Bio aus Südtirol
Südtirol präsentiert sich auf der BioFach in Nürnberg mit einem Gemeinschaftsstand organisiert von der Export Organisation Südtirol (EOS). Acht Bio-Erzeuger und Hersteller, angeführt von den großen Apfelvermarktern Bio-Südtirol, Bio-Vinschgau und J. Kiem sind vertreten. Die zwei Weingüter Ebnerhof und Manincor repräsentieren die Bio-Winzer. Die Bäckerei Preiss ist dabei, die Brennerei Pircher und das Kräuterschlössl. Bio aus Südtirol ist mehr als nur Äpfel.
"Bio-Anbau und Südtirol passt einfach zusammen. Nirgendwo anders findet man ähnlich günstige klimatische Verhältnisse vor, um Bio-Äpfel von höchster Qualität zu produzieren," erläutert Dr. Paul Zandanel, Leiter des Bereichs Marketing Support der EOS. In Südtirol wurden 2007 im Vinschgau 15.500 Tonnen Bio-Äpfel geerntet und weitere 15.000 Tonnen im Raum Bozen, Meran, im Unterland und im Eisacktal.
Der Bio-Obstbau hat in Südtirol eine Tradition von mehr als 25 Jahren. Ende der 90-er Jahre war ein erster starker Anstieg zu verzeichnen. Nach konstantem Wachstum erfolgte nun im Jahre 2007 der Sprung über die 30.000 Tonnen Marke. 2008 wird ein Flächenzuwachs bei der Apfel-Erzeugung um 160 bis 180 Hektar erwartet mit einer Mehrproduktion von rund 8.000 Tonnen. Seitdem es Bio-Anbau in Südtirol gibt, wird ein Teil der Ernte nach Deutschland geliefert. Heute ist Deutschland wichtigster Exportmarkt für die Südtiroler Bio-Äpfel.
Bei elf Sorten garantiert die geschützte geografische Angabe (g.g.A.) die Herkunft. "Bio und g.g.A ergänzen sich hervorragend. Ein Bio-Apfel verspricht natürlichen Genuss. Wer Bio-Lebensmittel kauft, kauft damit einen Mehrwert. Der schlägt sich natürlich auch im Geschmack deutlich nieder", betont Paul Zandanel.
Mehr als 20 Apfel-Sorten werden in Bio-Qualität angeboten. Hauptsorten dabei sind: Golden Delicious, Gala, Red Delicious, Jonagold, Braeburn, Pinova, Topaz, Idared, Elstar und Fuji. Bio- Äpfel aus dem Vinschgau werden unter den Herkunftsmarken "Bio Vinschgau", "BioSüdtirol" und "BioMelany" angeboten. Bei Handelsmarken ist ein Vermerk des Abpackers (VI.P, VOG oder BioMelany) auf dem Etikett. Die Südtiroler Bio-Apfelanbieter vermarkten im LEH einschließlich Discount, in Bio-Supermärkten und in Naturkostläden.
Bereits seit mehreren Jahren stellen Südtiroler Winzer auf der BioFach aus. Der Normalverbraucher kann Wein aus biologischem Anbau geschmacklich nicht vom konventionellen Wein unterscheiden, wie Dr. Zandanel darlegt. Speziell bei Südtiroler Weinen kämen durch die Vielfalt der Rebsorten, der Böden- und des Mikroklimas die Unterschiede in der Anbaumethode nicht zur Geltung.
Bereits seit 1980 wird Südtiroler Bio-Wein in Deutschland verkauft. Sämtliche Betriebe, die biologisch oder biodynamisch anbauen, vermarkten ihre Weine in der gehobenen Gastronomie und über den Weinhandel, in Bio-Supermärkten und Naturkostläden. Bio-Wein findet auf dem deutschen Markt größere Akzeptanz als in Südtirol und Italien. Dort wird Wein aus ökologischem Anbau immer noch mit Skepsis betrachtet, wohl auch weil Bio oft mit frischen Produkten gleichgesetzt wird.
Wie überall, braucht es zuerst einmal Pioniere. So bauen einige Betriebe wie Loacker bereits seit Beginn ihrer Aktivität 1979 biologisch an. Die Betriebe mit biologischem Weinbau sind immer noch ein kleiner Teil der Südtiroler Weinwirtschaft, allerdings im Wachsen begriffen.