisen Unternehmen wie Beutelsbacher, Voelkel, Bionade und viele andere. Sie greifen bei ihren Erfrischungsgetränken auf echte Säfte, Tees oder Fruchtextrakte zurück. Außerdem gehen einige, vor allem einem Bio-Verband angehörige Hersteller, beim Anteil an Zutaten aus ökologischem Landbau über den Pflichtanteil von 95 Prozent hinaus und setzen sich die 100 Prozent-Marke.

 


 


+++ Riedenburger Biermix in Rot und ohne Promille

Dass alkoholfrei alles andere als Verzicht bedeutet, zeigt sich sogar im Brauwesen. Ganz neu kann der Handel seit diesem Frühling sein Bierregal mit dinx vom Riedenburger Brauhaus bestücken. Hinter dem originellen Namen verbirgt sich eine ebensolche Idee: Das kleine Team von Michael Krieger, der die schon 1866  gegründete Brauerei in Riedenburg leitet, versetzt dazu alkoholfreies Bio-Dinkelbier mit rund 40 Prozent Bio-Sauerkirschsaft. Etwas süßer Agavensirup rundet den leuchtend roten Biermix ab, der anschließend in modernen 0,33 Liter Longneckflaschen abgefüllt wird. Nach alkoholfreiem Dinkelradler und für weniger als einen Euro im Verkauf, will Riedenburger mit dinx eine weitere vollmundige, erfrischende Alternative für junge und jung gebliebene Menschen bieten.

 


 

Geschüttelt oder gerührt?

Hauptsache es macht Freu­de, schmeckt und die innere und äußere Qualität stimmt.  Dass Bio viel mit Lebensfreude zu tun, bewiesen auf der BioFach gleich mehrere Hersteller mit attraktiven Cocktail-Bars. Auf der Basis ihrer eigenen Produkte wurde profimäßig mal mit und mal ohne Alkohol gemixt. Neumarkter Lammsbräu mischte mit den now-Limonaden, Dwersteg mit Wodka und Co., Haus Rabenhorst mit Saft und Nektar,  Salus mit gesunden  Muttersäften.
Zukunftsweisend dürfte die interessante Zusammenarbeit von Neumarkter Lamms­bräu und der Destillerie Dwersteg sein. Entstanden ist die Idee per Zufall. Um für ein geplantes Cocktail-Büchlein mit den neuen now-Getränken zu klären, welche Spirituosen überhaupt in Bio-Qualität erhältlich sind, rief die Brauerei kurzentschlossen bei Dwersteg an.

Die Dienstwege in der Bio-Branche sind eben immer noch erfreulich kurz. Bei dem Gespräch beschloss man, gleich ganz zusammen zu arbeiten, und der Netzwerkgedanke nahm konkrete Form an. Indem sich alle Partner aktiv beteiligten, dauerte die Umsetzung vom ersten Brainstorming über das eigenhändige Mixen bis zum Druck nur drei Wochen. Primär gedacht für Gastronomie und Hotellerie, fand das anschauliche Heft auf der BioFach regen Anklang.
Die beiden Familienunternehmen gehören zwar nicht zu den großen Playern, bieten aber interessante Produkte an. „Wir können uns hervorragend ergänzen und gemeinsam Kompetenz zeigen“, sagt zum Beispiel Lammsbräu Geschäftsführerin Susanne Horn. Marcel Teriete von Dwersteg ergänzt: „Durch diese Kooperation ergeben sich viele Synergieeffekte. Auf der Messe waren Großhändler und Importeure durch die Präsentation des Flyers zum Beispiel daran interessiert, auch die Produkte des jeweils anderen Unternehmens zu listen.“

Geplant sei eine intensivere weitere Zusammenarbeit, etwa im Vertrieb oder bei Produktvorstellungen auf Messen. Vorstellbar sei dabei auch, in Zukunft noch weitere für die Gastronomie interessante Produkte bzw. Hersteller mit ins Boot zu nehmen, heißt es bei Dwersteg, die unter anderem auch bereits für den neuen Cassis Likör Saft von Rabenhorst einsetzen.

Europas größte Bio-Brauerei heißt Neumarkter Lammsbräu


Dr. Franz Ehrnsperger und Ehefrau präsentieren auf der BioFach zusammen mit Monika Terriete (rechts) die Bio-Cocktail-Drinks. „Mo“ ist zusammen mit ihrem Ehemann Ludger Inhaberin von Dwersteg und für die Likörproduktion verantwortlich.
Das Reinheitsgebot für Bier beginnt für Bio-Brauereien schon auf dem Feld, wo die Landwirte das Braugetreide und den Hopfen anbauen. so auch bei Neumarkter Lammsbräu, einem traditionsbewussten Familienbetrieb mit mittlerweile 85 Mitarbeitern. Seit 1987 verarbeiten die Brauer hier regional bezogene Rohstoffe zusammen mit Wasser und Hefe in der eigenen Mälzerei und dem Brauhaus zu Bio-Bieren, mit und ohne Alkohol, hell oder dunkel.
Abgefüllt werden die rund 60.000 Hektoliter Bier ohne Pasteurisation und in Mehrwegflaschen, denn für Inhaber Dr. Franz Ehrnsperger spielt der Umweltschutz eine ebenso entscheidende Rolle wie ökologische und soziale Aspekte. Das gilt für die gesamte Produktionskette.

Für den fairen Handel mit den Bauern aus der Region wurde eine eigene Erzeugergemeinschaft gegründet. Entsprechend dem ganzheitlichen Anspruch können sich die Partner nach der Produktion den Biertreber abholen und ihn als natürlichen Dünger nutzen.

Mittlerweile ergänzen weitere Getränke das Angebot der Brauerei: die sechs neuen trendigen Öko-Drinks der Marke now, die Saps-Limonaden, Near-Water-Getränke und BioKristall als erstes Bio-Mineralwasser. In diesem Zusammenhang hat Franz Ehrnsperger im vergangenen Jahr die Qualitätsgemeinschaft Biomineralwasser e.V. gegründet.

Auch die Wässer anderer Hersteller können das zugehörige Bio-Label bekommen, wenn sie den Kriterienkatalog einhalten. Außerdem schreibt Neumarkter Lammsbräu jedes Jahr den sog. Nachhaltigkeitspreis aus, um den sich entsprechend engagierte Unternehmen, Journalisten und Persönlichkeiten bewerben können.

Dwersteg brennt mit Leidenschaft

Die 1882 gegründete Destillerie Dwersteg hat sich der Herstellung feinster Spirituosen verschrieben. Seit über zehn Jahren gehört dazu auch die Serie Dwersteg Organic, womit das Münsterländer Unternehmen weltweite Pionierleistung für ökologische Spirituosen geleistet hat.

Leidenschaft für hochwertige Alkoholika steckt der ganzen Familie im Blut, sei es Geschäftsführer Ludger Teriete, seine Frau Monika oder ihr zweitältester Sohn Marcel. In den Händen von Monika Teriete liegt zum Beispiel die Entwicklung neuer Rezepturen, während sich ihr Sohn vorrangig um Vertrieb und Marketing im In- und Ausland kümmert.

Der stetig wachsenden Nachfrage des Naturkostfachhandels, vermehrt auch des LEHs und der Lebensmittelindustrie kommen sie mittlerweile mit zehn verschiedenen Bio-Produkten entgegen. Das Angebot reicht von den Topsellern Organic Eierliqueur oder Café Crème Liqueur bis zu Neuheiten wie Cassis oder Orangen Liqueur.

Dass sich auch Hochprozentiges gut mit dem Bio-Gedanken vereinen lässt, zeigt sich unter anderem im Einsatz von Eiern, Vollrohrzucker oder Weizenfeindestillat aus ökologischer Landwirtschaft. Da kulinarischer Genuss für Dwersteg sowohl mit dem Einsatz natürlicher Rohstoffe aus der Region als auch mit fairem Handel zusammenhängt, werden einige Zutaten wie Kakao oder Kaffeebohnen zudem aus fairem Handel bezogen.

Die Qualität der Produkte erntet immer wieder öffentliche Anerkennung. Angefangen von der Auszeichnung des Schoko-Crème Liqueurs als Produkt des Jahres auf der BioFach 2001 bis zur Prämierung von gleich sechs Produkten beim Best of BIO Award der BIO-Hotels© im vergangenen Jahr.

Bettina Pabel


 

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