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"Kinder schützen, nicht Konzerne"

Einschränkung des Kindermarketings gefordert

Die Sprecherinnen der Grünen für Ernährungspolitik und Gesundheitsförderung, Renate Künast und Kirsten Kappert-Gonther, haben sich für eine Einschränkung des Kindermarketings stark gemacht. In einer Pressemeldung vom 7. August fordern sie, den Schutz von Kindern über Konzerninteressen zu stellen.

„Statt nur Rücksicht auf Konzerne zu nehmen, müssen endlich Kinder in den Mittelpunkt gestellt werden“, bekräftigen die Grünen-Politikerinnen. Es sei absurd, mit welchen Argumenten die Lebensmittelindustrie und ihre Verbände nach jahrzehntelanger Debatte noch aufträten. Tatsache sei, dass Kinder insbesondere durch gezielte altersgemäße Werbung animiert würden, Produkte zu sich zu nehmen, die zu viel Zucker, Salz und Fett enthalten. Während aus überzuckerten Produkten Profit geschlagen werde, bliebe es dann Aufgabe der Eltern, die Kinder davon abzuhalten, der Werbung im TV oder im Internet zu folgen. Dadurch würden der Profit privatisiert und die gesundheitlichen Folgen für die Gesellschaft vernachlässigt.

Diabetes 2 trete inzwischen auch bei Kindern und Jugendlichen massiv auf. Insbesondere Kinder aus einkommensschwachen und bildungsfernen Familien litten inzwischen vermehrt unter Übergewicht und Fettleibigkeit.

Deshalb fordern Künast und Kappert-Gonther eine Einschränkung des Kindermarketings und eine umfassende Ernährungsstrategie. Dazu gehören etwa verbindliche und ambitionierte Reduktionsziele gegen zu viel Zucker, Fett und Salz in Fertiglebensmitteln und eine verlässliche und ehrliche Nährwertkennzeichnung. Das Wissen über die Ernährungssituation der Kinder sei seit langem vorhanden und es sei Aufgabe des Staats, die Kinder zu schützen.

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