Biologisch-regionaler Erlebniseinkauf
BESH schafft Wolpertshausen einen attraktiven Markt auf dem Land
Der Regionalmarkt Hohenlohe ist mehr als eine Verkaufsstelle für regionale Lebensmittel. Durch Bio-Produkte und ein klassisches Supermarkt-Sortiment kann der tägliche Bedarf gedeckt werden. Dazu gibt es noch ein voluminöses Zusatzpaket mit Gastronomie, Reisebüro, Spielplatz, Kräutergarten und vieles mehr. Das wertet die Einkaufsstätte zu einem Erlebnis-Supermarkt auf. „Das ist eine Wallfahrtsstätte für Hohenlohe und seine Spezialitäten”, meint Rudolf Bühler. Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) eröffnete im Oktober 2007 am Ortsrand von Wolpertshausen nahe der Autobahnauffahrt zur A6 den Regionalmarkt Hohenlohe. Die 980 Mitglieder der BESH erzeugen EU-registriertes Qualitätsfleisch vom Hällischen Schwein und das Boeuf de Hohenlohe, betreiben einen eigenen Schlachthof, eine von DLG-Medaillen prämierte Metzgerei und Gewürzprojekte in Indien, Serbien und Hohenlohe. Im Ecoland-Verband sind die Bio-Betriebe der BESH zusammengefasst. Der Bio-Anteil im BESH-Supermarkt liegt bei rund 20 Prozent.
Einen eigener Bio-Kräutergarten für den Biologie-Unterricht und die Versorgung der O + G-Abteilung hat der Markt der BESH vorzuweisen.
„Das Projekt Regionalmarkt Hohenlohe dient zum einen der Nahversorgung der örtlichen Bevölkerung, und zum anderen dient der Regionalmarkt Hohenlohe als touristisches Tor in die Region und gleichzeitig als Wallfahrtsort zur Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall mit ihrem neuen Flagship-Store, wo es alle Spezialitäten rund ums Hällische Landschwein und Boeuf de Hohenlohe konzentriert zu erwerben gibt“, erklärte BESH Vorsitzender Rudolf Bühler.
Das Wurst, Fleisch und Käse-Angebot des Regionalmarktes Hohenlohe überzeugt ebenso wie der Service.
Bio-affines Modelldorf Wolpertshausen
Das ländliche Marktzentrum mit 950 Quadratmeter Fläche versorgt nicht nur die Gemeinde Wolpertshausen mit ihren rund 2.000 Einwohnern. Durch die verkehrsgünstige Lage an der Autobahn reicht das Einzugsgebiet 20 Kilometer weit rund um Wolpertshausen. Die Einkaufsstätte lockt natürlich Kunden aus der fünfzehn Auto-Minuten entfernten Kreisstadt Schwäbisch Hall mit ihren 37.000 Einwohnern an. Rund 20.000 Artikel, davon 4.000 regionale Artikel und 3.000 Bio-Artikel stehen zur Auswahl. Die Edeka Südwest liefert das Grundsortiment, das von zahlreichen regionalen und Bio-Lieferanten ergänzt wird. „Damit sind wir ein leistungsfähiger Vollsortimenter“, erklärt Bühler. Als Öko-Modelldorf ,it 75 Prozent regenerativer Energie hat Wolperts hausen natürlich eine bio-affine Bevölkerung, die im Regionalmarkt mit seiner vierstelligen Zahl an Bio-Produkten gerne einkauft. Hohenlohe im Nordosten des Südweststaats ist eine ländliche Gegend mit einer starken bäuerlichen Bio-Landwirtschaft. Im Zentrum stehen Fleisch und Wurst der BESH, die auch im Regionalmarkt an einer langen Theke und in Selbstbedienung verkauft werden. Dazu kommt die Käsetheke mit zahlreichen, regionalen und biologischen Sorten. Der Markt lohnt sich für Menschen, die der Fleischeslust nicht frönen, genauso. 60 Artikel an
frischem Obst und Gemüse weisen deutlich über den Schnitt in deutschen Supermärkten hinaus. Ein Teil kommt aus dem eigenenBio- Garten vor dem Markt, ein Teil von Erzeugern aus Hohenlohe, ergänzt um Artikel des Edeka Fruchtkontors und des Großhändlers Ecofit aus Stuttgart. So kommt ein Vollsortiment zusatnde. Frisch, bunt und gepflegt sieht die Abteilung aus. Da macht einkaufen Spaß. Sie ist durch eine Wand abgetrennt von der übrigen Fläche und bekommt dadurch einen eigenständigen Charakter. Die Eier kommen von regionalen Bioland-Höfen. Sie werden im Sechser- und im Zehner-Karton in der Kühlung verkauft. Da wird schon sehr sorgfältig mit den Produkten umgegangen. Die Vegetarier können sich im Kühlregal mit Bio-Tofu von Rome aus Unterschwaningen im Nachbarkreis Ansbach eindecken. Gekühlte Getränke gehören zum Service. Die Bio-Schorle Frucade, die Marke der Eico Quelle aus Wallhausen in Hohenlohe, ist in den Geschmacksrichtungen Apfel/Birne, Grapefruit/Piment und Kirsche abgefüllt in der klassischen Glasflasche vertreten.
Mopro-Regal als Bio-Schmuckstück
Bei den Milchprodukten hat der Markt einen ganz großen Auftritt, schließlich liegt die demeter-Molkerei Schrozberg in der Nachbarschaft. Bio-Joghurt gibt es in verschiedenen Gebindegrößen von der 150 Gramm Portion über den 500 Gramm-Becher bis zum Kilo-Gebinde. Die Sortenvielfalt erstreckt sich neben dem Standard Erdbeer, Kirsche, Himbeere auch auf Kirsche-Holunder, Vanille, Stracciatella, Pfirsich-Maracuja, Ananas-Passionsfrucht, Preiselbeere-Rosmarin und Dörrpflaume-Lavendel. Natürlich gibt es die Fettstufen 1,5 und 3,5 Prozent. Eine Reihe biologischer Milchgetränke sind verfügbar wie Milchkaffee, Kakao-Milch, Fruchtmolke, Schwedenmilch und Buttermilch. Das ist längst nicht alles: Andechser Trinkjoghurt, Molke und Lassi wird in der verbraucherfreundlichen Pet-Flasche angeboten. Bio-Desserts auf Milchbasis sind vorhanden: Pudding von Andechser, Milchreis von Söbbeke und Tiramisu von Racheli. Hier kann sich der Kenner tatsächlich etwas gönnen. Regionale Spezialitäten krönen das Sortiment: Bio-Schafmilch aus dem nahen Geifertshofen zum Preis einer Flasche Wein kann für Kuhmilch-Allergiker bekömmlich sein. Aus dem benachbarten Bühlerzell kommt Joghurt aus Schafmilch in den Markt. Bioverde Ziegenjoghurt wird ebenfalls verkauft. Schwarzwälder Bioland Butter von Breisgau Milch fehlt auch nicht. Eingefleischte kennen das Produkt noch unter der Marke Faller’s nach der Fernsehserie. Die Freiburger Molkerei nutzt diese Marke nicht mehr für ihre Bio-Range.Das Käse-Angebot ist ebenso bunt und reicht von Bio-Feta bis zu Bio-Käse-Ecken von der ÖMA zum Streichen. Weissenhorner Räucherkäse in Bio-Qualität ist vorhanden. Andechser Mondscheinkäse ist im Sortiment. Käse noch und nöcher gibt es hier neben der A6. Bio-Milchersatz-Produkte für Allergiker oder Veganer gibt es in Form von Provamel Bio-Soja oder von Natumi biologische Reis- und Hafer- Getränke oder von dem Veggi-Life Sortiment, um nur drei zu nennen. Hier bleiben kaum Wünsche offen.
Bio-Teigwaren in Fülle
Den Süden Deutschlands schmeckt man an seinen Nudeln. Ein kompetentes regionales Bio-Sortiment ergibt sich bei der Fülle der Anbieter fast von selbst. Im Kühlregal ist Albgold aus Trochtelfingen mit frischen Bio-Nudeln vertreten. Pasta Nuova aus dem Raum Karlsruhe ist mit frischen deutsch-italienischen Bio-Teigwaren präsent, ebenso Nudelmacher Hierl aus Bayern mit seinen Spezialitäten. Der schwäbische Maultaschen König Bürger ist im Regal vetreten. Bei den trockenen Nudeln sind auch kleine lokale Bio-Hersteller dabei wie der Hofladen Berres aus Walldürn-Gerolzahn im Odenwald. Daneben gibt es die aus den Edeka-Märkten bekannten Bio-Lieferanten. Aufstriche gehören zum Frühstück wie der Kaffee. Für Kinder stehen die beliebten Nuss-Aufstriche in Bio-Qualität von Vivani, der Gepa und Bio-Wertkost im Regal. Zusätzlich bereichert Eisblümerl mit seinen biologischen Nuss-Musen den Frühstückstisch. Bio-Fruchtaufstriche, zum Beispiel die Maintal Marmeladen sorgen für Abwechslung. Getreideprodukte sind beliebte Bestandteile eines Bio-Frühstücks: Bode Cornflakes, Dr. Oetker Vitalis in der attraktiven Faltschachtel und Seitenbacher Müsli im Schlauchbeutel werden geführt. Seitenbacher aus dem 50 Kilometer entfernten Buchen im Neckar-Odenwaldkreis zählt hier zu den regionalen Produkten. Die Nürnberger Bio-Originale bieten moderne Popps in der attraktiven Faltschachtel. Den morgendlichen Kaffe gibt es von der Gepa. Tee-Trinker können sich Gepa oder Oasis Produkte kaufen. Die Heimatsmühle schafft eine Verbindung von Bio mit regional. In Aalen wird Bio-Getreide von Ecoland, dem Bio-Verband der BESH, zu Mehlen verarbeitet. Weizen, Roggen, Dinkel in verschiedenen Typen wird geboten. Für Ernährungsbewusste gibt es demeter Goldkeimlinge als wertvolle Backzutat.
Knabberartikel und Schokolade in Bio-Qualität von baden-württembergischen Herstellern
Edle Ecoland-Gewürze aus eigenen Projekten
Die edlen Ecoland-Gewürze der BESH aus eigenen Projekt en in Indien, der Vojvodina/Serbien und Hohenlohe werden in der Kilo-Packung und als Kleinpackung in dekorativen Säckchen angeboten. Nelke, Koriander, Kardamon, Pfeffer, Kümmel usw. werden angeboten. Außerdem gibt es mit Herbaria und Sonnentor Alternativen. Im Hohenlohe Markt gibt es nicht mehr vom Gleichen, sondern das Besondere. Hier ist Vielfalt von Acker und Feld aus der Heimat und aus der ganzen Welt sichtbar. Bei den Süßwaren zeigt Ritter und Sarotti mit Bio-Schokolade in der Klasse unter zwei Euro/ 100 Gramm Präsenz. Steinmann aus der Schweiz ist in der gehobenen Preisklasse bis drei Euro angesiedelt. Bei Knabberartikeln erfreut die knusprige Dr. Karg Knäcke aus dem angrenzenden Franken. Huober Brezeln, Mayka Sticks und Trafo Chips die Freunde des salzigen Genusses. Der Kunde muss auf nichts verzichten. Eines der Lieblingsgetränke des Deutschen ist und bleibt sein Bier: Binger Lammbräu, in Baden-Württemberg gebraut, kann als unfiltriertes Pils im Sechserpack abgegriffen werden. Moderne Härtsfelder Mischgetränke mit Apfel, Cola und Lemon sprechen auch Jugendliche und Frauen an. Die Familienbrauerei von der Schwäbischen Alb hat natürlich auch klassische Bier-Sorten im Programm. Die Wein-Abteilung ist ein Schmuckstück mit Bio-Tropfen aus den nahen Anbaugebieten Württemberg und Baden. Die anderen deutschen Regionen wie die Mosel sind vertreten. Auch die große Weinnation Frankreich trägt Biologisches zum reichhaltigen Angebot bei. Rund 50 Bio-Weine sind im Sortiment, wie Fachverkäufer Sven Zerwas mitteilt. „Den Wein beschaffen wir uns über Großhändler mit Bio-Sortiment oder von Genossenschaften“, berichtet Zerwas.
Biologische und regionaler Gerstensaft geben den Ton an vor den Fernseh-Bieren.Der Markt will Eigenständigkeit beweisen und unabhängig werden von der Edeka Weinkellerei. „Wir verkaufen hier über Beratung. Unsere Kunden kommen gezielt hierher und suchen Spezialitäten“, weiß der Wein-Verkäufer. Bei den Alkoholfreien Getränken (AfG) werden die klassischen Rotbäckchen Bio-Säfte in der Flasche geführt. Beutelsbacher aus dem Ländle hat eine prominente Kopfplatzierung bekommen für seine Bio-Säfte. Bioland-Hersteller Jacoby aus Südbaden setzt bei seinen Säften auf den handlichen Tetrapack. Die modernen Bio-Fruchtschorlen von Eiszeit-Quell aus Schwaben oder die Haldina-Limonaden gehören zum Sortiment. Offen und hell mit niedrigen Regalen gestaltet macht das Einkaufen Spaß. Die Verkäufer geben Auskunft und heben die gewohnte Supermarkt-Anonymität auf. Natürlich herrscht auf dem Land keine Parkplatznot. So lässt sich hier gut und bequem einkaufen.
Anton Großkinsky