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Sortimente

Refresh – Erfrischung neu gedacht

Wasser und Erfrischungen 2025

Refresh – Erfrischung neu gedacht © Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei GmbH / isis

Gesunde und peppige Abwechslung bringen die Bio-Hersteller mit ihren zahlreichen Limonaden, Schorlen und Kombuchas ins Kaltgetränke-Regal und passen damit bestens zu Mineralwässern mit nachhaltigem Anspruch. Es lohnt sich, dafür Platz zu machen.

Kaltgetränke sind ein Dauerbrenner, aber Kunden wollen auch Abwechslung im Angebot. Im Trend sind Erfrischungsgetränke mit Wohlfühleffekt ebenso wie alkoholfreie Erfrischungsgetränke als Fizz oder Mocktail. Wer Limos, Schorlen und Near Water mit Kombucha und anderen Fermentgetränken sowie Shots oder Energydrinks ergänzt, kommt an bei der Generation Z als wichtige Zielgruppe.

Diese legen zugleich Wert auf Natürlichkeit, Bio und Nachhaltigkeit und achten auf soziale Mehrwerte. Und Mineralwasser? Das muss absolut nicht unter ‚ferner liefen‘ laufen. Mit rund 126 Liter Mineral- und Heilwasser pro Kopf bleibt Mineralwasser im Jahr 2024 das meistgekaufte Kaltgetränk. Jahrtausende alt und als Tiefenwasser durch mächtige Tonschichten vor Verunreinigungen und Umwelteinflüssen geschützt, punktet es mehr noch als Leitungswasser mit sicherer Reinheit. Die ist besonders gewährleistet, wenn das Wasser ganz ohne jegliche Pumpkraft von selbst aus einer artesischen Quelle kommt.

Nach der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung muss Mineralwasser nicht nur ursprünglich rein, sondern auch direkt an der Quelle abgefüllt sein. Für die mikrobiologische und chemische Qualität gelten strenge Grenzwerte. Noch strenger sind die Vorgaben für Bio-Mineralwasser. Zwar unterliegt Wasser per se nicht dem EU-Öko-Recht. Doch können Zertifizierungsstellen eigenständig Kriterien dafür festlegen und danach prüfen. Die zu erfüllenden Standards müssen höher sein als laut allgemeinem Lebensmittelrecht, etwa was die Grenzwerte für Pestizide und Nitrat betrifft. Außerdem müssen sie zusätzliche Kriterien zum Umweltschutz und zur ökologischen Nachhaltigkeit umfassen. Gerade die letzten beiden Punkte spielen bei der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. eine entscheidende Rolle. Über ein Dutzend Hersteller haben sich dort bereits zertifizieren lassen und kennzeichnen ihre Kaltgetränke mit dem blauen Siegel.

Je nach Kohlensäuregehalt unterscheiden sich die Wässer in still, medium und spritzig. Letzteres enthält durch einen Zusatz von natürlicher Quellkohlensäure einen etwas höheren Kohlensäuregehalt. Als am beliebtesten gilt seit einigen Jahren die Sorte medium, die sanft perlt. In Abhängigkeit von der Lage der Quelle variiert außerdem die stoffliche Zusammensetzung beziehungsweise die Mineralisierung und damit der Geschmack. Insofern sind gute Qualitätswässer sowohl unter Ernährungsmedizinern als auch in Feinschmeckerkreisen sehr gefragt.

Mineralwasser hilft, den individuellen Mineralstoffbedarf zu decken. Viele Menschen, insbesondere sportlich Aktive, profitieren von einem höheren Gehalt an Calcium. Bei anderen spielt vielleicht Magnesium eine wichtige Rolle – wenngleich ein hoher Gehalt an dem Mineralstoff sich mit einer Bitternote geschmacklich bemerkbar macht. Auf der anderen Seite kann auch eher mineralstoffarmes Mineralwasser angesagt sein. Das gilt nicht zuletzt als Wein-, Tee- oder Kaffee-Begleiter sowie zum Fasten.

Für ein bewusstes (Er-)Leben

Dass sich mit einem lebendigen natürlichen Mineralwasser Geist und Körper regenerieren, davon ist St. Leonhards überzeugt. Das familiengeführte Unternehmen aus Bayern bietet mittlerweile neun Sorten aus artesischen Tiefenquellen in still und medium an. Die schlicht-eleganten 1-Liter-Flaschen aus Leichtglas mit den gezeichneten Etiketten besitzen einen hohen Wiedererkennungswert.

Die ausgewogene Mineralisierung sorgt für Wohlgefühl, egal ob beim Bestseller St. Leonhardsquelle oder jüngeren Sorten wie Licht- und Mondquelle. Dabei bekommt der Kunde auch praktische Unterstützung. So ist nach Trink- und Sensorik-Tipps auf der Homepage für dieses Jahr unter anderem eine Trink-App in Arbeit.

Welche Mineralstoffe dürfen‘s sein?

Der ausgewogene Kohlensäuregehalt mache BioKristall medium sowohl pur als auch mit Säften gemischt zu einem anregenden Genuss, heißt es bei dessen Hersteller Neumarkter Lammsbräu. Wieder stehen die Varianten still und medium mit einer ausgewogenen Mineralisierung zur Auswahl. Mit einem pH-Wert von 7,5 eignet es sich für eine basische Ernährung.
Und auch hier unterstützen attraktive Mehrweg-Glasflaschen den hochwertigen Charakter. Zugleich ist die Marke seit Gründung des Bio-Mineralwasser-Verbunds Mitglied und zeigt damit die Reinheit sowie einen aktiven Einsatz für den Erhalt regionaler Wasserkreisläufe und den Öko-Landbau.

Tendenziell etwas weniger verbreitet sind ‚besonders leichte‘, das heißt gering mineralisierte Mineralwässer. Hervorgehoben wird vor allem der niedrige Natriumgehalt. Damit eignet es sich zur Zubereitung von Säuglingsnahrung. Zu dieser Kategorie zählen beispielsweise Hornberger Lebensquell und Black Forest (Peterstaler) aus dem Schwarzwald sowie Plose aus den Dolomiten.

Die Wässer von Vilsa Mineralbrunnen zeichnen sich gleichfalls durch eine nur leichte Mineralisierung aus, wobei sich hier die breiteste Auswahl beim Kohlensäuregehalt bietet. Kunden, die lieber etwas Geschmack wollen, können zu leichten Bio-Limos mit Bio-Aromen greifen.

Nicht nur, dass Vilsa alle möglichen gängigen Gebindearten und -größen liefert. Das Unternehmen geht auch innovative Wege, indem die PET-Flaschen mit einer hauchdünnen Glas-Innenbeschichtung versehen sind. Die Leichtigkeit und Bruchsicherheit von Kunststoff gehen also einher mit den Barriere-Eigenschaften von Glas. Ab Mai ist außerdem das gesamte Einweg-
sortiment im Gebinde mit Klebepunkten statt Schrumpffolie verpackt. So spart die ‚Vilsa Nix-Pack-Initiative‘ Ressourcen und reduziert Verpackungsmüll.

Trinken und Gutes tun

2006 wurde der gemeinnützige Verein Viva con Agua de Sankt Pauli ins Leben gerufen und unterstützt seither durch den Verkauf von Mineralwasser Wasser- oder Brunnenprojekte in Afrika. Für den regionalen Vertrieb in Hamburg und außerhalb hat der Verein einigen Mineralbrunnen per Lizenzvertrag die Genehmigung erteilt, den Marken-Namen auf die Flaschen zu schreiben.

Das Mineralwasser ist quasi als ‚flüssiger Flyer‘ konzipiert und macht durch die Etiketten auf das globale Thema Wasser aufmerksam und generiert wichtige Einnahmen dafür. Dass das soziale Engagement hier mit jugendlichem Witz gelebt wird, zeigt sich in den Sortenbezeichnungen: laut, leise und kleinlaut. Angeboten teils in größeren Flaschen mit Schraubverschluss und teils à 0,33-Liter in Longneck mit Kronkorken.

Limos werden modern und erobern neue Zielgruppen
Es ist zum großen Teil Bio-Pionieren wie Bionade, Fritz-Kola oder now mit einer dem Brauprozess ähnelnden Herstellung zu verdanken, dass Limonaden längst auch als Szene-Drink gelten können – egal ob gebraut oder klassisch.

Weiteren Aufwind hat es gebracht, dass zusätzlich zu den Klassikern wie Apfel, Holunder oder Zitrone alternativ auch Pink Grapefruit, Limette, Mate, Kräuter und mehr in die dominierenden Glasflaschen kommen – per se garantiert Bio und ohne künstliche Aromen, Süß- oder Farbstoffe. Bio-Colas kommen dabei problemlos ohne Phosphorsäure und Bitter-Lemon ohne Chinin aus.

Zudem hat die sozial engagierte Bio-Marke LemonAid erreicht, dass Limonaden mit weniger Zucker endlich erlaubt sind. Seither kommen neben Near Water-Varianten – kalorienfreien Mineralwässern mit Fruchtaromen – immer mehr leichte, sprich natürlich kalorienreduzierte Limonaden ins Regal. Zahlreiche Neuheiten brachte etwa Voelkel auf die Biofach mit.

Die in Bio-Limonaden verwendeten Früchte stammen bevorzugt aus der Region des Herstellers: die Seezüngle-Limos der Bio-Brauerei Härle zum Beispiel aus dem Bodensee-Gebiet oder Bionades Holunder seit nunmehr 20 Jahren aus einem eigenen Anbauprojekt in der Rhön. Bei Ostmost wiederum handelt es sich vorwiegend um heimisches Streuobst. Das Ziel dahinter: Streuobstwiesen eine Wertschöpfung zuteil kommen lassen.

Obwohl es sich eigentlich um Schorlen handelt, seien sie teilweise als natürlicher Ersatz von Trend-Limos konzipiert. Dazu kommt hier aber auch ‚Waysa‘, benannt nach der Regenwaldpflanze Guayusa mit reichlich natürlichem Koffein. Man kaufe die Blätter aus Permakultur direkt von indigenen Bauern in Ecuador, so das Team der Streuobstwiesen Manufaktur.

Diese Landwirtschaft im Einklang mit der Natur sei die Schnittmenge zu den Streuobst-Produkten unter der Marke Ostmost. Und man habe damit eine schöne natürliche Alternative zu den typischen aromahaltigen Energy-Drinks geschaffen.

Bio-Schorlen als reine Mischungen von Fruchtsaft mit Mineralwasser profitieren insgesamt von dem Aufwind der Limonaden. Die Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu testet dabei gerade die Vermarktung unter neuem Namen: Erfrischende Schorlen mit Obst von Streuobstwiesen unter dem neuen Label now Bio Sprizzz ergänzen jetzt die now-Range.

In diesen Zusammenhang passt das Berliner Startup Peng Beverages, dessen neue Direktsaft-Sodas anfänglich als Clubgetränk gedacht waren. Genauso der ‚London Mule‘ von Voelkel als eine trendige alkoholfreie, spritzige Cocktailalternative mit Gewürzen, Ingwer-, Limetten- und Gurkensaft. Und Doc’s Ginger greift die stark ansteigende Nachfrage nach alkoholfreien Drinks mit neu gedachtem Bitter Lemon, Tonic Water und einem Ginger Beer auf.

Geschmack und Farbe ins Glas

Das bunte Feld der Bio-Limonaden steht generell für Abwechslung. Mit immer wieder neuen Kreationen, Saisonsorten oder Sondereditions machen die Hersteller auf das Sortiment aufmerksam – vermehrt begleitet von Social Media-Kampagnen. So haben die isis-Limonaden der Kelterei Beutelsbacher gerade Verstärkung durch die Sorte Wildkräuter bekommen. Eine Entwicklung im Getränkemarkt sehe man darin, dass die Verbraucher Getränke mit innovativen Geschmacksrichtungen und attraktiven Designs suchten, heißt es dazu bei Beutelsbacher. Auch spielten gesundheitliche Aspekte und Nachhaltigkeit zunehmend eine Rolle.

Wieder stark im Kommen ist Matcha, äußert sich Ole Müggenburg von Voelkel. Für demnächst stehen dann auch Biozisch Matcha Mango und Biozisch Matcha Grapefruit in den Startlöchern – mit Tee vom Matcha-Experten Aiya aus Süd-Japan. Die neue Now ‚Mate Granate‘ ist ein Beispiel dafür, wie die Hersteller für die Trendfindung ebenfalls moderne Wege nutzen:

Die Sorte wurde auf der Homepage drinknow sowie Social Media in einer Community-Abstimmung als Fan Edition 2025 gewählt. Firmenchef Johannes Ehrnsperger hat angesichts der Vielfalt einen Tipp: „Wenn es knapp wird im Regal – vielleicht auf now Fresh Lemon, Orange Cola, Sunny Orange, Holler Blüte und Passion Crush setzen.“ Die 0,33-Liter-Flasche werde eher für den spontanen Genuss gekauft, 0,5-Liter für zuhause – die daher in die Kistenstraße.

Wohlgefühl mit sanftem Prickeln

Einen Boom erleben derzeit Getränke, die Gesundheit mit Genuss verbinden. Zu Shots als konzentrierten Nährstoffboostern gesellen sich fermentierte Wellnessgetränke wie Kombucha und Kefir.

Zur Herstellung werden Teegetränke, überwiegend Grün- oder Schwarztee, teils auch Kräuteraufgüsse, mit speziellen probiotischen Milchsäurebakterien und Hefen fermentiert. Diese bauen zugesetzten Zucker zu Kohlensäure und einer Spur Alkohol ab. Leicht prickelnd und angenehm erfrischend gilt Kombucha als wohltuend und darmgesund. Letzteres besonders, wenn die Probiotika durch den Verzicht auf eine Pasteurisation lebendig bleiben. Nicht-pasteurisierte Kombuchas sind in der Regel kühlpflichtig.

Bio-Kombuchas von erfahrenen Herstellern stellen dabei eine zuverlässige Alternative zu billigen Industrieprodukten dar. Letztere versuchen mit Zugaben von Kohlensäure und Zucker (vier bis sechs Gramm pro 100 Milliliter) die fehlende Frische auszugleichen. Fischer Fermentgetränke stellt schon seit über 100 Jahren mit sorgfältig gepflegten Kulturen nicht-pasteurisierte Kombuchas her. Für Abwechslung sorgen neben dem Original unter anderem Sorten mit Mate, Hibiskus oder demnächst Guayusa aus dem Amazonas. Zusätzliche fruchtige Geschmacksrichtungen bieten auch Bouche, København Kombucha aus Dänemark oder die Keltereien Beutelsbacher und Voelkel an. Während Fischer in praktische große 0,75- und 1-Liter-Flaschen abfüllt, setzt København Kombucha auf einen eleganten Sekt-Look, der problemlos in die Gastronomie passt. Ansonsten finden sich aber auch kleinere Flaschen, die gut ins Regal mit den Bio-Limonaden passen. Die Zielgruppe? Erreicht werden sollen Beutelsbacher zufolge nicht zuletzt diejenigen, die einen ‚Lifestyle of Voluntary Simplicity‘ als Gegenstück zur konsumorientierten Überflussgesellschaft suchen. Es gehe darum, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, Stress zu reduzieren und mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu haben.

Dass sich das Rad der Bio-Ideen weiterdreht, beweist Kult Kefir: Das belgische Unternehmen stellte beim Meetingpoint BIOimSEH auf der Biofach innovativen Wasser-Kefir vor, der vor allem bei Veganern auf Zustimmung treffen dürfte: eine fermentierte, süß-saure Limo-Alternative aus probiotischen Kefirkulturen. Anders als beim hierzulande gängigen (Milch-)Kefir, der einem sauren Joghurtdrink ähnelt, stammen die Kulturen von Kult Kefir aus mexikanischen Kakteen. Sie verstoffwechseln Zuckerwasser oder Saft, wobei neben Kohlensäure und wenig Alkohol verschiedene Vitalstoffe entstehen. Als probiotischem Getränk werden Wasserkefir ebenfalls Vorteile für die Darmgesundheit zugesagt. Ungewöhnliche Wege geht Kult Kefir auch bei der Abfüllung der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen – neben 0,33-Liter-Flaschen auch leichtere Dosen.

Fazit: Mineralwasser behauptet seinen Platz als beliebtestes Kaltgetränk. Verbraucher, gerade jüngere, wenden sich vermehrt auch gern geschmackvollen Alternativen zu. Das können zum einen trendige, natürliche Bio-Limonaden sein, zum anderen Getränke mit Zusatznutzen. Traditionelle Fermentgetränke mit glaubwürdigen Rezepturen, die dabei gut schmecken, dürften echte Chancen auf dem Markt haben.

Bettina Pabel

Bildstrecke: Biofach 25_Getränke

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