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Vierlinden als Nahversorger

Bio-Supermarkt in der Rewe-Zentrale inzwischen akzeptiert

Vier Vierlinden hat die Rewe aus Köln bisher gepflanzt: Jetzt wurde in Köln-Hochkirchen ein konventioneller Rewe-Markt in einen Bio-Supermarkt umgewandelt. Der Supermarkt liegt zentral in dem Stadtteil im Kölner Süden. Ein-Familienhäuser und Villen rundum beherbergen kaufkräftige Kunden, für die Vierlinden als Nahversorger fungiert. 23 Parkplätze vor dem Haus lassen hohe Bons erwarten. Auf 700 Quadratmeter werden 8.000 Artikel platziert. Neben Lebensmitteln gibt es Naturkosmetik, WPR, Bio-Tiernahrung und Zeitschriften.


Vor zweieinhalb Jahren eröffnete die Rewe-Tochter Biokonzept den ersten Vierlinden in Düsseldorf. Mancher Rewe-Manager war da noch skeptisch. Doch bald wich die Skepsis der Neugier. Heute ist das teilweise in Begeisterung umgeschlagen. Zumindest bei Walter Riedl, Leitung der Kooperationen bei der Rewe AG, ist das nach eigenem Bekunden so. Schmuck aussehen tun die Märkte, die Geschäftsführerin Elke Rieckh mit ihrem Team von der Bio-Konzept GmbH der Rewe entwickelt hat.

An drei Kassen wird der Kunden-Andrang bewältigt. Marktleiter Jürgen Helmig erwartet mit seinen 21 Mitarbeitern eine Frequenz von deutlich mehr als 500 Kunden pro Tag. Auf 700 Quadratmetern handelt das Team ein Sortiment von 8.000 Produkten für die kaufkräftige Kundschaft im Kölner Süden. Der Stadtteil ist geprägt von Eigenheimen. Der Markt in zentrale Lage ist der Nahversorger am Ort.

Anspruchsvoller Ladenbau

Der Ladenbau folgt den Plänen der bisherigen drei Märkte mit niedrigen Regalen, die mit halbrunden Köpfen, einem übersichtlichen Leitsystem und breiten Gängen dazu beitragen, den Einkauf zum Vergnügen zu machen. Runde Deckenelemente mit frischen dezenten Farben und einer Beleuchtung, die die Waren ins rechte Licht rückt, schaffen Erlebnis-Atmosphäre.

Das langgestreckte Kühlregal ist weit mehr als ein Mopro-Regal, wie es immer noch genannt wird: Ein kleines Frische-Paradies mit Wurst, Soja, Fisch und Teigwaren wurde hier geschaffen. Bei der Tiefkühlung gibt es eine Kombination aus Truhe und Regal. Eis, Fisch, Fleisch Gemüse, Backwaren, Fertiggerichte und Pizza ergeben ein rundes kaltes Sortiment.


Frische und Service charakterisieren Vierlinden. Deshalb wird viel Wert wird auf Bedienung gelegt. Die Backbord Mühlenbäckerei aus Bochum beliefert den stilvollen Shop im Vorkassenbereich. In einer Cafeteria mit Sitzplätzen wird neben Kaffee und Kuchen auch ein warmer Bio-Imbiss gereicht. Das ist eine Dienstleistung, die den Unterschied macht.

Die Käsetheke birgt eine dreistellige Zahl an Sorten. Die Fleischtheke hat das Niveau eines Metzgereifachgeschäftes. Hauptlieferant ist wie bei den anderen drei Märkten Thönes vom Niederrhein unweit von Köln. „Das liegt ja nahe", bemerkt Geschäftsführerin Elke Rieckh, die nicht in die Ferne schweifen will, sondern Regionalität schätzt. Aber auch Chiemgauer Naturfleisch aus Bayern, die Metzgerei Bühler aus Baden-Württemberg und der italienische Feinkost-Großhändler Di Gennaro aus Stuttgart sind gelistet.


Ergänzend zu Wurst und Käse werden Antipasti in Bedienung angeboten. „Wir haben gutfrequentierte Theken und ein Backshop-Konzept, mit dem wir höchstzufrieden sind," zieht Elke Rieckh zweieinhalb Jahre nach Eröffnung des ersten Vierlinden Bilanz.

Frische und Service werden betont

Obst und Gemüse ist eine bunte Inszenierung. 160 Artikel stehen der Obst- und Gemüseabteilung zur Verfügung. Das Sortiment wechselt je nach Saison. Regionale Lieferanten sind Bestandteil des Konzepts. „Ich will mich nicht von einem Großhändler abhängig machen", bemerkt die Geschäftsführerin. Das verhindert Langeweile im Sortiment. Die Basis-Produkte schafft der regionale Großhändler Naturkost West herbei.

Die Wein-Abteilung wird besonders gepflegt bei Vierlinden. Das Angebot ist international ausgerichtet. Aber auch der direkte Kontakt zu einzelnen deutschen Winzern wird gepflegt. So war Verkaufsleiter Klaus Immes von der Wein- und Sektmanufaktur Battenfeld-Spanier aus dem Anbaugebiet Rheinhessen bei der Eröffnung zugegen.


Naturkosmetik genießt hohen Stellenwert. Hier werden Marken mit Beratung für den anspruchsvollen Kunden inszeniert. „Wir haben Schulungsinstrumente geschaffen, um im Tagesgeschäft ein hohes Niveau umzusetzen", unterstreicht Geschäftsführer Jürgen Maziejewski den Anspruch.

Das Konzept steht: Es wurde auch schon mit Preisen bedacht, zum Beispiel mit der goldenen Selly 2007 . In der Projektphase gab es in zwei Jahren vier Eröffnungen, nicht viel für einen Konzern von der Größe einer Rewe. Der Projektstatus wurde aber jetzt verlassen; die Expansion steht an. „Qualitatives Wachstum steht im Fokus", erklärt Maziejewski.

Anton Großkinsky

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