Alnatura
Zehn Jahre Saatgutaktion
Mit kleinen Tütchen Großes bewirken
Im zehnten Jahr ihres Bestehens erzielt die Alnatura Saatgutaktion einen neuen Spendenrekord: 95.721 Euro Reinerlös erbrachte der Verkauf von über 200.000 Saatguttütchen in diesem Jahr. Den Betrag spendet Alnatura zur Förderung des ökologischen Landbaus und zum Erhalt der Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt.
Damit erhöht sich der seit Beginn der Aktion gespendete Betrag auf fast eine halbe Million Euro.
So unscheinbar das Saatgut in den Tütchen auch sein mag, so weitreichend ist der durch sie verursachte Nutzen: Denn jede aus einem Samenkorn erblühte Pflanze bedeutet für Insekten eine lebenswichtige Grundlage, besonders für die vom Aussterben bedrohten Bienen.
Aufgrund ihrer Bestäubungsleistung zählt die Biene, nach Rind und Schwein, zum drittwichtigsten Nutztier in Deutschland. Rund 80 Prozent der heimischen Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Wenn die Zahl der Bienenvölker immer mehr zurückgeht, hierfür ist die stark industrialisierte konventionelle Landwirtschaft mitverantwortlich, bedeutet dies nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen volkswirtschaftlichen Schaden.
Jedes verkaufte Saatguttütchen ermöglicht die unmittelbare finanzielle Unterstützung von Initiativen, die durch ihre Arbeit für eine Vielfalt der Flora und Fauna sorgen. In diesem Jahr spendet Alnatura erstmals an die Deutsche Wildtier Stiftung (39.000 Euro), darüber hinaus erhält die Zukunftsstiftung Landwirtschaft knapp 41.000 Euro und rund 16.000 Euro gehen an Mellifera, einem gemeinnützigen Verein für wesensgemäße Bienenhaltung.
Mit der Saatgutaktion möchte Alnatura Zeichen setzen in einer durch extreme Konzentration gekennzeichneten Saatgutbranche. Über 70 Prozent des weltweiten kommerziellen Saatgutmarktes werden von nur zehn Agrarkonzernen beherrscht. Allein die vier größten Züchter verfügen über 58 Prozent des globalen Marktes für Saatgut, das mit Eigentumsrechten geschützt ist.
Wenn in der konventionellen Landwirtschaft immer mehr patentrechtliche geschützte, häufig gentechnisch veränderte Pflanzen Verwendung finden, so bestimmt eine Handvoll Unternehmen zunehmend, welche landwirtschaftlichen Produkte auf den Tellern der Verbraucher landen.
Gleichzeitig wird durch diese Monopolisierung Landwirten und Züchtern der Zugang zu Saatgut immer weiter erschwert. Die Vielfalt, freie Verfügbarkeit und nicht zuletzt Bezahlbarkeit des Saatgutes, über Jahrtausende Kennzeichen einer an Mensch und Natur ausgerichteten landwirtschaftlichen Kultur, wird zugunsten einer Handvoll von Akteuren auf ein Minimum reduziert.
Allein in den vergangenen 100 Jahren hat die Menschheit drei Viertel der Kultursorten verloren, so die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen. Der von Alnatura unterstützte Saatgutfonds versucht dieser Entwicklung gegenzusteuern und fördert gemeinnützige Initiativen, die sich für die Erforschung der ökologischen und biologisch-dynamischen Pflanzenzüchtung engagieren.