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Originale aus Spanien

Kleine aber feine Export-Messe lockt mit biologischen Delikatessen

Die vierte España Original, die spanische Messe für Qualitätslebensmittel, hatte 2012 erstmals eine eigene Bio-Halle. Die Fachmesse in Ciudad Real ist auf den Export ausgerichtet. Auch in Bio gab es dort für die Einkäufer einiges zu entdecken.

Die dreitägige Messe in Ciudad Real in der Region Mancha beherbergte im Mai in fünf Hallen 563 Aussteller.  Bio-Olivenöl, -Käse, -Schinken, -Wurst, -Algen-, -Honig, Kartoffelchips, Pistazien und mehr bot die Messe den internationalen  Besuchern. Dominierendes Bio-Produkt auf der Messe war Olivenöl. Der Markt für Bio-Olivenöle ist begrenzt im eigenen Land. Deshalb streben die Bio-Olivenöl-Vermarkter ins Ausland.

Antonio Benitez Mendoza und Marco Caballero widmen sich dem Kulturgut Olivenöl. Ihre Oliven stammen aus dem andalusischen Nationalpark. Das Unternehmen ist seit Anfang 2012 biozertifiziert. Eine spätreifende Sorte Hojiblanca mit geringem Ertrag wird für das Ol Premium gepresst. Es hat den dritten Platz beim bioPress Best of OliveOil 2012 belegt.

„Mit 15.000 Flaschen ist die Menge für unseren Spitzenreiter begrenzt“, verdeutlicht Mendoza. „Bei einem Preis von 18 bis 20 Euro gelangt das Öl auch nur an erste Adressen. Für den internationalen Markt, auf den wir den Fokus gelegt haben, gibt es noch weitere Sorten“.

Jose Carmona baut auf der Finca La Nava bei Daimel in der Mancha Kartoffeln, Zwiebeln und Getreide nach den Bio-Vorschriften an. 50 Tonnen der Kartoffeln lässt er zu zwölf Tonnen Bio-Kartoffelchips verarbeiten. Das besondere an den Chips: Sie werden in Bio-Olivenöl extra nativ frittiert statt dem preiswerten Sonnenblumenöl. Die Chips gibt es in den Sorten gesalzen und Manchego. Supermarkt Bio-Lüske in Berlin zählt zu seinen Kunden.

„Ich liebe die BioFach und Nürnberg“, verrät Rafael Fernandez-Flores von Pistachos de la Mancha. Seine zweite Liebe sind Bio-Pistazien. „Pistazien mit Salz kennt jeder. Das ist das Hauptprodukt“, bemerkt Fernandez-Flores. Die gerösteten Pistazien gibt es auch ohne Salz. Geschälte, gebrannte, schokolierte Pistazien, Pistazien-Mehl und -Öl werden im breiten Sortiment geführt. „In Spanien ist der Markt klein für Bio. Zu 95 Prozent arbeiten wir für den Export“, gibt er zu erkennen.

Leonardo Nazareno vermarktet Bio-Honig nicht: Er zelebriert ihn. „Ich bin kein Imker. Meine Profession ist das Marketing“, positioniert sich der Mitinhaber des Unternehmens mit Spitzenhonig für Adressen wie Harrods. Eine Million Flaschen zu 350 Gramm hat das Unternehmen pro Jahr in Bio-Qualität zur Verfügung. Rund zehn Euro muss der Kunde dafür berappen.

Yuntas, Andalus Organic, ist ein Zusammenschluss kleiner handwerklicher Hersteller für traditionelle Produkte. Direktor Miguel Gil Alonso vertritt die Gruppe. Schafs- und Ziegenkäse aus Grazalema in Olivenöl eingelegt oder Schafs­käse mit Schweineschmalz eingerieben zählen zu den Spezialitäten. „Die Marke Yuntas haben wir für den ausländischen Markt konzipiert“, erzählt Alonso.

Puerto Muinos aus Galizien im Nordwesten Spaniens ist ein Pionier für Algen. „Unsere Algen sind die einzigen, die aktuell in Europa biozertifiziert sind“, nennt Mitbegründerin Rosa Antel ein Alleinstellungsmerkmal. 

Seit 1998 verarbeitet das Unternehmen Algen als Zutat in Roibos-Tee, Pesto, Teigwaren und  Backmischungen. „Wir möchten in Zukunft verstärkt ins Ausland“, nennt Antel die Marschrichtung.

Anton Großkinsky

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