Start / Business / Themen / Gesellschaft / Kalorienreiche Gemüsechips

Verbraucherschutz

Kalorienreiche Gemüsechips

Chips-Alternativen sind nicht gesünder als klassische Snacks

Alternative Chips-Produkte suggerieren dem Verbraucher gern weniger Kalorien. Ein Blick in die Zutatenliste und die Nährwerttabelle offenbart jedoch, dass der Energiegehalt bei den meisten Produkten nicht wesentlich geringer ist als bei den herkömmlichen. Zum Teil ist der Fett- und Salzgehalt bei den Trendprodukten sogar höher.

Rote Bete, Pastinake, Süßkartoffel, Zucchini oder Mais: in dünne Scheiben geschnitten, exotisch gewürzt und dann gebacken oder frittiert. Immer mehr Sorten an neuartigen Chips gesellen sich zu den Klassikern aus Kartoffeln in den Einkaufsregalen hinzu. Erweitert wird das Sortiment zusätzlich durch geröstete Chips und Sticks aus getrockneten Linsen, Erbsen und Bohnen sowie durch Hitze und Druck gepuffte Ecken und Bällchen aus Mais, Hirse und Co.

Zutaten und Aufdrucke auf den Tüten wie „weniger Fett“, „hoher Eiweißanteil“ und „ballaststoffreich“ täuschen darüber hinweg, dass die Gemüsechips kaum weniger Kalorien haben als die klassischen Chips-Produkte aus Kartoffeln. „Auch die neuen Varianten sind zu fett, zu salzig und zu kalorienreich“, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Weniger Kalorien hätten lediglich gepuffte Knusperecken, Bällchen und Sticks, welche durch ihre aufgeplusterte Beschaffenheit mehr Volumen bei weniger Inhalt aufwiesen.

Alle anderen Knabberprodukte seien in puncto Kaloriengehalt ebenfalls Spitze und eigneten sich nicht als Zwischen- oder Ersatzmahlzeit. Mit dem Verzehr einer Tüte Chips sei die täglich empfohlene Menge Fett von 60 bis 75 Gramm im Nu gedeckt. Auch was das Kochsalz angeht, werde ein Viertel des Tagebedarfs bereits mit einer Portion Chips verzehrt. Bluthochdruck und Übergewicht seien bei regelmäßigem Konsum die Folge.

Das Fazit der Verbraucherzentrale NRW: Egal ob aus Kartoffeln, Gemüse, Mais oder Hülsenfrucht – Knabberwaren sollten nur in Maßen verzehrt werden. Wer mehr Gemüse oder Hülsenfrüchte auf seinen Speiseplan bringen will, bereitet besser frische Lebensmittel selbst zu.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Foodwatch-Studie: 86 Prozent der Kindergetränke sind überzuckert

Mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter

Foodwatch-Studie: 86 Prozent der Kindergetränke sind überzuckert © Foodwatch

Getränke, die sich besonders an Kinder richten, enthalten weiterhin zu viel Zucker. Das ist das Ergebnis einer neuen Marktstudie der Verbraucherorganisation Foodwatch. Untersucht wurden 136 Limos, Energydrinks und Fruchtsaftgetränke bei Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Kaufland, deren Verpackung Kinder und Jugendliche anspricht. 117 davon hatten einen Zuckergehalt von über fünf Gramm pro 100 Milliliter, im Schnitt enthielten die Produkte 7,8 Prozent Zucker.

22.08.2024mehr...
Stichwörter: Ernährung, Verbrauchertäuschung, Verbraucherschutz, Gesunde Ernährung

Auch Bio-Gemüsechips enthalten viel Fett

Verbraucherzentrale NRW warnt vor ungesunden Produkten

Auch Bio-Gemüsechips enthalten viel Fett © VZ NRW

Gesunde Chips aus Kichererbsen, Linsen, Süßkartoffeln oder Pastinaken? Laut der Verbraucherzentrale NRW gehen Verbraucher mit dieser Erwartung in die Irre. Eine Stichprobe aus zwölf Artikeln zeigt, dass Chips aus Hülsenfrüchten mehr Salz und Gemüsechips oft mehr Fett als herkömmliche Kartoffelchips enthalten. Im Kaloriengehalt schneiden die Alternativen zwar besser ab, jedoch sei die Ersparnis nicht sehr hoch.

28.11.2023mehr...
Stichwörter: Ernährung, Verbrauchertäuschung, Verbraucherschutz, Gesunde Ernährung

Konzernmacht gefährdet Recht auf Nahrung

UN-Sonderberichterstatter präsentiert aktuellen Bericht

Konzernmacht gefährdet Recht auf Nahrung © stock.adobe.com/alexkich

Am heutigen 17. Oktober stellt der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Michael Fakhri, seinen aktuellen Bericht der 80. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York vor. Der Report warnt vor der zunehmenden Konzentration von Marktmacht bei wenigen transnationalen Konzernen, die politisch immer größeren Einfluss haben und bestimmen, was an Lebensmitteln produziert und konsumiert wird. Diese Machtfülle habe gravierende Folgen für Umwelt und Gesundheit und untergrabe das Recht auf Nahrung systematisch.

17.10.2025mehr...
Stichwörter: Ernährung, Verbrauchertäuschung, Verbraucherschutz, Gesunde Ernährung



Fundament Ernährungsbildung

8. BZfE-Forum beleuchtet Beispiele, Grenzen und Chancen

17.09.2025mehr...
Stichwörter: Ernährung, Verbrauchertäuschung, Verbraucherschutz, Gesunde Ernährung