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Rapunzels Heldenkaffee: Fairer Genuss aus nachhaltigem Anbau
Allgäuer Bio-Pionier setzt auf Partnerschaften auf Augenhöhe

Mit weit über 500 Bio-Produkten und einer eigenen starken Marke, die mittlerweile auch im qualifizierten SEH zu finden ist, gehört Rapunzel Naturkost zu den Marktführern im Bio-Trockensortiment. Seit Anfang der 1990er Jahre liefert der Bio-Hersteller aus Legau im Allgäu fairen Bio-Kaffee, seit 2022 werden alle Sorten in der hauseigenen Kaffeerösterei geröstet. Mit dem Segment will Rapunzel neue Maßstäbe im Kaffeemarkt setzen: sowohl durch handwerkliche Röstqualität als auch durch den direkten Kontakt zu den „Helden“, den Kaffeebauern in Afrika, Südamerika und Südostasien, die von langfristigen Verträgen und fairer Entlohnung profitieren.
19 bio-faire Heldenkaffee-Produkte hat Rapunzel im Sortiment, als ganze Bohne oder gemahlen: Es gibt nach Sorten sortierten Röstkaffee – Arabica, Espresso, Crema, Mild und Viva, aus Honduras, Peru und Tansania. Dazu kommen als besondere Spezialitäten verschiedene Herkunftskaffees aus Kenia, Guatemala, Kolumbien, Mexiko, Sumatra und Laos.
Seit 2022 werden alle Heldenkaffee-Sorten in der hauseigenen Kaffeerösterei in Legau im Allgäu geröstet. Die Produkte sind sowohl im Fachhandel als auch bei Rapunzels neuen Partnern im selbstständigen Einzelhandel gelistet, wo der Premium-Kaffee gut ankomme. „Hausmischung und Espresso sind besonders beliebt“, sagt Eva Kiene, Kommunikationsleitung und Pressesprecherin bei Rapunzel. Auch der Vertrieb in der Außer-Haus-Verpflegung wer-de derzeit ausgebaut.
Fairplay im Kaffeehandel
Alle Heldenkaffees stammen zu 100 Prozent aus Fairem Handel. Rapunzels Fairhandels-Programm ‚Hand in Hand‘ wur-de schon Anfang der 1990er Jahre ins Leben gerufen, mit dem Ziel, langfristig angelegte Partnerschaften auf Augenhöhe mit den Produzenten im Süden aufzubauen. Der Bio-Pionier garantiert den Erzeugern die direkte Abnahme des Rohkaffees zu fairen Preisen, zuzüglich einer Hand in Hand-Prämie, über die öko-soziale Projekte gefördert werden. Es gibt eine Anbau-Beratung und die Kosten für die Inspektion und Zertifizierung mit dem Hand in Hand-Siegel werden von Rapunzel übernommen.
Derzeit bezieht das Bio-Unternehmen Kaffee von neun Hand in Hand-Partnern aus Afrika, Mittel- und Südamerika sowie Südostasien. „Kaffeepflanzen lieben ein ausgeglichenes, feucht-warmes Klima“, erklärt Kiene. Die Temperaturen sollten zwischen 10 und 30 Grad liegen, wodurch die Tropen und Subtropen rund um den Äquator optimale Wachstumsbedingungen böten.
Mischkulturen fördern Biodiversität
Die Kooperative KCU (Kagera Cooperative Union) aus Tansania beliefert Rapunzel bereits seit 1999 mit Bio-Kaffee. Sie existiert schon seit 1950 und umfasst inzwischen rund 60.000 Mitglieder, darunter etwa 14.000 bio-zertifizierte Kleinbauern. Diese kultivieren den Kaffee im traditionellen Mischanbau, vor allem mit Bananen, Bohnen, Mais und Yams, und erwirtschaften im Schnitt auf einer Fläche von 0,9 Hektar 150 Kilogramm getrocknete Kaffeekirschen.
Als Sorte wird Robusta angebaut, „die Bohne ist widerstandsfähiger gegen Schädlinge und gedeiht auch in niedrigen Lagen“, so Kiene. Die Ökolandbau-Beratung im Hand in Hand-Programm habe dazu beigetragen, dass die Bio-Kaffee-Bauern auf Dauer bessere Erträge hätten als ihre konventionellen Kollegen. Die Bohnen landen am Ende im Heldenkaffee Espresso (Arabica & Robusta), der sich durch einen kräftigen Geschmack und das Aroma von dunkler Schokolade auszeichnet, sowie im Heldenkaffee Viva – vollmundig, mit Aromen von Karamell, Kakao und Gewürzen.
Arabica-Kaffee bezieht Rapunzel zum Beispiel vom Sozialunternehmen Limbua aus Kenia, zu dem mehr als 700 Mitarbeiter und 7.000 Kleinbauern gehören. Der Lieferant, seit 2020 Hand in Hand-Partner für Macadamia, liefert seit 2023 auch Kaffee an Rapunzel. Auch hier wird auf Mischkulturen gesetzt, in einer Art ‚natürliches Agroforstsystem‘ wächst der Kaffee zusammen mit Macadamia, Mangos, Avocados, Bananen und Ananas. „Arabica-Kaffee gedeiht hervorragend auf den vulkanischen Böden, im Schatten von Macadamia-Bäumen“, erklärt Kiene. Die Mischung mit weiteren Kulturen stärke nicht nur die Biodiversität und Klimaresilienz, sondern auch die ökonomische Situation der Kleinbauern. Das Projekt von Limbua bemüht sich, für die verschiedenen Produkte einen Markt zu finden und so der Abhängigkeit der Erzeuger von lokalen Aufkäufern etwas entgegenzusetzen.
Der Heldenkaffee aus Kenia wird von Rapunzel als reiner Herkunftskaffee ohne Mischung mit anderen Bohnen vermarktet und ist zunächst erst in geringen Mengen verfügbar, die nächste Ladung voraussichtlich ab April 2025. Im Geschmack ist die Sorte laut Hersteller charaktervoll und überzeugt durch eine feine Süße und beerige Noten.
Schonende Röstung, strenge Kontrollen
In der Firmenzentrale in Legau im Allgäu landet der Rohkaffee aus den verschiedenen Herkunftsländern in der ‚Gläsernen Rösterei‘ des Bio-Herstellers. Dort werden die Bohnen bis zu 16 Minuten lang schonend bei circa 200 Grad geröstet, sodass unerwünschte Säuren abgebaut werden und sich das Aroma voll entfalten kann. „Vor und während der gesamten Verarbeitung werden regelmäßige Qualitätsanalysen durchgeführt“, stellt Kiene klar. Die eingetroffene Ware werde auf Pestizidrückstände überprüft und der geröstete Kaffee auf Acrylamid und Furane untersucht. Außerdem gibt es regelmäßige Sensorik-Panels, um eine hohe und gleichbleibende Qualität zu gewährleisten.
Kaffeequalität erleben: in Rösterei und Workshops
Als Teil des Besucherzentrums Rapunzel-Welt öffnet die Rösterei ihre Tore für Interessierte, im Tropenhaus können sie verfolgen, wie Kaffeepflanzen wachsen, und im Café werden Espresso, Cappuccino oder Latte Macchiato aus der Rösterei angeboten. Neu eröffnet wurde im Juli 2024 der Kaffeeladen ‚Coffee & more‘, in dem man auf einen Blick einen Überblick über alle Rapunzel-Kaffeesorten aus eigener Herstellung bekommt, frisch gemahlenen Kaffee verkosten kann und ausgewähltes Zubehör für den Kaffeegenuss zu Hause findet.
Außerdem bietet der Bio-Hersteller im Rahmen seines Eventprogramms Kaffee-Workshops und -Röstkurse mit einem eigenen kleinen Probat-Schauröster an. Die Workshop-Teilnehmer erhalten Einblick in alles von der Arbeit des ökologischen Kaffeeanbaus über die Unterschiede zwischen Arabica und Robusta bis hin zu den Eigenschaften eines guten Kaffees. Im Tasting können sie die verschiedenen Aromaprofile des Heldenkaffees selbst erkunden. „Die Workshops sind regelmäßig ausverkauft!“, so Kiene.
Kaffeemobil besucht Biofach
In einer Glasgarage auf dem Rapunzel-Gelände steht ein VW Bulli im Hippie-Design, mit dem der Bio-Pionier an seine Wurzeln erinnern will. In den 1970er Jahren fuhr Rapunzel-Gründer Joseph Wilhelm in so einem Bulli Bio-Läden in ganz Deutschland an. 2023 wurde zusätzlich zu diesem ‚Schau-Bulli‘, der schon über 55 Jahre alt ist und keine größeren Fahrten mehr unternimmt, ein neuer Elektro-Bulli angeschafft und inzwischen zum Kaffeemobil umfunktioniert. Der VW ID Buzz soll als Botschafter bei Messen, Wochenmärkten, im Einzelhandel oder auf Festivals Präsenz zeigen und durch Verkostungen die Vielfalt und Qualität des Heldenkaffees vermitteln.
Auf der Sonderschau Meetingpoint BIOimSEH der Biofach in Halle 7, Stand 751 ist Rapunzels Kaffeemobil als besonderer Blickfang mit von der Partie und schenkt Besuchern seine Heldenkaffee-Spezialitäten aus.
Lena Renner