Preise für Bio-Obst und -Gemüse explodiert
So können sich Viele gesundes Essen nicht mehr leisten
Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Das ist die Empfehlung für eine gesunde Ernährung. Das ist jetzt für viele französische Familien unhaltbar, wie die nationale Presse in Frankreich berichtet.
Die Obst- und Gemüsepreise sind seit dem vergangenen Jahr explodiert und treffen die Familien-Budgets hart. Eine schlechte Nachricht für gesundheitsbewusste Verbraucher. Der Unterschied zwischen konventionellen und Bio-Produkten wird noch stärker spürbar. Im Durchschnitt gab es ein Plus von 14 Prozent für Obst und beim Gemüse 17 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.
Die meisten Früchte und Gemüse sind von diesem Anstieg betroffen, am stärksten die Zucchini, die Birne und der Apfel. Nur der Preis für ein Kilo Kirschen sank im Vergleich zum August 2012. Um den steigenden Preisen entgegen zu wirken, importiert Frankreich mehr und mehr Obst und Gemüse. Aus einem Korb von 16 Obst und Gemüse werden in diesem Jahr zehn aus dem Ausland importiert, im Jahr davor waren es nur fünf.
Ein Korb mit Obst und Gemüse kostet beim Discounter durchschnittlich 43,05, auf dem Markt 55,24 Euro. Es wird geschätzt, dass Bio-Gemüse jetzt 73 Prozent teuerer ist als herkömmliche Gemüse und ein Kilo Bio-Obst kostet 6,41 Euro gegen 3,77 Euro für dieselbe Sorte aus herkömmlicher Landwirtschaft.
Das schlechte Frühlingswetter sei mitverantwortlich für den Anstieg. Einige Landwirte hätten bis zu 50 Prozent ihrer Ernte wegen schlechtem Wetter in den Monaten April, Mai und Juni verloren.
Bio-Apfelpreise kletterten
Die Bio-Apfelpreis-Explosion war auch in Deutschland seit Ende Juni zu beobachten. Stiegen bei Alnatura die Preise Ende Juni zuerst auf 3,99 Euro das Kilo Import-Äpfel, waren es zwei Wochen später bereits 4,99 Euro. Die Konkurrenz bei Dennree blieb bei 3,99. Andere Händler hielten die Preise bei 3,49 Euro und nahmen einen geringeren Aufschlag hin.
Alnatura, sonst die Benchmark bei der Biopreisgestaltung, scheint sich zu verrechnen. Die Argumente, dass dieses Jahr die Lageräpfel früher ausverkauft waren als sonst - auch das hatte mit dem Wetter zu tun - und dass Einfuhren aus Argentinien und Chile aktuell einen hohen Preis kosten, weil der US-amerikanische Markt bessere Preise bezahlt, darf hinterfragt werden.
In der 33./34. Woche, das war ab Mitte august, sind die ersten Äpfel aus der neuen Ernte in Dennree-Filialen und bei Alnatura aufgetaucht. Man könnte meinen, dass jetzt der große Preissprung wegen den besser bezahlenden Wettbewerbern über dem Teich und auch in China obsolet wäre. Aber weit gefehlt. Denree nimmt weiterhin 3,99 Euro (Woche 37). Die Mitarbeiter verweisen - darauf angesprochen - auf die üblichen höheren Preise bei neuen Äpfeln, genauso wie bei neuen Kartoffeln. Auch die schafften in diesem Jahr einen sagenhaften Höhenflug, wie die KTG agrar berichtete. Bei Alnatura gab es Ende der 33./34. Woche gleich mehrere Sorten neue Äpfel zu weiterhin 4,99 Euro das Kilo! Allerdings sind die Preise wieder im Sinken. Inzwischen (woche 37) sind sie zum Teil bei 3,49 Euro im Fachhandel angekommen.
Besserer Preis für neue Ernte
Explodieren die Obst- und Gemüsepreise wirklich nur wegen der schlechten Ernten? Oder sind hier nicht vielmehr Kapitalinteressen im Spiel, die an der Preisschraube drehen? Die Forderung nach gesunden Lebensmitteln spielen im aktuellen Wahlkampf keine Rolle. Was verwundert, wenn man den riesigen Anstieg der Interessen an der eigenen gesunden Ernährung betrachtet. Scheinbar nicht für alle ein lohnenswertes Feld.
Die Politiker hat das noch nicht erreicht, was dafür spricht, dass sie sich nicht selbst ernähren! Scheint so, als ob die Grüne Claudia Roth sich in diesem Wahlkampf weiterhin wegducken muss mit ihrer Forderung nach einem veganen Tag pro Woche. Zu scharf sind die Messer, die dagegen gewetzt werden. Es lässt sich wenig Staat machen mit der Forderung, Obst und Gemüse zu kaufen, das sich Viele nur noch eingeschränkt leisten können.







