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Bio-Desserts mit und ohne Milch

Wo die Kunden statt für den Namen für Qualität bezahlen

Was den Franzosen ihre Crème Brulée und den Holländern ihr Vla, das sind den Deutschen Pudding und Cremes: der ideale Abschluss eines guten Essens. Wer seinen Kunden hier eine Alternative zu billigen Fertigdesserts aus Zucker, modifizierten Stärken und Aromastoffen bieten möchte, tut dies am besten mit Bio-Desserts.

Zur Auswahl stehen Grützen, Puddings und italienische Spezialitäten. Im Vergleich zu Jogurt und anderen Sauermilchprodukten oder Eis ist die Auswahl zwar nicht allzu groß, aber ansprechend. Vor allem bei den milchfreien Sojadesserts gibt die Bio-Branche den Ton an.

Neben dem großen Vorteil, dass die Zutaten aus ökologischer und damit gentechnik-freier Landwirtschaft kommen, spricht bei allen Desserts vor allem der natürliche Geschmack für Bio. Mal sorgen dafür echte Sahne, mal Vanille und andere Geschmacksträger, andernfalls zumindest natürliche Bio-Aromen. Ein Großteil der Produkte zeichnet sich außerdem durch Glutenfreiheit aus.

Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen den verschiedenen Anbietern besteht in der Art und Weise, wie die erwünschte cremige Konsistenz erzielt wird. Ein Teil der Hersteller setzt als Verdickungsmittel Carrageen aus Algenextrakten ein, dem manche überzeugte Bio-Konsumenten jedoch skeptisch gegenüber stehen.

Andere, vor allem Bioland-Betriebe, arbeiten stattdessen mit Mais- oder Reisstärke, Johannisbrotkern- oder Guarkernmehl. Für den Kaufman dürfte es auch von Bedeutung sein, dass er sowohl kühlpflichtige, frische als auch ungekühlt haltbare Bio-Desserts listen kann.

Mit Frische punkten

Auf der Suche nach einem spontanen Nachtisch steuern Verbraucher in der Regel zuerst das Kühlregal an. Hier haben die Puddings von Söbbeke und Weißenhorner ihren Platz. In punkto Auswahl ist Söbbeke führend. Die bekannte Bio-Molkerei verzichtet bei der Produktion komplett auf Aromen, was sie auch deutlich kommuniziert.

Das Angebot reicht vom klassischen Schoko- und Vanillepudding über Milchreis bis zu vier Sorten Grießpudding. Von letzteren – mit stolzen 18 Prozent Sahne – bietet die Bio-Molkerei die Sorten Kirsche und Himbeere im Doppelkammerbecher mit Knicke an.

In dieser convenienten Verpackung gibt es seit diesem Frühjahr auch die erfolgreiche Rote Grütze, die passende Bourbon-Vanillesoße wird gleich mitgeliefert. Die Soße bietet Söbbeke außerdem im separaten Becher an, so dass sie entweder für die Grütze im Familienbecher oder für andere Desserts genutzt werden kann. Die gelbe Sommer-Grütze, die im Sommer zusätzlich im Angebot war, wurde jetzt von einer Wintergrütze mit Pflaumen und Zimt und Nelken abgelöst.

Typisch für die Desserts der Weißenhorner MilchManufaktur ist nicht zuletzt deren Verpackung im durchsichtigen Dessertbecher mit attraktivem Pappschuber. Ebenso wie Söbbeke erzielen sie die cremeweiche Puddingkonsistenz ohne Carrageen, was neben dem Bioland-Siegel auch auf der Verpackung hervorgehoben wird.

Den Schokoladen- und den seltenen Nuss-Nougat-Pudding, jeweils mit Sahnehäubchen verziert, gibt es gleich im Duopack. Sensationell kommt die luftig aufgeschlagene Sahne-Mousses im Single-Becher von Weißenhorner daher. Auch bei ihr steht ein saisonaler Wechsel bevor, und zwar hat die klassische Mousse au Chocolat jetzt Gesellschaft von einer Winter-Mousse mit Marzipan und Walnuss bekommen.

Abgerundet wird die süße Auswahl durch ein Tiramisu, nach italienischem Rezept mit Mascarpone, Bisquit sowie Bio-Eierlikör und Amaretto von Dwersteg. Die italienische Spezialität gehört ansonsten neben klassischem Tartufo zum Angebot von Rachelli, das über demeter-Felderzeugnisse den Weg in den deutschen Handel findet.

Mit modernem Marketing für Bio-Neulinge attraktiv

„Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben“ (Oscar Wilde). Dieses ist eines der treffenden Zitate, mit der Weißenhorner die Dessert-Linie bewirbt.

Auf der letzten BioFach erregte auch Provamel mit ei­nem neuen originellen Werbekonzept sowie einem Verpackungsrelaunch viel Aufsehen. Das Foto eines Fußballs mit braun-weißer Netzstruktur und dem Untertitel „1 : 0 für den Geschmack“ soll Appetit auf zwei neue Soja-Desserts in den Geschmacksrichtungen Schokolade und Vanille machen.

Anders als die bisherige Range im vierer-Becher oder im großen Tetra Pak handelt es sich um gekühlte Desserts im Duopack. Zwar entfalle nun die leichte Lagerfähigkeit, doch zeichneten sich die Intenz-Desserts durch einen besonders intensiven Geschmack und ihre weichere Konsistenz aus, heißt es bei Provamel.

Provamel gehört zu einer ganzen Reihe an Anbietern von milchfreien Desserts, die oft zugleich Getränke auf Basis von Soja oder Reis führen. Die cremigen Desserts – überwiegend in den Geschmacksrichtungen Schokolade und Vanille –  sind längst nicht mehr nur bei Veganern und Menschen mit Laktoseintoleranz äußerst beliebt.

So kommen aus Italien zwei Reisdesserts im vierer Pack von The Bridge und die Vitariz-Reisdesserts von Alinor, welche damit ihre Cremoso-Cremedesserts mit Milch ergänzen. Bei Nummer drei im Bunde, Naturattiva Bio, stehen Sojadesserts (Schoko und Vanille) und Reisdesserts (Kakao und Karamell) wieder im Duopack zur Wahl, wobei die Reisdesserts zusätzlich mit wichtigem Kalzium und Vitamin D angereichert sind.

Auch in Frankreich sind milchfreie Bio-Desserts im Kommen, wie unter anderem die Produkte von Danival, Sojade und Bergerie sowie Le Sojami beweisen. In Deutschland hat sie bislang überwiegend der Fachhandel gelistet. Danival unterteilt ihr Sortiment in eine Genießer-Linie und eine fruchtige Linie, beide ungekühlt haltbar.

Mit der fruchtigen Yummi-Linie in den Sorten Birne-Kakao, Apfel-Honig, Apfel-Kastaniencreme und Apfel-Toffee will Danival vor allem Eltern kleinerer Kinder zum Impulskauf anregen. Sogar neun Sorten umfassen dagegen die Nussbetonten gourmandise-Puddings, wobei Mandel, Hafer, Reis oder Kokosnussmilch die Basis bilden. Nach dem Verpackungsrelaunch ist die farbliche Unterscheidung jetzt leicht. Zudem werden besondere Gesundheitsfaktoren wie Gluten- oder Sojafreiheit explizit hervorgehoben. Auch der Einsatz von Fairtrade-Kakao ist ein Thema, das Aufmerksamkeit erregt.

Jeanine Friese, München, vertreibt die Soja-Desserts von Sojade sowie die Schokoladendesserts aus Schafsmilch von Bergerie. Unter der Marke Sojade finden sich wiederum zum einen gekühlte Sojadesserts im Duopack und zum anderen ungekühlte Desserts im 530 Milliliter-Tetra Pak. Als vierte Variante neben Schokolade, Vanille und Karamell wird hier die Sorte Kaffee angeboten.

Ungekühlt haltbar, sind auch die kleinen neuen Sojade Pockets in einer originellen pyramidenähnlichen Verpackung. Eine aparte geschmackliche Abwechslung garantiert schließlich noch der  Reis-Flan von Le Sojami. Stehen im Familienbecher die Geschmacksrichtungen Schokolade oder Mandel-Vanille zur Wahl, locken im kleinen Becher unter anderem Noisette oder Banane.

Bettina Pabel

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19.01.2016mehr...
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