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Fruchthandel

Bananenkrankheit breitet sich aus

Pilz zerstört Plantagen dauerhaft

Schon seit Jahren tritt die als Panama-Krankheit bekannte Pilzkrankheit vor allem in Asien und Afrika auf. Jetzt wurde der Verursacher, der Pilz Tropical Race (TR4), auch auf Bananenplantagen in Kolumbien nachgewiesen. Damit hat der Erreger erstmals Lateinamerika erreicht und damit die für den europäischen Markt und Nordamerika wichtigsten Exportländer.

TR4 ist für den Menschen ungefährlich und die Bananen von befallenen Stauden können unbedenklich verzehrt werden. Doch für die Plantagen ist der Befall katastrophal: Die betroffenen Flächen müssen gerodet werden und sind auch danach für den Bananenanbau grundsätzlich nicht mehr verwendbar. Der Pilz könne Jahrzehnte in der Erde überleben. Damit er sich nicht noch weiter ausbreitet, erklärte die kolumbianische Landwirtschaftsbehörde ICA vor wenigen Tagen den nationalen Notstand.

Vor allem die Exportmarke Cavendish wird von TR4 befallen. Diese hat zurzeit einen Anteil von über 90 Prozent auf dem deutschen Markt. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Bananensorte dem Pilz zum Opfer fiel: Cavendish selbst hat die bis in die 1960er vorherrschende Sorte Gros Michel ersetzt, die damals ebenfalls von der Panama-Krankheit betroffen war.

Die schnelle Ausbreitung des Pilzes ist vor allem durch die gängigen Monokulturen bedingt. Kommerzielle Plantagen züchten allesamt fast nur dieselben Klon-Sorten, heute die Cavendish. Sie werden vegetativ vermehrt, das heißt, neue Pflanzen entstehen aus jungen Trieben. Das identische Erbgut der Pflanzen lässt sie zu einem leichten Ziel für Epidemien werden. Monokulturen mögen eine preiswerte Anbau- Methode sein, sind aber anfällig und schädigen die Biodiversität.

Die Bananen der Sorte Cavendish werden jedenfalls, auch nach Ansicht des Deutschen Fruchthandelsverbandes, in absehbarer Zeit nicht mehr für den deutschen Markt zur Verfügung stehen - weder als konventionelle noch als Bio-Ware.

Wissenschaftler weltweit suchen schon länger nach neuen, resistenten Sorten, denn immerhin gibt es rund 1500 Bananen-Sorten weltweit. Trotzdem sei die Suche nach einer neuen, handelbaren Banane sehr schwierig. Forscher plädieren für ein Umdenken auf den Plantagen: Sortenvielfalt statt Einheitssorte.

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