g.U.-Schutz beantragt für Grünkern
Die Schutzgemeinschaft Fränkischer Grünkern hat bei der Europäischen Union in Brüssel die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) beantragt. Die Schutzgemeinschaft steht für biologischen und herkömmlichen Anbau. Das beantragte g.U.-Siegel soll dem Absatz des regionalen Traditionsprodukts neue Impulse geben.
Der konventionelle Grünkern-Markt ist stark rückläufig, während die Nachfrage für Bio-Grünkern steigt. Walter Kress aus Hardthausen von der Schutzgemeinschaft erwartet einen Bio-Anteil von mehr als 50 Prozent. Der EU-Schutz wurde für die typische Dinkel-Sorte Bauländer Spelz beantragt. Der Dinkel wird unreif als Grünkern geerntet und anschließend getrocknet. Für das beantragte g.U.-Siegel wird das traditionelle Darrverfahren über Hartholz-Feuer verlangt.
Das Gebiet für Anbau und Verarbeitung erstreckt sich auf die Landkreise Neckar-Odenwald, Main-Tauber und Hohenlohe im Norden Baden-Württembergs. Die Bio-Variante wird das baden-württembergische Bio-Siegel tragen und damit die Regionalität zusätzlich betonen. Die Schutzgemeinschaft sieht neben dem Lebensmittelhandel einen Markt in der Gemeinschaftsverpflegung und gehobene Gastronomie. Fränkischen Grünkern gibt es bereits jetzt aus Demeter-Anbau. Slow Food hat den Fränkischen Grünkern in die Arche des Geschmacks aufgenommen.