Start / Ausgaben / BioPress 69 - November 2011 / Regierung ignoriert Nachhaltigkeitsrat

Regierung ignoriert Nachhaltigkeitsrat

Die Bundesregierung missachtet die Empfehlungen des Nachhaltigkeitsrates zur Ausweitung des Ökologischen Landbaus komplett, wie Cornelia Behm, Sprecherin für ländliche Entwicklung der Grünen im Bundestag erklärt. Der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen und damit die Zukunftsfähigkeit des Agrarstandortes Deutschland werde den Interessen der Agrarindustrie geopfert.

Der Rat hatte im Juli seine Empfehlungen zur nachhaltigen Gestaltung der Agrarwende vorgelegt und auf die zentrale Rolle der Landwirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland hingewiesen. Zu seinen wichtigsten Forderungen gehören: Ökolandbau auf 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche umzusetzen, den Ökolandbau als Leitbild und Gold-Standard für eine nachhaltige Landwirtschaft zu etablieren. Dabei empfiehlt der Nachhaltigkeitsrat insbesondere eine Neuausrichtung der Bioökonomiestrategie, in die in den kommenden Jahren 2,4 Milliarden Euro investiert werden sollen.

Doch das von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner geführte Agrarministerium sieht keinerlei Handlungsbedarf. Alle Vorschläge des Rates für Nachhaltige Entwicklung werden abgelehnt. Als Begründung führt der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser in seiner Antwort an, dass der Ökolandbau hinsichtlich seiner Wirkungen beim Klima- und Gewässerschutz sowie bei der Sicherung der biologischen Vielfalt und der Bodenfruchtbarkeit keine nennenswerten Vorteile gegenüber dem konventionellen Landbau aufweise.

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