iChoc it's music

Eco Finia macht Bio-Schokolade jungen Käufern zugänglich

Winterzeit ist Schokoladenzeit. Für den Bio-Schokoladenhersteller EcoFinia haben die Marken VIVANI, iChoc und björnsted somit Hoch-Zeit. Ein spannender Saisonartikel in diesem Winter ist der Weihnachtsmann FunkyNic. Er kommt cool mit Sonnenbrille und Saxophon daher und steht dem Schoko-Osterhasen RapRabbit als attraktive Hohlfigur in nichts nach. Beide gehören in die iChoc-Linie, die EcoFinia seit 2010 anbietet.

Vivani ist die Nummer eins im deutschen Naturkosthandel bei Tafelschokolade. Letzter erfolgreicher Coup waren die iChoc Kleintafeln für Jugendliche in Signalfarben. Mit dem kleinen Sortiment spricht Ecofinia-Geschäftsführer Andreas Meyer eine junge Klientel an.

Mit den vier Sorten WildMilk, ElectricLicorice, GoGoMango und ChilloutCaramel in kräftigen Farben und dem plakativen Design knüpft EcoFinia an den Musicplayer einer bekannten Computermarke an.

„Wir wollen uns mit einem attraktiven Design sowohl von anderen Produkten unterscheiden als auch das Interesse der jungen Käufer wecken“, erläutert Geschäftsführer Andreas Meyer den außergewöhnlichen Markenauftritt. iChoc wird nicht nur in Biomärkten erhältlich sein. „Wir sehen iChoc als branchenübergreifende Marke, die vorrangig im Fachhandel, aber auch im Kiosk und an der Tankstelle ihren Platz finden kann“, erklärt Andreas Meyer. Mit 40 Gramm pro Tafel und einem Verkaufspreis von 0,89 Euro sind die iChoc-Täfelchen als kleine Zwischenmahlzeit und Chocolate-to-go gedacht.

Neuinterpretation des Weihnachtsmannes

Mit dem Weihnachtsmann FunkyNic präsentiert iChoc zur diesjährigen Weihnachtssaison einen Hingucker im Regal. Aus Vollmilch-Bioschokolade gegossen überzeugt der FunkyNic durch seine unkonventionelle Erscheinung mit Sonnenbrille und Saxophon. „Wir präsentieren eine Neuinterpretation des klassischen Nikolaus, sozusagen den Weihnachtsmann 2.0, mit dem auch Jugendliche wieder mehr anfangen können“, betont Meyer. Mit einem privaten Radio-Sender sucht Ecofinia eine Soul-Stimme für ein Weihnachtslied. Die iChoc Geschenkbox mit dem FunkyNic wird in der Vorweihnachtszeit als limited X-mas edition erhältlich sein. Schon RapRabbit im farbenfrohen Outfit und Piercing hatte an Ostern eine große Nachfrage erfahren und war nach kurzer Zeit ausverkauft.

In Herford in Ostwestfalen ist die Schokoladenfabrik Weinrich ansässig. Hier stellt Ecofinia die Bio-Marke Vivani her. Weinrich und Andreas Meyer haben zusammen das Bio-Unternehmen Ecofinia gegründet. Weinrich ist als Marke kein Begriff. Als Hersteller hat das mittelständische Familien-Unternehmen mit 200 Mitarbeitern aber einen Namen und produziert konventionell, aus Fair Trade-Rohstoffen und in Bio-Qualität eine Reihe bekannter Private Labels für in- und ausländische Kunden.

Das Hauptprodukt von Vivani ist Tafelschokolade. 24 Sorten mit Schwerpunkt dunkel sind im Programm: „Bio ist bitterlastig“. Einige Edel Schokoladen mit der Kakao-Sorte Arriba aus Ecuador sind dabei. „Edel ist geschützt. Wird die Bezeichnung verwendet, muss auch Edel Kakao drin sein“, macht Meyer deutlich. Saisonal gibt es Winterschokolade mit Spekulatiusstückchen. Neu bei Vivani sind 2011 Zartbitter Mandel und Zartbitter GanzNuss.

Riegel runden Sortiment ab

Das Sortiment wird abgerundet von Schoko-Riegeln der Marke Vivani und dem Lizenz-Produkt Felix. Als Sortimentsergänzung werden Dragees aus Espresso-Bohnen mit Schoko-Überzug und schokoliertes Knäckebrot als Cris-pies angeboten. Bei den Schoko-Getränken gibt es für Kinder ein Kakao-Instantgetränk und für Erwachsene Hot Chocolate aus geraspelter Schokolade. Kuvertüre für die Heim-Bäckerei ist erhältlich. Geschenkdosen mit Mini-Tafeln werden ebenfalls angeboten. Zwölf 12,5 Gramm-Tafeln enthält die Verpackung.

Der Schoko-Spezialist liefert dem Handel einen Metallaufsteller mit jeweils zehn Tafeln von jeder Sorte. Rund 700 Vivani-Depots stehen in Deutschland in Naturkostläden, Reformhäusern und bei einigen Selbstständigen Einzelhändlern. Mit dieser Sonderplatzierung ist die Aufmerksamkeit für den Impulsartikel sicher. „Schokolade steht nicht auf dem Einkaufszettel“, klärt Meyer auf. Im Naturkostfachhandel ist Vivani mit einem Anteil von rund einem Drittel Marktführer vor Rapunzel.
Im LEH vertreibt EcoFinia die Marke björnsted, die darüber hinaus noch in Dänemark und Österreich vermarktet wird. In 2010 setzte EcoFinia nahezu 15 Millionen Euro um.

Keine Kinderarbeit

Kakaobäume sind anspruchsvoll. Sie gedeihen nur im feuchtwarmen Klima der Tropen auf nährstoffreichen Böden. Die gelb-roten Früchte wachsen direkt am Stamm und werden bis zu 20 Zentimeter lang. Pflücker trennen die reifen Früchte mit scharfen Messern vom Baum ab. In Westafrika erledigen das häufig Kinder. Über die Zustände auf den Plantagen wollen manche Hersteller nichts wissen, schließlich kaufen sie nur Kakao ein.

Ecofinia fühlt sich sozial verantwortlich. Kinderarbeit ist beim Kakao-Anbau für die Bio-Schokoladen der Marke Vivani tabu. Andreas Meyer sieht die Hersteller in der Pflicht: „Wir müssen genau darauf achten, woher der Kakao kommt. Es ist unsere Aufgabe, den Schutz von Mensch und Natur zu gewährleisten.“

Der Kakao für die Vivani Bioschokoladen stammt von Erzeugergemeinschaften in Ecuador und der Dominikanischen Republik. Meyer reist selbst in die Anbaugebiete: „In Lateinamerika sind die Strukturen anders als in den meisten Teilen Afrikas. Hier bearbeiten Bauernfamilien ihr eigenes Land und schließen sich zum Verkauf häufig zu Kooperativen zusammen“, berichtet er.
EcoFinia kauft bevorzugt in der Dominikanischen Republik. Nahezu 60 Prozent der Kakao-Bauern haben auf Bio umgestellt.

Die Bedingungen sind ideal. Aufgrund der besonderen Insellage gibt es weniger Schädlinge. „Viele Bauern haben traditionell nie gespritzt", berichtet Meyer. Die Karibik-Insel ist somit ein kleines Bio-Paradies.

Anton Großkinsky


Von der Bohne zur Schokoladen-Tafel

Nur ein kleiner Teil der Kakao Verarbeitung geschieht in den Ursprungsländern. Ab dem Mahlen zur Kakaomasse sind meist die Import-Länder am Zug. EcoFinia-Geschäftsführer Andreas Meyer berichtet von Ansätzen in den Ursprungsländern. Meist sind die Anlagen aber nicht auf dem neuesten Stand.

Nach der Ernte werden Fruchtfleisch und Bohnen auf Bananenblätter gehäuft und abgedeckt. Innerhalb von fünf bis zehn Tagen vollzieht sich ein Gärungsprozess, der das typische Kakaoaroma entstehen lässt. Das Fruchtmus löst sich auf und die ehemals rötlichen Bohnen werden braun. Die Kakaobohnen werden anschließend getrocknet. Der Rohkakao wird in Säcke abgefüllt, und übers Meer exportiert und nach Herford transportiert. Hier nimmt ihn die Qualitätssicherung in Empfang, genau wie all die anderen Zutaten. C. Hatscher und seine Kollegen kontrollieren den Wareneingang und ziehen Proben für die externen Labore. Sind die Ergebnisse okay wird die Ware freigegeben.
Zuerst werden die Bohnen gereinigt, bevor sie bei 170 Grad 20 Minuten lang geröstet werden. Die gerösteten Bohnen werden in Zerkleinerungsmaschinen gebrochen. Der grobe Bruch wird gemahlen und durch die dabei entstehende Wärme flüssig. Die Kakaomasse ist entstanden. Die Masse wird anschließend gepresst und die Kakaobutter, das Fett gewonnen. Der Presskuchen wird zerkleinert und zu Kakaopulver vermahlen.

Kakaomasse und -butter sind die entscheidenden Rohstoffe. Zucker und Milchpulver sind die anderen Grundzutaten. Gewürze, Nüsse, Früchte für die vielen, vielen Sorten werden noch gebraucht. Im Melangeur werden die Zutaten zunächst miteinander verknetet. Die noch relativ feste und grobkörnige Masse wird über fünf übereinander liegende Stahlwalzen geführt. Die Bestandteile werden hauchdünn zerkleinert. Anschließend wird die Schokolade über Stunden conchiert. Durch dieses Rühren erhält die Schokolade den zarten Schmelz. Auf den Emulgator Soja-Lezithin als Zusatzstoff verzichtet EcoFinia. Die Chemie reduziert die Conchier-Zeiten und verbilligt das Produkt. Bio bemüht sich, chemiefrei zu arbeiten. Nach dem Abkühlen wird die Schokolade in die Formen für die Tafeln gegossen und verpackt.

Wenn alles richtig gemacht wurde, schmeckt die Schokolade verführerisch gut. Mit 500 bis 600 Kcal pro 100 Gramm gilt sie als Dickmacher.

Aber der Kakao enthält mehr als Fett. Die sekundären Pflanzenstoffe haben positive Nebenwirkungen. Die Polyphenole erhöhen die Knochendichte und reduzieren schädliche Blutfette, die als Mitverursacher von Arteriosklerose und Herzinfarkt gelten.

Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik empfiehlt Bluthochdruck-Patienten täglich eine halbe Tafel Bitter Schokolade zu essen. Das ist eine Medizin, die der Patient so gerne einnimmt wie das Glas Rotwein. Walter Hagen, Schokoladen- und Wein-Experte aus Köln, hat passende Kombinationen zusammen gestellt. Schließlich ist Schokolade ein Genuss-Produkt und keine Arznei.

Anton Großkinsky


Geschichte der Schokolade

Die Schokolade lässt sich bis in das Reich der Maya (300 bis 900 n. Chr.) zurückverfolgen. Die Maya glaubten, der Kakaobaum gehöre den Göttern und verehrten ihn als heilig. Sie sahen ihn als Symbol für Fruchtbarkeit. Aus Kakaobohnen entstand bereits in dieser Kultur ein Schokoladengetränk.

Als Christoph Kolumbus 1502 in Mittelamerika einlief, boten ihm die Ureinwohner Kakao als Tauschgut an. Er empfand den bitteren Kakao als abscheulich und nahm lediglich ein paar Bohnen mit nach Spanien. Hernando Cortés hingegen erkannte 17 Jahre später den Wert des Kakaos, der als Zahlungsmittel eingesetzt wurden. Ein Sklave kostete 100 Bohnen, ein Kaninchen war für zehn zu bekommen. Bald förderte er den Kakaoanbau und lockte die ersten Kolonialisten nach Lateinamerika.

1522 probierten Nonnen eine neue Rezeptur, in der sie Zucker und süße Gewürze mit dem bitteren Kakao kombinierten. Das Getränk schmeckte weitaus besser als die Vorläufer und entwickelte sich in die Richtung, die wir heute kennen.

Während der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ließen sich die Kakaobohnen durch den technischen Fortschritt noch effektiver vermahlen. Im frühen 19. Jahrhundert entwickelte der holländische Chemiker Coenraad Van Houten ein Verfahren, die Kakaobutter abzupressen und schuf damit einen weiteren Baustein zur Herstellung der Schokolade, wie wir sie heute kennen.

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