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Arnika Organic ausgezeichnet

Arnika-Felder stellen ein Fünftel des EU-Bio-Imports

Arnika Organic ausgezeichnet © Arnika Organic

Am ‚Organic Day in Ukraine‘ wurden herausragende Betriebe der ukrainischen Biobranche offiziell geehrt. Anastasiia Bilych nahm für das Agrarunternehmen Arnika Organic die Ehrenurkunde entgegen. Als Marketing- und Nachhaltigkeitsverantwortliche trägt sie entscheidend zum Erfolg des Bio-Vorzeigeunternehmens bei.

Am 25. September 2023 fand die Konferenz ‚Organic Day in Ukraine‘ statt. Die Ukrainische Biobewegung beteiligte sich bereits zum zweiten Mal am ‚EU Organic Day‘, der gleichzeitig in verschiedenen EU-Ländern gefeiert wurde. Die Veranstaltung zielte auch darauf ab, das Bewusstsein für zertifizierte Bioprodukte zu schärfen und die Schlüsselrolle des Biolandbaus beim Übergang zu nachhaltiger Produktion und Konsum in der Ukraine zu fördern.

Arnika Organic – Bio-Best-Practice auf großer Fläche

Arnika Organic (Bio-Agroindustrial Group Arnika Organic), eines der größten europäischen Biounternehmen, steht für einen Verbund von biologisch bewirtschafteten Agrarbetrieben in der Poltawa-Region, auf halber Distanz zwischen Kyiv und den umkämpften Regionen im Süden und Osten. Arnika Organic ist seit 2012 im Biosektor tätig, als der Eigentümer beschloss, von der konventionellen auf die biologische Landwirtschaft umzusteigen, angetrieben von der Philosophie der Nachhaltigkeit.

Als Fachfrau mit PhD in ‚Sustainable Development in Agribusiness‘ und Marketing- und Nachhaltigkeitsverantwortliche zeigt Anastasiia Bilych auf, an welchen Zielen und Best Practice-Qualitätsansprüchen Arnika Organic sich orientiert: „Nach den Ergebnissen von 2022 stammt ein Fünftel der in die EU-Länder exportierten Menge an Bio-Produkten von Arnika-Feldern. Seit 2012 ist das Unternehmen auf 18.000 Hektar gemäß den Anforderungen der nationalen ukrainischen Bio-Gesetzgebung und weiter gehenden Biostandards zertifizierte ökologische Anbaufläche und rund 40.000 Tonnen jährliche Exporte angewachsen, mit Absatzmärkten von Japan bis in die USA, von Norwegen bis Israel.“

Die Entwicklung beschränke sich jedoch nicht auf Flächen- und Mengenwachstum, sondern folge einer Gesamtstrategie und deren Umsetzung durch ein starkes und engagiertes Team. „Unser Unternehmen entwickelte seine landwirtschaftliche Technologie evolutionär, digitalisierte sie, entwickelte eine Reihe verschiedener landwirtschaftlicher Produkte, führte eine eigene Selektion zur Züchtung resistenter Sorten durch und sammelte Erfahrungen im Export einer effizienten Logistik.“ Zukunftsgerichtet gewinnen an klimagerechter De-Karbonisierung und optimierter Biodiversität ausgerichtete Methoden an Bedeutung. „Mit diesen Indikatoren sind wir in der Ukraine führend, was das Volumen der zertifizierten Anbaufläche, die Produktion und den Export ökologischer landwirtschaftlicher Produkte angeht“, so das Fazit von Anastasiia Bilych.

  • © Arnika Organic

Anerkennung für Entwicklung der Bio-Bewegung

Im Namen des Arnika Organic-Teams und gleichzeitig für die vielfältige ukrainische Bio-Bewegung bedankte sich Bilych bei Taras Vysotskyi, erster stellvertretender ukrainischer Landwirtschaftsminister, für die Anerkennung für den Beitrag, den Arnika Organic für die Entwicklung der ukrainischen Biobewegung leistet. Die Auszeichnung durch das Ministerium für den ‚bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Bio-Bewegung‘ verstehen sie und ihr Team nicht als Theorie, sondern als Bestätigung für die tägliche tatkräftige Weiterentwicklung.

Die offizielle Ehrenurkunde habe sie mit großem Respekt in Empfang genommen, betont Bilych: „Respekt vor jedem Mitglied des Teams, seinem Hauptvisionär und Gründer, war es mir eine Ehre, diese Auszeichnung entgegenzunehmen. Die Auszeichnung ist nur die Spitze des Eisbergs. Ein Eisberg, der aus der gigantischen Arbeit aller Mitglieder des Arnika-Teams besteht.“

Bio im Vormarsch trotz allem

Bilych betont die große Bedeutung der „ökonomischen Front“ im zweiten Jahr des trotz erfolgreichem ukrainischen Widerstands noch immer landesweiten russischen Aggressionskriegs. Die blau-gelbe ukrainischen Fahne bekomme eine ganz konkrete Bedeutung, die mit den Patriotismus-Vorstellungen im friedensverwöhnten Westen wenig zu tun habe: „Unser Unternehmen, unser Team trägt seine blau-gelbe Flagge auf die beste Weise. Ein Moment, in dem jede und jeder in der Lage ist, Verantwortung für unsere Zukunft zu übernehmen. Jede und jeder von uns kann sich entscheiden, seine eigene persönliche Fahne zu tragen. Die blau-gelbe Flagge über die Kriegsfront hinaus auch für alle Freiwilligen, LehrerInnen, ÄrtzInnen, SchriftstellerInnen und alle in der Landwirtschaft Tätigen. Alle sind an ihrem Platz dafür verantwortlich, was unser Land sein wird, ob es fest und stark genug sein wird.“

Organic Ukraine – solidarisch-vielfältige Biobranche

Die Stärke von Organic Ukraine liegt in der solidarischen Kooperation der vielfältigen Biobranche. Agrarunternehmen wie Arnika Organic, die mit großflächiger Best Practice einen großen Impact für die zukunftsfähig-nachhaltige Landwirtschaft leisten einerseits und klein-strukturierte Biohöfe ergänzen sich in Angebot und Ausrichtung gegenseitig.

Die ökologische Produktion in der Ukraine werde trotz der historisch und klimatisch günstigen Bedingungen für großflächige Landwirtschaft auch von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben und Ein-Personen-Betrieben repräsentiert, betont auch Bilych: „Oft konzentrieren sich diese auf die Herstellung von handwerklichen Produkten und verarbeiteten Erzeugnissen, die längst ihren Platz in den Bio-Regalen der ukrainischen Supermärkten gefunden haben.“ In erster Linie handle es sich dabei um Produkte wie Milchprodukte, Gemüse und Obst, Eier, Säfte, Getränke, Konserven, Gewürze, Backwaren und Getreideerzeugnisse. Obwohl die Statistik für 2022 einen Abwärtstrend beim Volumen des Inlandsmarktes mit 6.280 Tonnen Produkte gegenüber 9.780 Tonnen im Jahr 2021 zeigt. Der Inlandsmarkt und die Entwicklung des lokalen Verbrauchs trage zudem dazu bei, die teure Logistikkette zu reduzieren. Gerade mit Blick auf die aktuelle Situation sei dies sehr wichtig mit zukunftsgerichtet guten Wachstumsperspektiven.

Bilych ruft zur respektvoll-solidarischen Kooperation der vielfältigen Biobranche auf: „Es gibt nicht den einen richtigen Weg, um den Sektor zu entwickeln, es gibt nur Entwicklung. Und die besteht darin, die Interessen aller Akteure auszugleichen, alle Vorteile und Möglichkeiten zu nutzen, die uns das Land, die Menschen, die Technologie und der Markt bieten. Wir danken allen unseren Kollegen, die in diesem Sektor arbeiten und diesem Weg treu bleiben. Unsere Waffe ist unsere Ehrlichkeit, unsere Liebe zum Land und zu unserem Land. So war Arnika zu Beginn seiner ökologischen Reise, so ist es jetzt und so wird es auch in den kommenden Jahren bleiben. Und wir glauben, dass wir auf diesem Weg immer mehr Gleichgesinnte treffen werden.“

Peter Jossi

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