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Milchwirtschaft

Demeter zufrieden mit stabil guten Milchpreisen

Zufrieden blickt der Demeter e.V. auf die Entwicklungen im Milchmarkt. „Demeter-Bauern bekommen konstant die höchsten Milchpreise“, würdigt Vorstand Klemens Fischer einen Trend, der für Verlässlichkeit in der biodynamischen Milchviehhaltung sorgt. „Die Preise für Bio-Milch haben sich im vergangenen Jahr weit von der konventionellen Milch gelöst. Um rund 22 Ct/kg lagen die Erlöse für ökologisch erzeugte Milch über denen für konventionelle. 

Im langfristigen Vergleich war das Ergebnis 2016 das dritthöchste für Bio-Milch seit der Jahrtausendwende“, betont Christine Rampold, Marktexpertin für den Öko-Landbau bei der AMI (Agrarmarkt Informations-Gesellschaft). Für den deutlichen Mehraufwand und das entsprechende Qualitäts-Plus erhalten die Demeter-Milcherzeuger von den Molkereien Aufschläge auf den Öko-Preis.

Marketing-Experte Fischer verhehlt nicht, dass die Milchanlieferungsmengen im Demeter-Bereich weniger stark wachsen als im Bio-Bereich insgesamt. Er betont: „Die Nachfrage nach Demeter-Milchprodukten ist hoch. Einige unserer Partner-Molkereien suchen intensiv nach Umstellern.“ Die Voraussetzungen für Bäuerinnen und Bauern, die biodynamisch wirtschaften wollen, sind also optimal. 

Der Markt für die hochwertigen Demeter-Milchprodukte ist im Naturkostfachhandel und im qualitätsorientierten Einzelhandel vorhanden, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die anspruchsvolle biodynamische Tierhaltung sind gegeben. „Zudem bietet die Demeter Beratung qualifizierte Unterstützung auf dem Weg zur tiergerechten Haltung von Milchkühen“, verweist Franziska Bühlen als Referentin Milch im Demeter e.V. auf die hilfreiche Unterstützung des Expertenteams.

Hier gehts zur Umstellungsberatung

Einen weiteren wichtigen, zukunftsweisenden Akzent setzt die biodynamische Landwirtschaft: „Wir wollen die horntragenden Kühe vor dem Aussterben bewahren“, erklärt  Antje Kölling, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei Demeter. „Dazu brauchen wir die Unterstützung der Verbraucher. Sie können bei uns von der Kuh Sofia auf humorvolle Weise erfahren, warum die Kuh Hörner hat, dass Enthornen weh tut oder wie Kühe die Hörner zur Verständigung nutzen.“ Fakten rund um das wichtige Horn auf dem Kuhkopf gibt es auf der Website Kuehe-haben-Hoerner.de.

Bei Verbraucher/innen ist das Wissen um die wesensgemäße Haltung der Tiere auf den Demeter-Bauernhöfen fest verankert und wird mit höchstem Vertrauen in die Traditionsmarke der Öko-Bewegung quittiert. Auf den Demeter-Höfen bekommen die Kühe und ihre Nachkommen nicht nur artgerechtes Futter mit viel frischem Grün und Heu vom eigenen Hof. Die Tiere werden nicht enthornt, stattdessen bauen die Bauern lieber größere Ställe, um den Kühen die artgerechte Kommunikation über die Hörner zu ermöglichen. In der Verarbeitung setzt Demeter Maßstäbe durch den Verzicht auf die Homogenisierung der Milch. „Der hohe Druck bei der Homogenisierung wirkt nachteilig auf die Milchqualität“; betont Klemens Fischer und verweist auf Erkenntnisse, dass es dadurch zu Unverträglichkeiten kommen kann. Auch Ultrahocherhitzen und ESL-Milch sind bei den Pionieren des ökologischen Landbaus ebenso ausgeschlossen wie zugesetzte Aromastoffe etwa für Fruchtjoghurts.

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