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Forschung

Mit Künstlicher Intelligenz zu mehr Tierwohl und Lebensmittelqualität

Projekt KINLI startet

Mit Künstlicher Intelligenz zu mehr Tierwohl und Lebensmittelqualität © Fraunhofer FIT
Team des Projekts ‚Künstliche Intelligenz für nachhaltige Lebensmittelqualität in Lieferketten‘, kurz KINLI, beim Kickoff-Treffen am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven

Am 24. Januar 2023 ist das Team des Projekts ‚Künstliche Intelligenz für nachhaltige Lebensmittelqualität in Lieferketten‘, kurz KINLI, am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven zusammengekommen. Zentrum des Projekts bilden eine Datenplattform und KI-Services, die Lebensmittelqualität und Tierwohl in der Fleischindustrie durch die KI-basierte Erkennung von besonders kritischen Stellen steigern möchte.

Am Kickoff-Termin hat die Projektgemeinschaft einen umfangreichen Arbeitsplan präsentiert. Eine zentrale Datenplattform, mehrere KI-Dienste und realitätsnahe Demonstratoren sollen potenzielle Problemfälle im Kontext von Lebensmittelqualität und Tierwohl frühzeitig erkennen. Dadurch sollen frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden können – noch bevor die Probleme tatsächlich eintreten. Sowohl Trainingsdaten als auch reale Werte der Praxispartner Sauels Frische Wurst GmbH & Co. KG und Kolsert KG dienen dazu als Grundlage.

Die geplante Datenplattform soll eine vielfältige Struktur aus Bild- und Textdaten entlang mehrerer Produktionsschritte umfassen. Für die Analyse werden diese Daten in ein einheitliches Datenmodell überführt. Der Einsatz der KI erfolgt an ausgewählten Schnittstellen.

Der Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein ist für die Erstellung eines Konzepts für KI in der Fleischindustrie verantwortlich und untersucht mit den beteiligten Unternehmen Anwendungsfälle. Das Institute for Machine Learning and Analytics (IMLA) der Hochschule Offenburg fokussiert sich auf die Analyse der echtzeitnahen Daten entlang der Lieferkette und die Entwicklung entsprechender KI-Services. Das Fraunhofer FIT koordiniert das Projekt, leitet die Umsetzung der Plattformarchitektur und ist an der Anforderungserhebung bei den Praxispartnern beteiligt.

In einem ersten Anwendungsfall soll die KI mit Daten aus der Kochschinkenproduktion Veränderungen in Prozessen und Rohstoffen erkennen, die sich auf die Produktqualität auswirken können. In einem zweiten Anwendungsfall geben Raumgasanalysen, Fragebögen und andere gesundheitliche Maßnahmen Aufschluss über das Wohl der Tiere.

Neben den Projektpartnern durfte Fraunhofer FIT im Januar auch den Projektträger, die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), begrüßen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt für die kommenden drei Jahre mit etwa 1,6 Millionen Euro.

Aktuelle Entwicklungen von KINLI und eine Beschreibung der Projektpartner finden Sie hier.

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