Tagung
1. Treffpunkt Öko-Kartoffeln auf der Fachmesse Potato Europe
Kartoffelkompetenz aus Niedersachsen
Visselhövede (3.8.2018) | Gute Preise aber eine große ackerbauliche Herausforderung – die Öko-Kartoffelerzeugung ist ein Feld für Spezialisten. Welche Voraussetzungen Landwirte mitbringen müssen, wie die Abnahme organisiert ist und wie der Ökolandwirt Unkraut und Schädlinge in den Griff bekommt, darüber informiert der Treffpunkt Öko-Kartoffeln auf der Fachmesse Potato Europe vom 12. bis 13. September auf dem Rittergut Bockerode bei Hannover. Organisiert wird der Treffpunkt Öko-Kartoffeln vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN). Rund 20 Aussteller werden daran teilnehmen.
Es ist das erste Mal, dass die Fachmesse Potato Europe den
Öko-Kartoffeln eine Messe in der Messe widmet. Rund um und im
Öko-Pavillon mit der Standnummer GA 46 werden die Aussteller
Dienstleistungen, Forschungsergebnisse, Betriebsmittel und Maschinen
für die mechanische Unkrautbekämpfung vorstellen. Auch mehrere
Abnehmer von Öko-Kartoffeln und eine Erzeugergemeinschaft sind dabei.
Im Vortragsprogramm werden Experten zu Wort kommen und mit dem
Publikum diskutieren.
25 Prozent der deutschen Öko-Kartoffeln wachsen zwischen Cuxhaven und
Göttingen. „Niedersachsen ist das Bundesland mit der höchsten
Öko-Kartoffelkompetenz. Für die Potato Europe haben wir Experten
zusammengeholt, um über alle Aspekte des Öko-Kartoffelanbaus sowie
über die Chancen und Risiken zu informieren“, sagt Carolin Grieshop,
Geschäftsführerin des KÖN, das den Treffpunkt Öko-Kartoffeln
organisiert.
Beratung und Vermarktung
Im Öko-Pavillon Standnummer GA 46 ist das KÖN erster Ansprechpartner
für umstellungsinteressierte Landwirte. Dort werden die
Öko-Anbauverbände Demeter, Naturland und Bioland vertreten sein sowie
der Bio-Kartoffel-Erzeugerverein. Auch die Abnehmer von Öko-Kartoffeln
sind dabei. Die Erzeugergemeinschaft Bio-Kartoffel Nord vermarktet
Frischmarkt-Ware und absortierte Kartoffeln an Verarbeiter.
Ökokontor ist einer der größten Bio-Kartoffelabnehmer Deutschlands
und informiert über seine Abnahmebedingungen. Auch die
Marktgesellschaft der Naturland-Bauern hat einen Stand im Öko-Pavillon.
Forschung
Kartoffel-Neuzüchtungen, die unempfindlich gegenüber Krautfäule sind,
zeigt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft. Basis der
Züchtung sind resistente Wildkartoffeln. Wie Kompost aus dem
Kompostwerk auf den Öko-Kartoffelanbau wirkt, steht im Mittelpunkt
eines Projektes, das vom KÖN bearbeitet wird. Das KÖN stellt
Versuchsergebnisse vor. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft
Dresden arbeitet an biologischen Verfahren zur Stickstoffversorgung
von Öko-Kartoffeln und Maßnahmen gegen Rhizoctonia. Dabei spielt der
gezielte Anbau von Zwischenfrüchten eine Rolle, über die die
Hochschule an ihrem Stand informiert. Die Landwirtschaftskammer
Niedersachsen zeigt Öko-Kartoffeln aus ihren Landessortenversuchen.
Maschinen
Die Unkrautregulierung ist im Öko-Kartoffelanbau eine wichtige
Maßnahme. Das Unternehmen Treffler stellt Striegel und Hackgeräte vor.
Die Maschinenfabrik Schmotzer zeigt eine Kombi-Hackmaschine, die in
einem einzigen Arbeitsgang die Furchensohle und die Dammwände hackt
und die aufgehackte Erde wieder in Dammform bringt. Wie Maschinen
durch Ultraschalltechnik nachträglich ausgerüstet werden können, das
zeigt das Unternehmen Reichhardt Steuerungstechnik. Es stellt eine mit
Präzisionstechnik ausgestattete Anbaugerätelenkung für die Anlage von
Dämmen wie für das Blindhacken vor. Mehrere Maschinen werden im
Einsatz gezeigt.
Betriebsmittel
Im Öko-Kartoffelbau ist die Bekämpfung von Schadinsekten und
Pilzerregern anspruchsvoll. Eine Strategie setzt auf die Stärkung der
Pflanze. Das Unternehmen Biofa hat ein biologisches Netzmittel
entwickelt, das die Phytophthora-Bekämpfung vereinfacht. Mit dem Pilz
Metarhizium kann der Drahtwurm bekämpft werden. Biocare stellt das
derzeit einzige zugelassene Verfahren vor. Bodenhilfsstoffe und
Pflanzenhilfsmittel sowie physikalische Verfahren zur Aktivierung von
biologischen Prozessen präsentiert das Unternehmen Plocher. Zur
Stärkung von Kartoffeln setzt das Unternehmen Intrachem Bio
Deutschland Trichoderma-Arten ein. Dünger und Bodenverbesserer aus
pflanzlichen und tierischen Rohstoffen zeigt Beckmann & Brehm auf
dem Treffpunkt Öko-Kartoffeln.
Auch das Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau
beteiligt sich am Treffpunkt Öko-Kartoffeln mit einem Stand,
Standnummer GA 47. Dort wird der Biolandhof Ellenberg selten angebaute
und ausgefallene Kartoffelsorten vorstellen.
Die Aussteller im Öko-Pavillon, Standnummer GA 46
- Bayerische Landesanstalt, Institut für Pflanzenzüchtung
- Bio Kartoffel Nord
- Bio Kartoffel Erzeuger e.V.
- Bioland
- Demeter
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
- Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN)
- Landwirtschaftskammer Niedersachsen
- Marktgesellschaft der Naturlandbauern
- Naturland Beratung
- Ökokontor
Die Aussteller auf der Freifläche am Öko-Pavillon
- Beckmann & Brehm, Standnr. GA 48
- Biocare, Standnr. GA 33
- Biofa, Standnr. GA 30
- Intrachem Bio Deutschland, Standnr. GA 36
- Maschinenfabrik Schmotzer, Standnr. GA 58
- Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau, Standnr. GA 47
- Reichhardt Steuerungstechnik, Standnr. GA 55
- Treffler Maschinenbau, Standnr. GA 51
Experten-Interviews im Öko-Pavillon, Standnummer GA 46
12. September
12.00 Uhr: Christoph Hambloch, AMI, Bonn
12.30 Uhr: Heinrich Helberg, Bio-Landwirt, Eilte
15.00 Uhr: Reinhard Meyer, ÖkoKontor, Uelzen
15.30 Uhr: Wilfried Dreyer, Naturland-Fachberatung, Visselhövede
13. September:
12.00 Uhr: Monika Tietke, Bio Kartoffel Erzeuger Verein, Güstritz
12.30 Uhr: Hans-Heinrich Grefe, Bio-Landwirt, Wätzum
15.00 Uhr: Carsten Niemann, Bio Kartoffel Nord, Lüchow
15.30 Uhr: Christian Landzettel, Bioland-Fachberatung, Augsburg