Bio-Markt
Europäischer Bio-Markt mit neuem Höchststand 2021
54 Milliarden Euro Umsatz und 18 Millionen Hektar Bio-Fläche
Mit einem Wachstum von fast vier Prozent erreichte der europäische Bio-Markt 2021 einen neuen Höchststand: 54,5 Milliarden Euro. In der Europäischen Union wurden 46,7 Milliarden Euro im Einzelhandel umgesetzt. Die biologisch bewirtschaftete Fläche wuchs in Europa um fast 0,8 Millionen Hektar auf 17,8 Millionen Hektar, was einer Zunahme von 4,4 Prozent entspricht. In der EU wurden 15,6 Millionen Hektar ökologisch bewirtschaftet – 5,2 Prozent mehr als noch 2020.
Mit fast 2,8 Millionen Hektar ist Frankreich nach wie vor das Land mit der größten biologisch bewirtschafteten Fläche, gefolgt von Spanien (2,6 Millionen Hektar), Italien (2,2 Millionen Hektar) und Deutschland (1,8 Millionen Hektar). Frankreich und Spanien meldeten im Vergleich zu 2020 einen Anstieg von 0,23 Millionen Hektar bzw. 0,20 Millionen Hektar.
Im Jahr 2021 machte die biologische Anbaufläche in Europa 3,6 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. In der Europäischen Union waren es 9,6 Prozent. In Europa (und weltweit) hatte Liechtenstein den höchsten Bioanteil (40,2 Prozent), gefolgt von Österreich, dem Land mit dem höchsten Bioanteil (26,5 Prozent) in der Europäischen Union. Fünfzehn europäische Länder gaben an, dass mindestens zehn Prozent ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet werden.
Es gab mehr als 440.000 Biobetriebe in Europa und fast 380.000 in der Europäischen Union. In Italien waren es 75.874. Verarbeitungsbetriebe wurden in Europa 87.676 gezählt und 82.500 in der EU. Dazu kommen 7.590 Importeure in Europa und 6.378 in der EU. Das Land mit den meisten Verarbeitungsbetrieben war Italien (fast 24.000), während Deutschland die meisten Importeure verzeichnete (mehr als 2.000).
Der größte europäische Bio-Markt war Deutschland mit 15,9 Milliarden Euro Umsatz. Weltweit war die EU nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Binnenmarkt für Bio-Erzeugnisse. Den höchsten Biomarktanteil hatte Dänemark mit 13 Prozent, gefolgt von Österreich mit einem Anteil von 11,6 Prozent und Luxemburg mit 11 Prozent.
Durchschnittlich gaben die Konsumenten in Europa 65,7 Euro pro Person für biologische Lebensmittel aus (Europäische Union: 104,3 Euro). Die Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher für Biolebensmittel haben sich von 2012 bis 2021 verdoppelt. Im Jahr 2021 gaben die Schweizer und die Dänen am meisten für biologische Lebensmittel aus (durchschnittlich 425 bzw. 384 Euro pro Kopf).
Das höchste Markt-Wachstum wurde in Estland (+21 Prozent) und Luxemburg (+15,3 Prozent) verzeichnet, den einzigen Ländern mit einem zweistelligen Wachstum im Jahr 2021. Die Pandemie hat die Biomärkte in vielen europäischen Ländern auch im Jahr 2021 gestützt, allerdings nicht in dem Maße wie im Jahr 2020, als der Markt um 15 Prozent wuchs.
Die neuesten Daten zum Biolandbau in Europa finden sich im Jahrbuch ‚The World of Organic Agriculture‘, das vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und dem Bio-Dachverband IFOAM – Organics International herausgegeben wird.