Kokos
Kokosprodukte sind im Trend
Bio-Produkte glänzen durch beste Qualität und einzigartige Auswahl
Mit ihrem exotisch-tropischen Flair stehen Kokosprodukte wieder hoch im Kurs, wie sich auch am wachsenden Angebot an kokoshaltigen Gebäck, Getränken, Saucen und anderem zeigt. Reine Kokosprodukte, vor allem in Bio-Qualität, gehören hier zu den Spezialitäten, die nicht jeder hat. Das attraktive Angebot vereint authentischen Geschmack und Innovationsfreude.
Im Bio-Bereich gibt es mittlerweile mehrere Anbieter, die sich auf Bio-Kokosprodukte spezialisiert haben. Einige führen dabei nur ein Produkt, andere – vor allem C.W. Tropicai, Kulau, oder Dr. Goerg – schon eine relativ breite Palette. Diese reicht von Klassikern wie Kokosmilch oder Kokosraspel über Kokosöl bis zum derzeit sehr populären Kokosblütenzucker.
Der Kaufmann kann insofern ganz unterschiedliche Regalgruppen bestücken. Je nach Produkt und Kundenansprache des Herstellers lassen sich mal in erster Linie Genießer und Freunde der Crossover-Küche und mal bevorzugt Gesundheits- oder Wellness-orientierte Verbraucher erreichen.
Kokos für die heiße Küche
Immer wieder gefragt ist Kokosmilch als Clou in zahlreichen indischen und karibischen Gerichten. Die verschiedenen Produkte auf dem Markt unterscheiden sich teilweise deutlich im Wasseranteil beziehungsweise dem Gehalt an Kokosfleisch. Bio-Kokosmilch stammt dabei nicht nur aus pestizidfreiem, ökologischem Anbau, sondern hebt sich auch durch eine eher traditionelle und schnelle Herstellung vor Ort von preiswerter Massenware ab.
Die endgültige Abfüllung erfolgt in der Regel in Dosen, was auch ohne Konservierungsstoffe eine lange Haltbarkeit gewährleistet. Die Kokosmilch von Dr. Martins macht hier eine Ausnahme. Zum einen werden Saft und Fruchtfleisch von grünen Kokosnüssen verarbeitet. Zum anderen ist die Milch wie die meisten Produkte des Unternehmens im Elopak abgefüllt und enthält dafür als Antioxidationsmittel etwas Ascorbinsäure.
Neben Dr. Goerg vertreiben Bio-Gourmet und Rinatura Kokosmilch. Die wichtigsten Anbauländer für Kokosnusspalmen sind Indonesien (Java), Sri Lanka, die Philippinen und Thailand. Für alle vier gibt es laut Durchführungsverordnung zur EU-Drittlandsliste zugelassene Kontrollstellen, was für einen problemlosen Import sorgt. Den dortigen Bauern sichert oft erst die Partnerschaft mit den Bio-Betrieben den Lebensunterhalt.
C.W. Tropicai, Noble House mit der Marke Amanprana und Dr. Goerg betonen die fairen Handelsbeziehungen zugleich in ihrer Verbraucherkommunikation. Die Produkte von Tropicai sind überwiegend auch Fairtrade-zertifiziert.
Zum Sortiment von Tropicai zählt unter anderem ein Virgin Coconut Oil im Schraubglas. Aufgrund seiner erstaunlichen Hitzebeständigkeit und des unaufdringlichen zarten Kokosaromas ist das kaltgepresste Kokosöl ebenso im Privathaushalt wie in der Gastronomie beliebt. Ihre Zielgruppe seien Verbraucher, die einen gesunden Lebensstil mit Genuss kombinieren möchten, heißt es dazu bei Tropai, die nicht zuletzt deshalb viele Feinkostgeschäfte als Handelspartner hat.
Bei Amanprana gibt es das auffällig weiße Kokosöl ebenfalls, doch liegt hier der Fokus wie beim gesamten Sortiment mehr auf dem Gesundheitsaspekt. Seit einiger Zeit ergänzen zwei neuartige Ölmischungen das pure Kokos-Öl, einmal mit Olivenöl extra nativ und einmal mit nachhaltigem Rotem Palmöl. Zu beziehen sind die Produkte in Deutschland beim Großhändler Claus Pural und über Dr. Rudolph.
Kokos für‘s Back- oder Süßwarenregal
Hier lassen sich vor allem die bekannten Kokosraspel nennen, aber auch Kokosmehl. Tropicai und Dr. Goerg gehören zu den wenigen Anbietern. Für sich allein zwar nicht backfähig, zeichnet sich das Mehl dafür durch seinen sehr hohen Ballaststoffgehalt von bis zu 20 Prozent und durch seine Glutenfreiheit aus. Die Anbieter empfehlen es daher auch als gesunde Zugabe für Müslis, Suppen oder Salat.
In der Produktrange von Tropicai findet sich ein weiteres Beispiel für die Kreativität der Bio-Unternehmen und zwar leicht geröstete Kokoschips in drei Sorten. Zur Auswahl stehen mit Mascobado-Zucker karamellisierte süße, einmal scharf und einmal exotisch gewürzte Chips. Je nach Sorte eine reizvolle Alternative zum Knabbern, als Topping für Obstsalat, Kekse und mehr.
Im Trend: Kokosblütenzucker
Der unraffinierte sandbraune Kokosblütenzucker gewinnt mit seiner sanften Süße immer mehr Anhänger – nicht zuletzt dank des Medieninteresses. Manchmal wird er zwar auch einfach als Palmzucker bezeichnet, doch handelt es sich speziell um den Blütennektar von Kokospalmen (cocos nucifera).
Wieder gehören die genannten Kokosspezialisten zu den Anbietern, seit letztem Jahr auch Goodfoodmood. Letztere arbeiten dabei mit Bigtreefarms in Indonesien zusammen, deren Kleinbauern sogar ganzheitliche Permakultur betreiben.
Kokosblütenzucker kann exemplarisch dafür stehen, wie sehr die sofortige Verarbeitung des Kokosrohstoffes die Qualität der Ware beeinflusst. So begänne der Nektar aus den in bis zu 50-Meter-Höhe von Hand geernteten Blüten rasch zu gären, wenn er nicht gleich eingedickt würde, ist bei Goodmoodfood zu erfahren.
Zwar gilt Kokosblütenzucker noch eher als Nischenprodukt, doch haben die Anbieter auch hier attraktive Spielarten entwickelt. Sie bieten den Zucker nicht nur alternativ als dunklen Sirup an (Goodmoodfarms, Dr. Goerg), sondern zusätzlich flavoured (Goodmoodfood, Kulau).
Beispielsweise führt Kulau einen Kokosblütenzucker mit Orange und einen mit Limette-Lavendel. Amanprana vergrößert die süße Auswahl dagegen durch Kokosblütenzucker mit Matcha sowie Würfel- und Puderzucker sowie als Hauptzutat im Gula Java Trinkkakao.
Kokos-Kaltgetränke als Newcomer
Mit Kokoswasser, ebenfalls eine spannende Neuheit der Branche, erreicht der Kaufmann Menschen, die generell an gesunden und kalorienarmen Durstlöschern interessiert sind. Es handelt sich dabei um das Fruchtwasser grüner Kokosnüsse, ähnlich wie es vielleicht manche schon im Tropenurlaub als Frischsaft schätzen gelernt haben.
Da Kokoswasser ausbalancierend und isotonisch ist, bietet es sich zum Beispiel laut Ococo auch für Sportler hervorragend an. Die italienische Firma betont auch hier die rasche Verarbeitung vor Ort. Anders als bei der stichfesten Kokosmilch dominiert in diesem Fall die Abfüllung im Tetra- oder Elopak.
Während sich Ococo vorerst auf pures Kokoswasser beschränkt, haben Kulau und Dr. Martins jetzt schon zusätzlich Fruchtmischungen im Sortiment. Kulau etwa, setzt mit Aronia beziehungsweise Granatapfel-Holunderblüte passenderweise auf Trend-Früchte mit Gesundheitsanspruch. Stichwort Trend: In Amerika ist Kokoswasser schon seit über einem Jahrzehnt „in“ …
Dr. Martins bietet außerdem eine Trink-Kokosmilch an. In die gleiche Richtung zielt Provamel mit ihrem neuesten Bio-Drink, einem Reis-Kokosdrink. Der im Ein-Lter-Tetrapak angebotene und heiß oder kalt zu genießende Drink wird aus italienischem Bio-Vollkorn-Reis und aus dem Mark der Kokosnuss hergestellt. Durch die natürliche Süße von Reis erübrigt sich die Zugabe von Zucker.
Bettina Pabel