Start / „GVO-Spuren im Bärlauch-Bratfilet bei Stiftung Warentest“

Soja

„GVO-Spuren im Bärlauch-Bratfilet bei Stiftung Warentest“

Im Heft 09/2010 der Stiftung Warentest wird unter dem Thema Spurensuche – Gentechnik in Soja-Lebensmitteln – die Frage gestellt: „Wie viel Gentechnik steckt heute in Tofu, Bratlingen und anderen Lebensmitteln?“

Innerhalb der Ausführungen wird im Heft auf die Problematik hingewiesen, dass sich gentechnisch veränderten Organismen klammheimlich verbreiten. Dies geschieht insbesondere durch Anhaftungen geernteter GVO-Soja an Mähdreschern, sowie beim Transport durch LKWs und durch die Lagerung in Silos und Mühlen. Nach Meinung von Life Food kommt hier mit einem erheblichen Anteil noch die Verbreitung von GVO-Stäuben durch heftige Winde, sowie durch Bach- und Flussläufe hinzu.

Stiftung Warentest hat auch Taifun-Produkte (Bärlauch Bratfilets) des Herstellers Life Food untersucht. Es wurden dabei nicht näher quantifizierbare Spuren von gentechnisch veränderten Organismen unter 0,1 % festgestellt. Paradoxerweise konnte Life Food in ihrer Produktion, der ein siebenstufiges Kontrollverfahren zugrunde liegt, keinen einzigen Hinweis auf GVO-Spuren entnehmen.

Aber die Life Food-Geschäftsleitung ist inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass sich gentechnisch veränderte Organismen im Minimalbereich derzeitig nicht mehr vollständig ausschließen lassen. Und trotz der Tatsachen, dass die Sojabohnen für Taifun-Produkte aus nachhaltigem Anbau stammen, eine eigene Saatgutvermehrung auf die Beine gestellt werden konnte und die Erfassung der Ernte in Bio-Mühlen erfolgt, kann es zu Kontaminationen kommen. Aufgrund ihrer Geringfügigkeit führen diese nicht bei jeder Probenahme zu einem positiven Befund.

Die Bärlauch-Bratfilets bei Stiftung Warentest bestätigen dies. Obwohl Geschäftsführer Wolfgang Rainer Heck nicht gerade glücklich über diesen Umstand ist, erscheint ihm und seinen Mitarbeitern die Berichterstattung im Septemberheft als eine gute Möglichkeit, das schleichende Vorandringen der Gentechnik in Lebensmitteln wieder in die öffentliche Aufmerksamkeit zu führen.

Bereits vor zwei Jahren hatte Life Food ihre Kunden im Rahmen einer breit angelegten Kampagne darüber informiert, dass eine weltweit akute Problematik durch GVO-Stäube vorliegt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden auch zukünftig immer wieder vertiefende Hinweise dieser Art auftauchen. Ein Signal, auch weiterhin aktiv zu bleiben.

Taifun engagiert sich bereits in einem hohen Maß gegen die Verbreitung der Gentechnik und wünscht sich dazu ebenfalls Unterstützung aus der Politik und der Öffentlichkeit.

Ausführlichere Informationen hierzu finden sich unter
www.taifun-gegen-gentechnik.de und
www.aktion-augen-auf.de … für Lebensmittel ohne Gentechnik.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Ohne-Gentechnik-Gipfel 2024: Transparenz weltweit sicherstellen

Treffen der internationalen Non-GMO-Branche in Frankfurt

Ohne-Gentechnik-Gipfel 2024: Transparenz weltweit sicherstellen © Nina Werth

Wie bedrohlich sind die aktuellen Entwicklungen im Bereich Neue Gentechnik? Was ist nötig, um langfristig Transparenz und Wahlfreiheit für Verbraucher zu garantieren, die Koexistenz gentechnikfreier Artikel zu sichern und das Vorsorgeprinzip zu wahren? Und wie ist es um die GMO-freie Verfügbarkeit beim ‚Sorgenkind Soja‘ bestellt? Am 7. und 8. Oktober trafen sich mehr als 160 Vertreter der Ohne-Gentechnik-Branche aus 23 Ländern und vier Kontinenten zum ‚International Non-GMO Summit 2024‘ in Frankfurt und diskutierten über aktuelle Herausforderungen.

17.10.2024mehr...
Stichwörter: Soja

Neuigkeiten vom Real Organic Project

Bios aus den USA berichten von ernährungsbedingten Krankheiten und ungebrochenem Herbizideinsatz

Chemische Direktsaaten und Pestizideinsatz, um die geschwächten Pflanzen bis zur Erntereife zu bringen, haben die Landwirtschaften dieser Welt fest im Griff. Glyphosat und andere Gifte sowie Mikroplastik zerstören schleichend die Gesundheit der Bevölkerungen. In Amerika sei der Verfall besonders fortgeschritten, berichtet Dave Chapman, Geschäftsführer des Real Organic Projects.

10.09.2024mehr...
Stichwörter: Soja

Sojaanbau: Handel profitiert, Tierhalter verlieren

Aktion Agrar stellt Studie zur Gewinnverteilung vor

Sojaanbau: Handel profitiert, Tierhalter verlieren © stock.adobe.com/Dusan Kostic

5,9 Millionen Tonnen Sojabohnen hat Deutschland im Jahr 2022 importiert, das meiste ging als Schrot in Futtermittel. Der Verein Aktion Agrar wollte wissen, welche Gewinne brasilianisches Billig-Soja für deutsche Unternehmen bringt, das niederländische Forschungsinstitut Profundo hat recherchiert. Beachtliche Gewinnmargen erzielten demnach Lebensmitteleinzelhändler und Fleischkonzerne, allen voran Lidl, Rewe, Edeka und Tönnies. Für Tierhalter sei das Geschäft dagegen eine Minusrechnung.

31.05.2024mehr...
Stichwörter: Soja