Bio-Käufer ernähren sich gesünder
Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Einkauf von Bio-Lebensmitteln und dem Lebensstil, wie die Nationale Verzehrsstudie II ergab. Bio-Käufer ernähren sich gesünder als Nicht-Bio-Käufer. Rund 14.200 Menschen haben für die Verzehrsstudie Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten gegeben und damit die umfassendsten Daten geliefert, die es zu diesem Thema in Deutschland jemals gab. Bei einer Tagung im Max-Rübner-Institut in Karlsruhe wurden die Studien zum Bio-Konsums vorgestellt.
Insgesamt zeigen Biokäufer eine günstigere Lebensmittelauswahl: Sie verzehren mehr Obst und Gemüse und weniger Fleisch und Wurst als Nicht-Biokäufer. Auch Süßwaren und Limonaden werden weniger konsumiert. Biokäufer rauchen weniger und sind sportlich aktiver als Menschen, die keine Biolebensmittel kaufen. Unter den Käufern von Bio-Produkten sind nicht nur Personen mit hohem Einkommen. Selbst in der Gruppe mit dem niedrigsten Einkommen fanden sich sogenannte Intensivkäufer von biologischen Lebensmitteln.
In der jüngsten Altersgruppe (18-24 Jahre) ist der Bio-Konsum wenig ausgeprägt. Mehr als die Hälfte der Bio-Intensivkäufer ist über 50 Jahre alt. Was die subjektive Einschätzung der eigenen Gesundheit angeht, so antworteten bei den Biokäufern vier Prozent mehr mit sehr gut oder gut als bei den Nicht-Biokäufern.
Deutliche Unterschiede finden sich auch bei den Themen Ernährungswissen und Ernährungsinformation: Die Auswertung ergab für die Biokäufer einen Anteil von 39 Prozent in der Kategorie gutes Ernährungswissen, die von den Nicht-Biokäufern nur zu 23 Prozent erreicht wurde. Bei den Nicht-Biokäufern gaben mit 36 Prozent doppelt so viele Personen an, sich gar nicht über Ernährungsfragen zu informieren als bei den Biokäufern. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert.