Start / Business / Themen / Studien / Junk-Food-Verkaufsverbot an Kassen wird befürwortet

Ausland

Junk-Food-Verkaufsverbot an Kassen wird befürwortet

Studie zeigt Unterstützung der britischen Öffentlichkeit

Die britische Regierung hat im Oktober letzten Jahres Rechtsvorschriften zur Beschränkung der Vermarktung von Produkten mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt (HFSS) erlassen. Das Verbot vom Junkfood-Verkauf am Eingang, am Ende der Gänge und an den Kassen von Geschäften soll fortgesetzt werden, nachdem eine neue Studie ergeben hat, dass diese Pläne von der britischen Öffentlichkeit und der Lebensmittelindustrie weitgehend befürwortet werden.

Im Rahmen der Untersuchung, die von Forschern der University of Southampton und der City University of London geleitet und vom National Institute for Health and Care Research (NIHR) finanziert wurde, wurden mehr als 100 Personen aus der gesamten britischen Lebensmittelversorgungskette befragt.

Die Studie ergab, dass Einzelhändler, Hersteller, Verbraucher, Vollzugsbeamte und Vertreter des Gesundheitswesens im gesamten englischen Lebensmittelsystem die Rechtsvorschriften als einen guten ersten Schritt zur Bekämpfung der Fettleibigkeit ansehen.

Bedenken gab es hinsichtlich einer Ausnahmeregelung für bestimmte Lebensmittel und Unternehmen, der hohen Kosten für gesunde Produkte und der Möglichkeit, dass einige Unternehmen Schlupflöcher ausnutzen könnten, um weiterhin ernährungsphysiologisch schlechte Produkte zu vermarkten.

Außerdem bräuchten kleinere Unternehmen zusätzliche Unterstützung, um gesündere Lebensmittel anzubieten und gleichzeitig finanziell abgesichert zu sein. Lokale Behörden benötigten ebenfalls zweckgebundene Ressourcen, da ihre Teams bereits überlastet seien.

„Die Unterstützung der Beteiligten in unserem gesamten Lebensmittelsystem zeigt, dass diese Regierungsvorschrift wichtig ist und fortgesetzt werden sollte“, erklärte Dr. Sarah Muir vom MRC Lifecourse Epidemiology Centre an der Universität von Southampton. „Um sicherzustellen, dass die Unternehmen im ganzen Land die neuen Vorschriften einhalten können, benötigen alle Einzelhändler und Hersteller einfachen Zugang zu einem Instrument, das den Fett-, Salz- und Zuckergehalt sowie andere Nährstoffe in Produkten genau misst.“

Die Studie wurde in der Zeitschrift BMC Medicine veröffentlicht und ist hier verfügbar.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Antibiotikaresistente Keime im Supermarkt-Fleisch

Greenpeace-Recherche zeigt hohe Belastung

Antibiotikaresistente Keime im Supermarkt-Fleisch © Fred Dott / Greenpeace

Mehr als jedes dritte Schweine- und Geflügelfleischprodukt in deutschen Supermärkten ist mit antibiotikaresistenten Bakterien belastet. Das zeigt eine neue Recherche von Greenpeace, für die 43 Fleischproben auf resistente Keime getestet wurden, aus den Ketten Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe.

17.06.2025mehr...
Stichwörter: Ausland, Grossbritannien, Ernährungswende, Studie, LEH, Lebensmitteleinzelhandel, Gesunde Ernährung, Ernährungspolitik

Studie: Falsche Ernährung verursacht Milliardenkosten

Überkonsum von Fleisch und Zucker hat drastische Folgen für Umwelt und Gesundheit

Studie: Falsche Ernährung verursacht Milliardenkosten © Lucas Wahl / Greenpeace

Den Folgen von übermäßigem Zucker- und Fleischkonsum in Deutschland ist eine neue Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace auf die Spur gegangen. Fast 50 Milliarden Euro Umwelt- und Gesundheitskosten werden demnach durch eine entsprechende Fehlernährung im Jahr verursacht. In einer Pressekonferenz klärten Experten über die Hintergründe auf.

07.05.2025mehr...
Stichwörter: Ausland, Grossbritannien, Ernährungswende, Studie, LEH, Lebensmitteleinzelhandel, Gesunde Ernährung, Ernährungspolitik

Aldi Süd will vegan und Bio weiter ausbauen

Zweiter Ernährungsreport zeigt Status quo

Aldi Süd will vegan und Bio weiter ausbauen © Unternehmensgruppe Aldi Süd

Der Discounter Aldi Süd hat gestern zum zweiten Mal einen Ernährungsreport veröffentlicht, in dem er Fortschritte und neue Zielsetzungen für seinen selbst auferlegten Ernährungswechsel festhält. In den Fokus stellt er den Ausbau des veganen Sortiments sowie seine Bio-Offensive. Nach einer neuen Auswertung sind 60 Prozent der Produkte bei Aldi Süd pflanzenbasiert. Über 1.200 Produktsorten seien als vegan gekennzeichnet, mehr als 1.000 Artikel tragen über das Jahr verteilt das Bio-Siegel.

10.09.2024mehr...
Stichwörter: Ausland, Grossbritannien, Ernährungswende, Studie, LEH, Lebensmitteleinzelhandel, Gesunde Ernährung, Ernährungspolitik