Deutschland ist das Bio-Brot-Land
Die Backwarenbranche ist von einem Konzentrationsprozess gekennzeichnet. Während die Zahl der Handwerksbäckereien sinkt, nimmt die von Großbäckereien und Filialisten zu. Für alle gilt es, Preiswettbewerb, hohe Energiekosten und einen gestiegenen Qualitätsanspruch der Verbraucher miteinander zu vereinbaren. Gerade jetzt können sich Bäcker und Backshops mit einem konsequenten Angebot an Bio-Backwaren profilieren.
Vollwertige Vielfalt von Wolf Butterback für den Frühstückstisch.
Von Jahr zu Jahr begeistern sich mehr Menschen am Geschmack, Nährwert und Haltbarkeit von Bio-Backwaren. Appetit bekommen sie nicht selten in Restaurants und bei Veranstaltungen. Oft versorgen sich die Verbraucher bei einer der in ganz Deutschland zu findenden Handwerksbäckereien mit einem ausschließlichen oder zusätzlichen Biosortiment. Andererseits greifen sie gern auf Märkten, in Naturkost- und Hofläden, Reformhäusern und in Backshops des Einzelhandels zu.
Im Angesicht der hohen Preise fragen sie jedoch nach, warum diese so teuer sind. Elke zu Münster vom ‚Brotbüro’ begleitet Betriebe bei der Einführung und Vermarktung von Bio-Broten und sagt: „Der höhere Wert von Biobroten steckt in der Landwirtschaft, denn die ist die Basis.“ Verzicht auf Pestizide, kurze Transportwege, Unterstützung der einheimischen Bauern und Erhalt der Kulturlandschaft sind nur einige der Vorteile.
Die sollte das Personal kennen und anschauliches Infomaterial zur Hand haben. Kompetente, freundliche Beratung und Transparenz hilft Backbetrieben, ihren Vertrauensvorschuss zu erhalten. Ein achtsamer Umgang mit den Backwaren gehört aber ebenso dazu. Sie sind es wert!
Frische Vielfalt
Bei den Verbrauchern stehen saisonale und internationale Spezialitäten ebenso hoch im Kurs wie Bio und Regionalität. Regionaltypisch können zum einen die Rezepturen sein, zum anderen die Herkunft des Getreides. Konsequente Bäcker bevorzugen heimisches Korn, vor allem die sichere Verbandsware. Wo das aus klimatischen Gründen nicht geht oder die Qualität nicht ausreicht, sind sie jedoch auf Rohstoffe aus entfernteren Gebieten angewiesen.
Fair Trade fange vor der Haustür an, meint zum Beispiel die Bohlsener Mühle. Die Niedersachsen betreiben eine Mühle, eine Bäckerei sowie eine Anlage für Dauergebäcke und bieten ihre frische Backwaren sowie Rohstoffe an. Sie verbacken nicht nur regionales Getreide, sondern unterstützen unter anderem ein Museumsdorf und lehren ‚Werte’ in einer Grundschule.
Vollwertbäcker Georg Schneider mit seiner mittelständischen Bäckerei in Bayern bezieht sein Getreide von einem nahen Bioland-Hof. Er meint, die Menschen besönnen sich auf alte Werte und suchten ehrliche Backwaren ohne die diversen Zusatzstoffe und künstlichen Hilfsmittel. Seit 1970 werden bei ihm auf handwerkliche Art Brot, Semmeln und süßes Gebäck gebacken. Wie viele Kollegen setzt Schneider auf täglich frisch vermahlenes Vollkorngetreide, damit der hohe Gehalt an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen erhalten bleibt.
Ein Stück Brotgeschichte steckt auch in dem großen Sortiment an Brot und Brötchen der Hofpfisterei von Familie Stocker in München. Wie früher ist der Name weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt: In 280 eigenen Filialen und über 700 Lebensmittelgeschäften gibt es die auf traditionelle Weise gebackenen Bio-Backaren mittlerweile.
Neben konstanten und guten Backeigenschaften des Mehls spielt die Qualität des Wassers eine Rolle. Viele Betriebe verwenden deshalb eigenes Quellwasser. Bei Andreas Schomaker aus Rheudt soll sogar ein Elisa-Kristallwassersystem die Frischhaltung unterstützen. „Bei uns hat Handarbeit Vorrang vor maschineller Herstellung.
Wir fahren unsere Produkte mit Rapsdiesel aus und informieren auf Recyclingpapier. Und beim Einkauf kommen wir über der Ladentheke aus Vollholz ins Gespräch“, erläutert Schomaker seine Philosophie von ökologischer Verantwortung. Kommunikation hilft zugleich bei der Auswahl. Immerhin reicht das Angebot von Brötchen, Croissants, Kleingebäck und Kuchen bis zu dreißig Brotsorten, also für jeden Tag im Monat ein anderes.
Die Standardsorten sollte jede Bäckerei führen. Individualität erreicht man zum Beispiel durch Produkte für Menschen mit Ernährungsproblemen. Schomaker verwendet deshalb Mühlen mit einem speziellen Mahlgang für reines Dinkelmehl.
Die Ufabäckerei im Berliner Kulturzentrum Ufafabrik hat sich auf vegane Kuchen spezialisiert und backt sie ebenfalls aus dem beliebten Dinkel. Neben exklusiven Kuchen à la Bananencremetorte, bieten sie auch beim Brot Spezialsorten an, beispielsweise Hokkaido- oder Traubenkernmehrkornbrot.
Bei Ciabattoni & Crossini, ebenfalls Berlin, erwarten die Kunden nicht umsonst italienisches Ciabatta, Flûte nach original französischem Rezept und knusprige Croissants. Ergänzt werden sie durch diverse weitere Sorten mit unterschiedlich ausgemahlenem Mehl. Zu den gesunden Vollkorn-Alternativen gehört unter anderem das bei Kindern beliebte Toastbrot. Denn: „Bio allein macht keinen Genuss aus, das Rezept muss stimmen.“
Probieren geht über Studieren
Viele Bäcker lassen ihre Bio-Backwaren verkosten. Für zusätzliche Informationen sorgen das persönliche Gespräch an der Backtheke, Broschüren oder Plakate. Während die Ufabäckerei die Qualität ihrer Produkte bei Führungen durch die Backstube und bei Backkursen veranschaulicht, stellt die Fritz Mühlenbäckerei aus München zum Beispiel die eingesetzten Getreidesorten in einer Bio-Brotfibel vor. Die große Auswahl ruft förmlich nach Abwechslung im Brotkorb: Roggen, Weizen, Dinkel, Einkorn, Kamut, Amaranth, Buchweizen, Quinoa, Reis, Mais.
Von der Qualität überzeugte Kunden kommen wieder. Deshalb setzen bewusst arbeitende Bäcker auf lange Teigführungen von bis zu 36 Stunden und sanfte, energiesparende Kälte. Dadurch entwickeln die Backwaren ein feines Aroma, werden bekömmlich und bleiben lange frisch.
Diese Herangehensweise ist typisch für Mitglieder des Vereins ‚SlowBaking’. Wie die Fritz Mühlenbäckerei darf sich auch Georg Kretzschmar von der Hercules Bäckerei zertifizierter Slow Baker nennen. „Backen als Hand-Werk ausüben, komplett auf Fertigmischungen verzichten, selber mahlen, rühren, kneten“, beschreibt Kretzschmar seine Devise. Sein Angebot umfasst über 40 Brot- und 24 Brötchensorten sowie Kuchen und Gebäck.
Während andernorts nur mehr konventionelle Produkte auf Bio getrimmt würden, probiere er gern Neues. Anregungen bekommt er in Workshops seines Vereins zu neuen oder wiederentdeckten Backtechniken. Und so lernen die Kunden, zu denen unter anderem auch Düsseldorfer Gastronomen und Feinkostbetriebe zählen, immer wieder Neues kennen. Beispielsweise den Westfalen, ein pumpernickelartiges Brot mit kandierten Walnüssen. Gefragt ist auch das Schilfroggenbrot aus einer alten Roggenart, die exklusiv für Hercules wieder angebaut wird.
Bio-Backwaren müssen sich nicht hinter konventionellen verstecken. Bei der letzten DLG-Prüfung für Bio-Backwaren erreichten wieder jede Menge deutsche und österreichische Produkte eine Prämierung. Als bundesweit bester Bioland-Bäcker 2007 kann sich der Reesdorfer Hof vorstellen. Die Norddeutschen bieten neben Fertigprodukten für den Einzelhandel auch Halbfertigprodukte für Gastrobetriebe an. Im wechselnden Brotsortiment haben sie etwa ein lockeres, saftiges Dinkel-Kürbiskernbrot oder das 7-Urkorn aus Vollkornmehl. Für Österreicher wiederum, ist eine Auszeichnung beim Genuss-Salon ein Begriff. Bei diesem Wettbewerb konnte der Mauracher Hof Gold für Purpurweckerl und den Purpurlaib entgegen nehmen.
Im Zweifelsfall für das Produkt
Der Mauracher Hof von Josef Eder in Oberösterreich liefert seine handgeformten Brote bis nach Süddeutschland. Nach dem Grundsatz‚ Bio – von der Ähre bis zum Brot’ wird auf dem Hof aus dem 17. Jahrhundert gesät, geerntet, gemahlen und gebacken. In den Broten kommt eigener Mehrstufen-Sauerteig aus Wildhefestämmen zum Einsatz. Soweit die Bäcker Dinkel einsetzen, nehmen sie eine Sorte ohne Weizeneinkreuzungen. Das ist wichtig für Weizenallergiker.
Wiederum ein Merkmal vieler traditioneller Biobäcker ist die Verwendung von alternativen Süßungsmitteln wie Rohrohrzucker, Maissirup oder Honig. Bei Josef Eder bringen sie zum Beispiel milde Süße in die Kekse. Zu den neuesten Brotkreationen gehören ein Gewürzbrot, das ‚Friedensbrot’ oder das Herzlbrot aus Roggen und Dinkel mit einem Herz aus auffälligem roten Purpurweizen.
Die positive Entwicklung der letzten Jahre beweist, dass ein verantwortungsvoller Umgang in Einklang mit der Natur wirtschaftlich funktionieren kann: Die Anzahl der Mitarbeiter wurde beständig erhöht, ein hauseigenes Bäckerei-Café eingerichtet und eine eigene Vertriebsgesellschaft gegründet. Diese liefert täglich auch die Halbfertigprodukte und für Gastrobetriebe neuerdings TK-Blätterteig.
Frische toppen mit Halbgebackenem
Ebenfalls Frischware plus Halbgebackenes, führt die bekannte Herzberger Bäckerei aus Fulda. Mit 8.700 Tonnen Bioware in allen möglichen Ausführungen und 240 Mitarbeitern zählt Herzberger zu den Großen der Bio-Backbranche. Dabei gelingt es ihnen, trotz Unterstützung moderner Technologien hochwertige Produkte mit traditionellem Charakter herzustellen. Das von Bio-Verbänden bezogene Mehl verbacken sie zum Beispiel mit einem 3-Stufen-Sauerteig und Honig/Salz-Backferment.
Neben den tegut-Märkten gehören der LEH, der Fachhandel, Krankenhäuser, Kantinen und Großhändler zu den Kunden. Rund zwei Drittel der Bedientheken mit Herzberger-Produkten sind selbstständig, in einigen Gegenden seit eini-ger Zeit mit integrierten Marktcafés. Die Vertragspartner müssen bestimmte Qualitätsrichtlinien einhalten, bekommen aber jederzeit Unterstützung durch Verkaufsförderpersonal, Image- und Produktbroschüren.
Am Umsatz merkt man bei Herzberger, dass Halbgebackenes immer beliebter wird. Praktischerweise bedürfen die Produkte keiner Kühlung und erreichen das MHD von 25 Tagen durch Atmosphärenaustausch über ein patentiertes Verfahren. Ebenso ausgetüftelt und geschützt ist die Aufbereitung des Brunnenwassers in einem Wasserturm, der einen Gebirgsbach nachbildet und sogar als natürliches Mineralwasser anerkannt ist.
Aufbackbrot in Demeter-Qualität ist nicht nur neu im Sortiment von CampoVerde, sondern auch generell ein Novum für Demeterware. Die ebenfalls nicht kühlpflichtigen Produkte sind im qualifizierten LEH und SEH sowie vereinzelt bei Bäckereien gelistet. CampoVerde liefert teilweise auf Strecke, teilweise über den Großhandel.
Bisher gibt es drei Sorten, die mit echtem Natursauerteig getrieben sind: Das Roggen-Laible kommt ohne Hefe aus. Im Dinkelbrot sorgen ganze Dinkelkörner für Saftigkeit, und das Körnerbrot schmeckt durch den Saatenmix ausgewogen nussig. Je zwei 325 Gramm-Laibe werden zusammen verkauft, beide einzeln verpackt. Damit haben zum Beispiel Alleinstehende immer frisches vollwertiges Brot im Haus.
Frische Backwaren auf Wunsch durch TK-Produkte
50 Prozent des Brotes werden im LEH gekauft, wozu nicht zuletzt die dortigen Aufbackstationen beitragen dürften. Der entströmende anziehende Duft stammt vielfach von tiefgekühlten Produkten, beispielsweise von Schedel und Butterback. Über den Großhandel versorgt Schedel die Branche bereits vielen Jahren und ist nach Einführung eines Endverbraucher-Sortiments auch außerhalb der Fachkreise bekannt.
Das große, moderne Bioangebot für Backshops und Bäckereien reicht von Rosinenbrot über französisches Landbrot bis zu mediterranem Ciabatta mit Olivenöl extra virgine und Foccacia. Im vergangenen Herbst hat Schedel attraktive Gourmet Croissants, Streuselküchlein, Laugen-Dinkelbreze und eine conveniente Dinkel-Pizzazunge Salami neu eingeführt.
Wolf Butterback wählte den letzten Herbst, um sein konventionelles Angebot mit einem ansprechenden Bio-Sortiment zu ergänzen. Mit den backfertigen TK-Produkten, die vorwiegend über die BÄKO-Genossenschaften vertrieben werden, wolle man Betrieben den Einstieg ins Biogeschäft erleichtern.
Unter den Dinkelgebäcken, Vollkorn- und Mehrkornbackwaren laden unter anderem Dinkelcroissants mit Honigfüllung, volumenreiche Quark-Kirschen-Plunder oder herzhafte Puten-Gemüseschnecken zum Probieren ein. Die Putenkeulen bezieht Butterback aus Bayern, ebenso kommt das Mehl von einer regionalen Mühle. Da sie zur Martin Braun-Gruppe in Hannover gehören, bestellen sie einen Teil der Rohstoffe auch von dort.
Arbeitserleichterung für die Bäcker
Nicht nur die aufwändige Beschaffung von Getreide mit optimalen Backeigenschaften nehmen die Anbieter von Backzutaten den Bäckern ab. Vielmehr haben sie auch die Rückverfolgbarkeit im Auge. Durch direkten Kontakt mit Landwirten und Kontrakt-Anbau in der Region nimmt zum Beispiel die Schapfenmühle in Ulm Einfluss auf Sorten und Anbau. Ihr Lieferprogramm reicht von Fertig- und Basismischungen für Weizenbrötchen, schnittfestes Roggenvollkorn oder anderes bis zu Trockensauerteig.
Bei den Anbietern von Vormischungen und Backzutaten gehören Beratung, Info- und Rezeptmaterial zum Service. So etwa bei Martin Braun von der C. Siebrecht Söhne KG, in deren Händen zusätzlich der deutsche Vertrieb der Artikel von Agrano liegt. Mit der Vormischung Bio Grand Village kommt Siebrecht dem Trend nach Broten mit rustikalem Äußeren und knuspriger Kruste entgegen. Der Teig kann einige Tage im Kühlschrank gelagert, in der benötigten Menge entnommen und dann direkt im Laden abgebacken werden.
Ebenso gefragt bei Bio- und konventionellen Bäckern gleichermaßen ist der universelle flüssige Vorteig Levafresh. In Kürze will Siebrecht ein Sortiment mit konzentrierten Bio-Vormischungen einführen und damit das Sortiment aus Back- und Ziehmargarine, Bioreal Hefe und mehr ergänzen.
Den Satz „Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung“ darf man auch bei Gut Rosenkrantz ernst nehmen. Zur Servicequalität des Bioland-Partnerbetriebes gehören ein kompetenter Außendienst und ein aktiver Einkauf, der Sortimentserweiterungen nach Kundenwünschen sicherstellt. Die Handelsgesellschaft vertreibt ausschließlich Produkte aus ökologischem Anbau und liefert sie mit eigenem Fuhrpark aus. Allein 50 verschiedene Getreidequalitäten verlassen ihre Mühlen. Dazu kommen Saaten, Trockenfrüchte, Süßungsmittel, Kuvertüren, Nougat, Fruchtfüllungen oder Gewürze – insgesamt über 400 Artikel.
Einiges kann man beispielsweise auch bei Bio Vegan bekommen, deren Backzutaten wie Backpulver oder Sauerteig im Großgebinde außerdem vegan sind. Das bei Biokunden gefragte Backferment gibt es bei Sekowa oder BackNatur Lepold. Thomas Lepold bietet sein pastöses Ferment sogar in Bioland-Qualität an. Zahlreiche weitere Hersteller ergänzen die Liste.
So haben die Nürnberger Bio Originalen neben Lebkuchen und Nussschnitten auch Aufstriche und Muse aus Nüssen, Orangen und Zitronen sowie Öle im Angebot. Dunkle Bio-Kuvertüre aus peruanischem Kakao findet sich dagegen bei Barry Callebault. Aussagefähige Spezifikation und gute Verarbeitungsqualität machen das Produkt interessant für die Fachkunden.
Gutes zur Selbstbedienung: Schnittbrot und Knäcke
Wenn Qualität in Aussehen und Geschmack stimmen, zusätzlich vielleicht ein attraktiver Preis oder Spezialsorten zum Kauf animieren, lässt sich Bio-Schnittbrot sehr erfolgreich vermarkten. Der Einzelhandel muss dabei nicht tatenlos zusehen, wenn Kunden auf der Suche nach den praktischen Scheiben zu Discountern gehen. Er kann zum Beispiel Waren von Mestemacher, Pema, Schnitzer oder Kronenbrot einlisten.
Schnitzer bietet sein etabliertes Sortiment aus Brot, Knabbergebäck und Kuchen jetzt in einer neuen Kartonverpackung mit Innenbeutel an, bei der die Einteilung in die Kategorien Bio, Spezial und Professional sofort ersichtlich ist. Stolze elf Sorten umfasst die Kategorie spezial, die sich zusätzlich bei Zöliakie eignet. Neu sind hier Weißbrot, Sonnenkorn mit Sonnenblumenkernen und Rustico.
Der Naturkostfachhandel ist der Hauptvertriebsweg für die konservierungsstofffreien Brote. Zusätzlich arbeitet Schnitzer mit rund 1000 Schnitzer-Partnerbäckereien zusammen, die in Lizenz die vollwertigen Bioprodukte der Professional-Reihe selber herstellen. Ganz aktuell gibt es dort ein attraktives Brot aus dem Anden – Urkorn Canihua, das besonders viel Folsäure enthält. Runde Amaranthis aus Amaranthkeimlingen und Weizenteig sind ein weiterer Hingucker, der genauso aromatisch schmeckt.
Mit mehr als 300 Brot- und Backwarenartikeln bietet Kronenbrot sowohl Halberfertigprodukte als auch Fertigprodukte an. Im Bio-Bereich beschränkt sich das Programm auf Schnittbrote, unter anderem Dinkel-Grünkern oder Dinkel Karotten-Walnuss. Sie werden entweder im 500 Gramm oder 250 Gramm Beutel angeboten und weisen ein mehrmonatiges Haltbarkeitsdatum auf. Dank dreier Logistik-Zentren kann das Unternehmen seine Kunden bis nach Belgien täglich versorgen.
Gebacken wird mit Rohstoffen, die sie gemäß der EG-Öko-Verordnung beziehen. Der Handel besitze ein großes Interesse an einem sukzessiven Ausbau des Bio-Brot-Sortiments, geben sie ihre Erfahrungen weiter. Um der Nachfrage zu folgen, will Kronenbrot das Bio-Sortiment ausbauen und bei der Entwicklung der Rezepturen auf ihren langjährigen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Den Erfolg dieser Strategie belegt nicht zuletzt der Gewinn des Bundesehrenpreises in Gold 2008.
Knäckebrot war früher eher etwas für Abnehmwillige, heute gilt es oft als Feinschmeckerartikel. Das beweist auch die rege und erfolgreiche Teilnahme an der DLG Bio-Prüfung. Zu finden sind sie in unterschiedlichen Formen mal im gut sortierten SB-Regal und mal auf der Bäcker-Theke. Beispielsweise bietet die Bohlsener Mühle schmales ‚Snäckebrot’ an, Campo Verde dreimal Demeter-Knäcke und Dr. Karg gleich sieben Biovarianten.
Die Franken haben ihr Knäcke im wiederverschließbaren Klarsichtbeutel mit neuen attraktiven Etiketten versehen. Marke, Sorte und Farbcode fallen jetzt sofort ins Auge. Nach eigenen Angaben sei man Marktführer bei Bioknäckebroten. Dr. Klaus Karg: „In den letzten Jahren erlebten wir ein erstaunliches Wachstum. Unsere Produkte haben sich vielfach zum echten Trendprodukt entwickelt.“
Dem entsprechen die reizvollen Geschmacksrichtungen von 3-Saat über Käse & Kürbis bis zu Dinkel-Müsli. Demnächst werden die Kunden eine weitere, eher neutrale Sorte genießen können. Wer die Scheiben nicht nur als Brotalternative verwenden möchte, nimmt sie zur Zubereitung eines Desserts, Lasagne oder anderen Speisen. Oder man knabbert die kleinen Snack-Quadrate.
Andere möchten dem Angebot an süßen Backwaren nicht widerstehen, etwa Feingebäck, Konditorartikel und Waffeln von Rosmarin. Gerade zu Feiertagen wie Ostern legt man sie gern zusätzlich in den Einkaufskorb. Vorsichtig, denn Rosmarin stellt vor allem die verzierten Artikel in Handarbeit her. Unter anderem Marzipanfiguren oder Honigkuchen-Hasen.
Hier wird Brot von Herzberger in den Ofen geschoben.
Bettina Pabel