Neues Label "Fair for life"
Eine Initiative soll die Arbeits- und Produktionsbedingungen von Textilien weltweit verbessern helfen. Das schweizerische Institut für Marktökologie (IMO), ein prominentes Zertifizierungsunternehmen im Bio-Bereich, bietet erstmals ein einheitliches Zertifizierungs- und Kontrollsystem für Produkte an, die aus sozial verträglicher Produktion stammen.
Berichte über Kinderarbeit in der Textilproduktion schockieren die Verbraucher. Der überwiegende Teil der in den Industriestaaten verkauften Textilien werden in Billiglohnländern produziert. Eine Kontrolle der Produzenten und deren Zulieferer, die alle Teile der Produktion berücksichtigt, ließ sich bislang im Textilbereich nicht oder nur mit großem Aufwand realisieren.
"Das neue IMO Sozial & FairTrade Zertifizierungsprogramm schließt diese Lücke und ermöglicht verantwortungsbewussten Unternehmen eine objektive Inspektion und Zertifizierung durch einen qualifizierten externen Gutachter", erklärte Institutsleiter Dr. Rainer Bächi. Das System basiert auf verschiedenen grundlegenden Standards wie den ILO Konventionen, dem FLO Fairtrade Standard, SA 8000 und den IFOAM Sozial-Kriterien. Alle kritischen Schritte in der Verarbeitungskette werden geprüft.
Angelehnt an das Kontrollverfahren von Bio-Produkten wird eine Zertifizierung von verschiedenen Materialien und Produkten im Food- und Non-Food-Bereich ermöglicht. Dabei werden unterschiedliche Organisations- und Produktionsformen berücksichtigt, etwa die Auslagerung der Produktion an Dritte sowie alle Arten von Kleinbauern Organisationen und Kooperativen. Zusätzliche Anreiz-Systeme fordern die Unternehmen zu einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Handelskriterien auf.