Ayurveda

mit allen Sinnen genießen

Seit über fünftausend Jahren ist die altindische Heilkunst des Ayurveda bekannt und hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren.
Für die Beliebtheit auch bei uns sprechen zahlreiche Angebote für Ayurveda-Massagen, Reisen und Lebensmittel. Doch der Boom hat seine Schattenseite, denn Ayurveda-Produkte unsicherer Herkunft können eventuell mit Schadstoffen belastet sein. Bietet ein Händler Waren in kontrollierter Qualität an, kommt er einer anspruchsvollen Kundschaft insofern besonders entgegen. Zugleich erreicht er Freunde der Indischen Küche, wo mit ähnlichen Zutaten gekocht wird.


 

Eine ayurvedische Ernährung verheißt Gesundheit, Vitalität und Lebensgenuss. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten vollwertige, vegetarische und biologische Lebensmittel bevorzugt werden. Außerdem wird angestrebt, täglich alle sechs Geschmacksrichtungen aufzunehmen, also süß, sauer, scharf, salzig, bitter und zusammenziehend. Wer tiefer einsteigt, berücksichtigt auch seinen Persönlichkeitstyp: Vata, Pitta und Kapha heißen die drei feinstofflichen Bioenergien, die nach dem Ayurveda alle organischen und psychischen Körpervorgänge regeln. Je nach Zusammen­stellung der Lebensmittel wird mal mehr der eine, mal mehr der andere Typ gestärkt und so ein Gleichgewicht erreicht. Charakteristisch für ­ayurvedische Rezepturen ist der Zusatz von diversen, bewusst gewählten Gewürzen. Reis wird zum Beispiel durch Kardamom, Mandeln und Knoblauch oder beträufelt mit Rosenwasser zu einer Köst­lichkeit an sich. Und bei den Getränken stehen duftende Gewürztees oder aromatische Lassis an der Spitze der Beliebtheitsskala.


Von Ghee bis Rosenwasser

Um Ayurveda-typische Bio-Lebensmittel zu finden, bietet sich das umfangreiche Sortiment von Cosmoveda oder Maharishi Ayurveda (MTC) an. Ein guter Teil der Cosmoveda-Produkte ist unter der Marke Royal Elephant bei bioVLog für den konventionellen Lebensmittelhandel zu beziehen, beispielsweise das Butterreinfett Ghee, Rosenwasser oder nährstoffreiche Dals mit  Linsen und Kichererbsen. Pikante Pasten wie Curry- oder Tamarinden Paste und scharf-fruchtige Chutneys fehlen ebenso wenig. Da­zu kommen die vielen exotischen Gewürze, die in der ayur­vedischen Küche sowohl herzhafte als auch süße Speisen verfeinern. Cosmoveda ergänzt die Monogewürze wie gemahlener Ingwer, Kreuzkümmel, Kardamom oder Mandelpulver mit Currymischungen und Salzspezialitäten. Zahlreiche Gewürze sorgen auch in den Kräutertees für individuellen Geschmack und Wirkung. Cosmoveda führt Energie Tee Prana oder Wohlfühltee Sativa mit Rosenblüten und Vanille und als neueste Sorte den Ingwer-Zitronengras-Tee, diese bislang nur im Fachhandel.

Maharishi Ayurveda ist mit Tees und Gewürzmischungen sowie Mandel-Getränkepulver in geringerem Umfang, aber ebenfalls in beiden Vertriebsschienen präsent. Darunter ‚kühlender’ Pitta-, belebender Kapha- und beruhigender Vata-Tee. Durch das vol­le und süßliche Aroma mit Süß­holz, Zimt, Kardamom und Ingwer sei dieser besonders bei anstrengender geis­tiger Arbeit oder am Abend zu empfehlen.  Beide Unternehmen bieten sowohl lose Tees als auch Beutel an, doch überwie­gen die praktischen Beutel.

Vom Markennamen zur Sorte

Es duftet ‚indisch’, wenn die bekannten Yogi Tees von Golden Temple in den Tassen dampfen. Schon seit Anfang der 90-er Jahre ist das international handelnde Unternehmen auf dem Markt. Um die vielen exotischen Kräuter und Gewürze für ihre über 30 Bio-Tees in entsprechender Qualität zu bekommen, arbeiten die Hamburger eng mit ihrer Schwesterfirma in den USA zusammen. So gelin­ge es, die Ressourcen für den ökologischen Anbau möglichst effektiv zu erschließen.

Ihrem Namensgeber, dem Yogi Tee Classic, sind mittlerweile diverse weitere Gewürz­tees gefolgt. Die yogischen Rezepturen berücksichtigen da­bei stets die Wirkung der Zuta­ten, etwa Pfeffer für das in­nere Feuer oder Ingwer für die Verdauung. In fast allen Mischungen kommen außerdem Zimt, Kardamom und Nelken vor. Und süßen indischen Basilikum enthält die neueste Kreation, der Tulsi Mint. Desweiteren bietet Golden Temple Kräuter- und Grüntees an. Die Grüntees sind an ihrer hellgrünen Verpackung erkennbar und mit Spuren von minzigen Kräutern für die westliche Zunge aufgeschlos­sen. Drei Sorten versetzt Golden Temple sogar mit einem Kombucha-Auszug.

Echten Assam Tee enthält nur der Black Chai. Er bringt eine be­rühmte indische Traditi­on nach Deutschland, näm­lich harmonisch gewürzten Schwarz­tee mit Milch und Honig zu genießen. Convenience bietet dagegen der fertige, mit Rohrzucker gesüßte Yogi Chai im ein Liter Tetrapak. Je nach Geschmack fügt der Verbraucher Saft oder Milch zu und genießt ihn kalt oder warm.


Indischer Joghurtmix erobert die Herzen

Erfrischende Lassis mit Jog­hurt sind fester Bestandteil in der ayurvedischen Küche Indiens und auch hierzulande in immer mehr Kühlregalen zu finden. Der Lassi Mango von der Molkerei Biedermann aus der Schweiz wurde auf der BioFach 2008 sogar zum Renner des Jahres gekürt.

Insgesamt bietet Biedermann sechs Sorten an, hergestellt nach den strengen bioSuisse-Richtlinien. Der Rosenblüten Lassi mit Rosenwasser oder Chai mit Gewürzen kommen der indischen Kultur besonders nahe. Gerade im Sommer erfreuen sich zudem fruchtige Noten à la Mango oder Limetten-Ingwer großer Beliebt­heit.

Um eine hohe Qualität garantieren zu können, kaufen sie die Früchte direkt ein, achten auf einen effizienten Sammelradius bei der Milch und verarbeiten die Rohstoffe im eigenen Haus. „Unser Ziel ist es, ein ökologisches Premium Produkt herzustellen und zu vermarkten,” sagt Marius Biedermann.

Trotz der momentan guten Marktsituation müssten sie sich immer wieder mit Neuheiten behaupten. Demnächst werden es die Sorten Schokolade und Latte Macchiato sein. ­Bie­dermann ist mit seiner ­Ei­gen­marke und unter der Coop-Marke vor allem in der Schweiz breit aufgestellt. In Deutschland werden die Lassis bislang bei Dennree gehandelt. Man sei jedoch immer offen für neue Vertriebskanäle auf allen Stufen.

Als Premium Joghurtdrink bezeichnet Scheitz ihre vier Andechser Natur-Lassis, unter anderem Banane-Maracuja oder Piña Colada. Die Verbraucher finden sie ebenfalls nur im Bio-Fachhandel. Als Angebotsform wählen sie wie auch andere Hersteller moderne Ready-to-drink-Becher, die meist neben den Joghurtdrinks platziert werden. Das gilt auch für konventionelle Vertriebsschienen, wo Plus mit sechs BioBio-Lassis schon seit langem einsam an der Spitze steht.

Anders als die bisher genann­ten, brauchen die Lassis von Cosmoveda und der fair gehandelte Lassi Banane von El Puente keine Kühlung. Obwohl haltbar gemacht und in 0,5 Liter Elopak abgefüllt, zeichnen sie sich durch fein exotischen, frischen Geschmack aus. Cosmoveda erreicht das durch Joghurt und Früchte, indische Gewürze und Blütenessenzen. Bisher hatte nur der Fachhandel die Bezugsmöglichkeit für Lassi Banane, Piña Colada und Mango. Neuerdings kann auch der bio-orientierte konventionelle Einzelhandel von den begehrten Drinks profitieren können. Bezugsquelle ist der Biosystemanbieter bioVlog in Ful­da.


Exotischer Genuss mit Kokos

Produkte aus Kokosnüssen sind ebenfalls generell in Indien und Thailand beliebt. Die cremige, schneeweiße Kokos­milch zum Beispiel, gibt karibischem Piña Colada Cocktail, aber auch würzig-scharfen Gemüsegerichten, Suppen und Süßspeisen eine un­verwechselbare Note. Zugleich fungiert sie als idealer Geschmacksträger für die eingesetzten Gewürze. Alternativ bietet sich die schnittfeste Creamed Coconut an, die eben­falls aus dem Fruchtfleisch der Nüsse hergestellt wird und sich gut portionieren oder verdünnen lässt. Im Naturkostfachhandel gibt es die Produkte beispielsweise von Cosmoveda, Morgenland und Rapunzel. Cosmoveda erweitert die Range mit  Mehl, Flocken sowie nativem Öl und bietet alle Kokosnussproduk­te über bioVLog auch im konventionellen Handel an.

Von Noble House aus Belgien kommt die Linie Aman Prana. Neben dem ballaststoffhaltigen und glutenfreien Kokosmehl vertreiben sie drei native Öle im Glas: Kokosöl, Kokosöl mit Olivenöl und Kokosöl mit Oliven- plus Palmöl. Der nussig-süße Kokosgeschmack ist auch beim nativen, kalt gepressten Kokosöl der Ölmühle Solling unverkennbar.

Das hoch erhitzbare Öl sorgt nicht nur für exotisches Flair in der Küche, sondern eignet sich auch für die ayurvedische Körperpflege. Schon seit langem gibt es das bei Raumtemperatur feste, weiße Kokosfett zudem von dem etablierten Hersteller Rapunzel. Es eignet sich hervorragend zum Braten oder Frittieren, es schmeckt als gedämpftes Öl neutral und weist eine lange Haltbarkeit auf.

Bettina Pabel

 

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