Start / Ausgaben / BioPress 69 - November 2011 / Bohlsener Mühle erweitert Silos

Bohlsener Mühle erweitert Silos


Kurz nach Beginn der Bauarbeiten zur Erweiterung der Produktions- und Lagerkapazitäten startet die Bohlsener Mühle ein weiteres Ausbau-Projekt: Das Getreidesilo soll seine Kapazität verdoppeln. Die steigende Nach­frage nach ökologischen Getreideprodukten der Bohlsener Mühle macht eine Erweiterung notwendig.

Das Projekt umfasst auch eine Modernisierung der Reinigungs- und Entstaubungstechnik, die dadurch umweltfreundlicher und leiser wird. Die Arbeit fängt nicht mit dem ersten Spatenstich an, sondern mit einem massiven Bohrer, der einen Betonpfahl als Basis für das neue Silo in den Boden fräst. Zwanzig zehn Meter lange Betonpfähle bilden das Fundament des neuen Anbaus.

Der Clou ist die parallel entstehende Pelletierungsanlage für Dinkelspelzen. Orientiert an den bekannten Holzpellets will Volker Krause seine Dinkelspelzen energetisch und ökologisch nach­haltig verwenden, anstatt sie nicht nutzbringend zu entsorgen. Die Spelzen sind ein Nebenprodukt aus der Getreideverarbeitung. Sie werden vor Ort zu Pellets verpresst. Krause rechnet mit 1.500 Tonnen Dinkel-Pellets pro Jahr, wovon er selbst nur ein Drittel braucht, um seine Backöfen zu betreiben. Theoretisch könnte man mit der verbleibenden Menge das gan­ze Dorf beheizen. Bis es so weit ist, werden die Pellets in Heizkraftwerken eingesetzt.

Die Nutzung von derart erzeugter Wärme für moderne Backöfen ist technologisches Neuland. Bis zur Realisierung ist noch einige Entwicklungs- und Planungsarbeit zu leisten.
Mit dieser ökologischen Kreislaufwirtschaft macht die Bohlsener Mühle einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und trägt mit einer energietechnischen Neuerung wesentlich zum regionalen Klimaschutz und zur Existenzsicherung der Mühle bei.

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