Honig
Bio-Honig ist Natur pur
Handel kann eine süße Alternative für gesunden Genuss bieten
Honig ist das älteste Süßungsmittel der Menschheit und nährte zu biblischen Zeiten schon Johannes den Täufer. Durch die industrielle Herstellung des billigeren Rübenzucker im 19. Jahrhundert ist das Naturprodukt als Süßmittel Nummer eins verdrängt worden. Nach wie vor ist Honig die bekannteste, vielfältigste Alternative zu Zucker. Neben der positiven Wirkung bietet er eine große Geschmacksvielfalt. Gesundheit und Genuss sind in diesem Lebensmittel vereint. Je nachdem, von welcher Pflanze die Bienen den Nektar holen, hat der Honig ein anderes Aroma, eine andere Farbe und eine andere Konsistenz. Zum Backen, Kochen, in Getränken, Müsli, Desserts, Eis, für Salatsoßen und Marinaden kann er verwendet werden.
Foto: Alfred L. WolffHonig besteht aus etwa 200 Inhaltsstoffen. Die Zusammensetzung variiert je nach Sorte. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Fruchtzucker, Traubenzucker und Wasser. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Mineralstoffe, Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Farb- und Aromastoffe. Der Mensch mag es süß, gleichzeitig werden dem Honig positive Eigenschaften zugeschrieben. Er soll Konzentration und Kondition des Menschen verbessern und eine antibakterielle Wirkung haben, um nur einige Vorteile aufzuzählen.
Bio-Honig ist ein sehr varianten- und abwechslungsreiches Produkt. Honig kann flüssig oder auch fest sein. Cremige Sorten sind besonders geeignet als Aufstrich, die flüssigen zum Süßen von Getränken. Die Farben variieren je nach Herkunft vom hellen Akazienhonig bis zum dunklen Waldhonig. Jede Sorte von Koriander-, Orangenblüten-, Lindenblüten-, Eukalyptus- bis Heidehonig schmeckt anders. Der anspruchsvolle und probierfreudige Verbraucher, der nicht jeden Cent umdreht, ist angesprochen.
Breite Distribution des Naturproduktes
Bio-Honig wird in Gläser abgefüllt. Der im konventionellen beliebte Spender hat sich hier noch nicht durchgesetzt. Von 125-Gramm bis 1.000-Gramm reichen die Größen für unterschiedliche Verbraucher-Anforderungen. Bio-Honig hat im Handel eine breite Distribution erreicht und ist in nahezu jedem Supermarkt zu finden. Die Einkäufer können auf eine Handvoll leistungsfähiger Anbieter zurückgreifen.
Ein biologisch wirtschaftender Imker darf nach der EU-Ökoverordnung seine Bienenstöcke nur an naturbelassenen Standorten aufstellen. Im Umkreis von drei Kilometern dürfen den Bienen nur wilde oder biologisch angebaute Pflanzen zum Nektarsammeln zur Verfügung stehen. Bei Auswahl und Haltung der Bienen steht die Widerstandsfähigkeit und Gesundheit im Vordergrund.
Bio-Imker verzichten so weit wie möglich auf chemisch-synthetische Medikamente zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten. Sie verwenden vorwiegend natürliche Mittel. Gegen die Varroa-Milbe kann Milchsäure, Ameisen- oder Oxalsäure eingesetzt werden. Nach den Bioland-Richtlinien darf der Honig nicht über 40 Grad Celsius erhitzt werden. Die EG-Öko-Verordnung legt zudem fest, dass den Bienen ausreichend eigene Pollen- und Honigvorräte für den Winter belassen werden. In Einzelfällen ist eine Zufütterung von ökologischem Zuckersirup oder Melasse zulässig.
Das Fairhandelshaus Gepa bietet dem gesamten Einzel-Handel ein vielfältiges Honigsortiment. Sechs Artikel mit cremigen Sorten aus Mexiko und Chile werden bevorzugt im 500-Gramm-Glas angeboten. Der Lacandona, ein Wildblütenhonig aus Mexiko, ist auch im kleinen 250-Gramm-Glas erhältlich. Zusätzlich gibt es zwei flüssige Sorten aus Mexiko. Neu ist ein Dreierpack mit 125-Gramm-Gläsern. Eine Spezialität ist der mit Zimt, Kardamon, Nelke und Muskat aromatisierte Canela im 250-Gramm-Glas.
Die ganze Welt des Honigs
Whole Earth von Cosa Naturprodukte bringt vier Sorten aus der ganzen Welt mit Herkunftsbezeichnung in den heimische Supermarkt: Korianderhonig vom Balkan, Orangenblütenhonig aus Italien, Wildblütenhonig aus Mexico und Eukalyptushonig aus Uruguay.
Die Bio-Zentrale bietet unter ihrer Marke Gut & Gerne einen cremigen Blütenhonig, einen dunklen Waldhonig und einen hellen Akazienhonig an, der vor allem bei Kindern beliebt ist. Breitsamer aus München vertreibt neben seine breiten herkömmlichen Sortiment einen fair gehandelten cremigen Bio-Blüten-Honig.
"Der Bio-Markt wächst stetig, auch im Segment Honig. Hier ist Biophar mit seinem Angebot inklusive dem Zusatznutzen Bügelglas einer der führenden Anbieter im LEH", erklärt Ulrike Scheurich von Fürsten-Reform. Vier Biophar-Honige tragen das staatliche Biosiegel. Der flüssige Wald Honig stammt aus Mischwäldern. Hier sammeln die Bienen den Honigtau, der zu einem Naturprodukt mit intensiv-dunkler Färbung und herber Würze wird.
Den flüssigen Blüten-Honig zeichnet sein duftendes Bukett und der zart-aromatische Geschmack aus. Der cremige Blüten Honig wird während des natürlichen Kristallisationsprozesses immer wieder vorsichtig gerührt und erhält so seine feine Struktur. Der flüssige Akazien Honig ist hell und klar mit mild-aromatischem Geschmack.
Ein biologischer Genuss, der sich auch zum vollwertigen Süßen von Speisen und Getränken anbietet. Das 450 Gramm-Bügelglas kann im Haushalt zur Aufbewahrung von Lebensmittel weiter verwendet werden. "Zielgruppe sind gesundheitsbewusste Honigliebhaber und Familien, die im Super- und Drogeriemarkt einkaufen", erklärt Ulrike Scheurich. Alnatura macht mit acht Artikeln ein breites Honig-Angebot von 250 Gramm, 500 Gramm bis zum Ein-Kilo-Glas. Darunter sind mit deutschem Heide- und Lindenhonig zwei nach Bioland-Richtlinien verarbeitete Produkte.
Alfred L.Wolff aus Hamburg beschafft Bio-Honig und Bio-Agavendicksaft für Abfüller, den Groß- und Einzelhandel sowie die Lebensmittelindustrie. ALW liefert Honig-Mischungen gemäß Kundenspezifikationen. Ein eigenes Beschaffungssystem sichert die Versorgung. Mit PR, Online- und Print-Werbung, Direkt-Mailing und Messen fördert der Lieferant den Verkauf. Im Bereich Bio-Honig hat ALW nach eigenen Angaben eine führende Position auf dem Weltmarkt. "Die Trends in der Industrie, die weiter in den Handel gehen, zeigen stark in Richtung Naturprodukte, weil die ernährungsbewussten Verbraucher bereit sind, dafür mehr Geld auszugeben", teilt die Marketing-Managerin Anita Bénech mit.
Anton Großkinsky