Schön und gepflegt auf Basis der Natur
Auf der BioFach in Nürnberg hatte die Naturkosmetik
im Jahr 2006 zum ersten Mal eine eigene Fachmesse. In der Messehalle 6 waren rund 200 Anbieter von Naturkosmetik- und Körperpflegeprodukten, Heilmitteln, Drogerieartikeln und Accessoires vertreten. Experten schätzen derzeit den Marktanteil der Naturkosmetik auf drei bis sechs Prozent vom deutschen Kosmetikmarkt, also auf einen Wert zwischen gut 330 und 660 Millionen Euro. Führende Hersteller echter Naturkosmetik rechnen mit einem stabilen Umsatzplus von fünf bis sechs Prozent pro Jahr.
Link zu den Naturkosmetikrichtlinien des BDIH
„Das Beste, das Frauen für ihre Schönheit tun können, ist ein eineinhalbstündiger Mittagsschlaf“, soll Helena Rubinstein, die Grande Dame der Kosmetik, gesagt haben. Dies ist eine der natürlichen Methoden, gutes Aussehen zu pflegen und zu erhalten. Eine andere ist die Naturkosmetik. Und sie wird immer beliebter, wie die Recherche der Nürnbergmesse ergab: „Mit dem ersten Halbjahr 2005 waren die weltmarktführenden deutschen Naturkosmetikfirmen vollauf zufrieden.“ Viele Hersteller konnten sich über ein Wachstum im zweistelligen Bereich, bisweilen sogar über 30 Prozent, freuen. Im deutschen Bio-Einzelhandel legte die Umsatzentwicklung der Naturkosmetik bis Juni 2005 im Durchschnitt um fast 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Anders dagegen die konventionelle Kosmetikindustrie: Sie hat in Deutschland mit mangelnder Kauflust und schwacher Konjunktur zu kämpfen und beklagte laut Industrieverband Körperpflege und Waschmittel 2004 einen Umsatzrückgang von 1,7 Prozent auf rund elf Milliarden Euro.
Der Naturkosmetikmarkt bietet mittlerweile ein umfangreiches Angebot für alle möglichen Zielgruppen. Besonders gefragt sind nach Recherchen der Messegesellschaft die Artikel für die Haar- und Körperpflege sowie für das Duschen und Baden. Im Trend lägen vor allem Pflegeprodukte für die reife Haut mit Anti-Aging-Effekten und Artikel für die Körperpflege mit ausgefallenen Düften. Bei der dekorativen Kosmetik spiele die Verträglichkeit eine herausragende Rolle. Eine aktuelle Burda-Studie, für die 10.000 Frauen zwischen 14 und 60 Jahren befragt wurden, stellte fest, dass das Bedürfnis nach „Wellness“ keine kurzfristige Modeerscheinung ist und dass es eine „Kerngruppe“ von rund 5,8 Millionen Frauen gibt, die in hohem Maße aufgeschlossen gegenüber Naturkosmetik ist. Das Reservoir der potenziellen Nutzerinnen ist also groß.
Die Hochwertigkeit ist erkennbar
Da der Begriff „Naturkosmetik“ gesetzlich nicht eindeutig definiert und geschützt ist, haben inzwischen 50 Firmen Herstellerfirmen (zwölf aus dem europäischen Ausland) rund 2.000 Produkte nach den Richtlinien des Bundesverbands Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel (BDIH), Mannheim, zertifizieren lassen. Hier erarbeitet die Arbeitsgruppe Naturkosmetik die Richtlinie „Kontrollierte Natur-Kosmetik“, nach der seit Januar 2001 Naturkosmetik-Produkte mit einem Verbandsprüfzeichen versehen werden können. Dem Verbraucher zeigt das Siegel „Kontrollierte Naturkosmetik“, dass es sich um ein natürliches, besonders hautfreundliches und tierversuchsfreies Produkt handelt (siehe Kasten).
Die Unterschiede zu konventioneller Ware sind vielfältig:
Der Duft stammt von ätherischen Ölen. Für Duftstoffallergiker bietet die Naturkosmetik spezielle Neutral-Serien ohne ätherische Öle.
Für Menschen mit Hautproblemen werden reizarme und harmonisierende Naturpräparate angeboten, die der Haut Selbstregulierung ermöglichen.
Inhaltsstoffe sind häufig Aloe Vera, Calendula (Ringelblume) oder Rose, die zum Teil schon Jahrhunderte lang in Kosmetika eingesetzt werden.
Anstelle von Erdölderivaten werden reichhaltige pflanzliche Öle und Fette als Basis verwendet.
Die kontrollierte Naturkosmetik wird ohne Tierversuche hergestellt.
Synthetische Konservierungsstoffe werden nicht eingesetzt.
Meist gibt es eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe, was speziell für Personen nützlich ist, die bestimmte Stoffe nicht vertragen.
Für den konventionellen Handel wichtig: Die Präparate haben sich in den vergangenen Jahren in ihrer Optik verändert und signalisieren Wertigkeit. Die Ranges brauchen sich im Regal keineswegs mehr vor hochpreisiger konventioneller Ware zu verstecken.
Aloe-Vera-Produkte für den LEH
Eine Pflanze, die in den vergangenen Jahren auch bei Hautpflegeprodukten eine steile Karriere machte, ist die Aloe Vera Barbadensis Miller. Bereits Alexander der Große soll Verletzungen der
Soldaten mit ihrem Saft behandeln haben, und angeblich verwendeten Nofretete und Cleopatra eine Aloe-Paste zur Haut- und Schönheitspflege. Für Hautpflegeprodukte wird das Gel der Blätter eingesetzt: Es bindet und reguliert die Hautfeuchtigkeit, beruhigt und unterstützt wegen ihres Gehalts an dem Enzym Bradykinase die Regeneration zum Beispiel kleiner Wunden oder rauer Haut. Die im Aloe Vera-Gel enthaltene Salicylsäure erklärt die schmerzlindernde Wirkung. Das Gel soll zudem auch bei der Behandlung von Neurodermitits, Schupppenflechte und Akne wirksam sein.
Ein Unternehmen, das sich auf Aloe-Vera-Produkte spezialisiert hat, ist die Rainbow Gesellschaft für Naturprodukte mbH, Hamburg. Für das Naturkosmetik-Sortiment gibt es die Linie „aloecare“ mit der „Aloe Vera 24h Creme“ (50 Milliliter, mit Mandel- und Traubenkernöl), das „Aloe Vera Bio Gel“ (100 Milliliter, fett- und ölfrei, v. a. für gereizte, empfindliche oder trockene Haut) und die „Aloe Vera Handcreme“ (100 Milliliter, mit Ölen aus Mandeln und Oliven). Die Produkte sind nach den Richtlinien des BDIH hergestellt und haben auch in ihrer Optik ein wertiges Design. Auf den Umkartons sind alle Inhaltsstoffe deklariert.
„Speziell im Bereich der kontrollierten Naturkosmetik haben wir einige Produkte in der Entwicklung, die unser Sortiment optimal ergänzen bzw. dem Verbraucher eine sehr interessante Auswahl an kontrollierter Naturkosmetik mit Aloe Vera bieten“, gibt Michael Wessel vom Sales and Marketing einen Ausblick auf die nächste Zeit. Er denkt dabei an Bodylotions und Duschgels. Die Marke ist für den Lebensmitteleinzelhandel und die Drogeriemärkte konzipiert, eine Zusammenarbeit besteht bereits mit Kaufland, Rewe und Spar-Austria. Rainbow plant den flächendeckenden Vertrieb im Bundesgebiet und auch in den EU-Nachbarländern. „In der Naturkosmetik sehen wir einen ganz besonders positiven Faktor für die Zukunft. Der Handel beschäftigt sich zunehmend mit dieser Warengruppe und folgt damit den Anforderungen des Marktes. Dementsprechend sind wir aufgestellt und werden unsere Produktlinie weiter positionieren.“
Ein Klassiker wird 78 Jahre alt
Eine Marke mit fast 80-jähriger Tradition ist „Speick“. Das Produkt im roten Schachtel-Outfit ist fast schon Kult. Doch nur wenigen Konsumenten dürfte klar sein, dass es sich bei dem Rohstoff um etwas Außergewöhnliches handelt: Das unscheinbare Speick-Pflänzchen mit dem charakteristischen Duft
wächst in den österreichischen Alpen oberhalb 1.800 Meter und steht unter Naturschutz. Nur mit einer Sondergenehmigung dürfen es einheimische Bergbauern exklusiv für die Walter Rau GmbH & Co. KG Speickwerk, Stuttgart, und in festgelegten Mengen sammeln (kontrolliert biologische Wildsammlung, kbW). Genutzt werden die Wurzeln, und die Extrakte sollen zugleich anregen und beruhigen.
Was früher nur Seife war, hat sich mittlerweile zu einer veritablen Range mit dem BDIH-Label gemausert: Sie umfasst neben der Seife Deo-Dusch, Rassiercreme, Rasierschaum, After-Shave-Lotion und -Balm, Deo-Stick, Deodorant (als Zerstäuber und in der Austauschflasche), Deo-Roll-on, Körperlotion und -öl, Tagesemulsion und Nachtbalsam, Handcreme und Eau de Cologne. Zur BioFach sind Produktneuheiten zu erwarten.
„Durch unsere langjährige Firmengeschichte sind wir auf natürlichem Wege in konventionelle Vertriebskanäle hineingewachsen“, erklärt Gudrun Leibbrand vom Marketing/ Public Relations. Bereits in den Sechzigerjahren zog Speick in den konventionellen Handel ein und beliefert heute den gesamten Fachhandel (Naturwarenläden, Apotheken, Reformhäuser etc.) und mit Teilsortimenten auch SB-Warenhäuser, Drogeriemärkte, den Versandhandel und den Großhandel. „Wir haben zufrieden stellende Zuwächse und eine gute Distribution bundesweit. In die Zukunft sehen wir positiv, da wir ja bereits mehr als 77 Jahre ‚durchgehalten’ haben“, so Leibbrand.
Mit den natürlichen Rhythmen
Eine der großen Marken ist „Dr. Hauschka Kosmetik“ der Wala Heilmittel GmbH, Bad Boll. Das Unternehmen hat in seiner annähernd 70-jährigen Geschichte an die 1.000 Arzneimittel und gut 100 Kosmetika entwickelt. Die Kosmetik ist mittlerweile in etwa 40 Ländern zu haben. In Deutschland wird sie von Naturkost-Fachgeschäften und Apotheken vertrieben, da die Produkte erklärungsbedürftig sind. Seit September ist Dr. Hauschka aber auch im KaDeWe in einem kleinen Shop-in-Shop und mit eigenen Mitarbeitern vertreten. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres Dr.Hauschka-Shops im KaDeWe – sowohl im Hinblick auf die Umsätze als auch, was das Feedback der Kunden in puncto Warenpräsentation und Beratung angeht”, so Wala-Sprecher Antal Adam.
Die Rohstoffe für die Kosmetik kommen aus dem eigenen biologisch-dynamisch bewirtschafteten Heilpflanzengarten oder den weltweit geförderten Anbauprojekten. Bei der Produktion, der Herstellung und beim Pflegekonzept selbst werden nach Unternehmensangaben natürliche Rhythmen berücksichtig. Zum Einsatz kommen wertvolle natürliche Öle wie Jojoba- und Avocadoöl, Wachse wie Rosenblüten- und Bienenwachs, Heilpflanzenauszüge und echte ätherische Öle. Auf chemisch-synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe wird verzichtet.
Dr.Hauschka Kosmetik bietet Präparate zur Gesichts-, Körper-, Haar- und Sonnenpflege sowie naturnahes Make-up, Lippenstifte, Mascara oder Eyeliner. Die wichtigsten Produkte sind Rosencreme, Handcreme, Gesichtswaschcreme, Gesichtscreme Quitte und die Revitalpackung. Konzept ist, dass verschiedene Hautzustände wie Trockenheit, Feuchtigkeitsmangel, Fettüberproduktion, aber auch frühzeitige Alterung als vorübergehende Hautbilder gesehen werden und es gleich bleibende Hauttypen nicht gibt. Indem sie die Haut als ganzheitliches Organ anspricht und ihre Eigenaktivität anregt, soll die Kosmetik helfen, dass sich die Haut selbst regeneriert. So ist zum Beispiel die Nachtpflege fettfrei, weil das Unternehmen davon ausgeht, dass der nächtliche Stoffwechsel der Haut von fetthaltiger Pflege belastet werden würde. Die Nachtpflege enthält stattdessen stimulierende und regenerierende Pflanzenessenzen.
Gemäß der Lehre der Anthroposophen
Über die Naturkostszene hinaus ist die Weleda AG, Schwäbisch Gmünd mit ihrer gleichnamigen Marke bekannt – und das seit vielen Jahren. Das Unternehmen besteht seit 1921 und arbeitet nach anthroposophischen Grundsätzen. Viele der Rohstoffe wachsen im firmeneigenen Heilpflanzengarten. Unter „Weleda“ gibt es Pflegeprodukte für Gesicht, Haut, Haar, für die Rasur, Zähne und Mund, Körperöle, Badeessenzen, Sonnenpflege, Deodorants, Pflanzenseifen und ein Sortiment für Babys und Kinder (das soeben relaunched wurde) sowie für schwangere Frauen. Weleda vertreibt überwiegend über Naturkost-Fachgeschäfte, Reformhäuser und Apotheken. Das Unternehmen stellt auch in diesem Jahr auf der BioFach in Nürnberg aus.
Tote Tiere und GVO sind Tabu
„Biokosma“ heißt die Marke der Melisana AG, Zürich, die sich als „Pionier der biologischen, ganzheitlichen Körperpflege“ bezeichnet und seit mehr als 60 Jahren aktiv auf diesem Markt ist. Nach Unternehmensinformation ist Grundsatz, dass Frischpflanzen-Total-Extrakte (wenn möglich aus kontrolliertem Bio-Anbau oder Wildwuchs), ausschließlich pflanzliche Öle, Wachse und Extrakte und keine Rohstoffe vom toten Tier verwendet werden, also auch keine Collagene oder Elastine. Aus dem Tierreich stammen lediglich Propolis, Bienenwachs, Milchpulver und -proteine. Auch Rohstoffe aus genveränderten Organismen sind tabu. Konserviert wird nur auf natürlicher Basis (Vitamine, Alkohol, Zuckerkombinationen, Extrakte etc.). Die Produkte werden nicht am Tier, sondern in einer Universitätshautklinik an freiwilligen Probanden auf Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet.
Das Sortiment umfasst Linien für die Reinigung und Pflege der verschiedenen Hauttypen, eine Range für Männer, Produkte fürs Baden (auch mit Wirkstoffen) und Duschen, für die Hand-, Fuß- und Haarpflege sowie Massageöle. Auf dem deutschen Markt arbeitet das Unternehmen mit der Firma Pural, Baden-Baden, zusammen, die seinerseits den Reformwaren- und Pharma-Großhandel sowie den Facheinzelhandel Naturkost/Reformwaren, aber auch die Rewe Zentral AG, Köln, und das Drogeriewarenunternehmen Müller in Ulm beliefert. Neuentwicklungen kündigt Uta Zanon, Brand-Manager Biokosma, im Bereich Gesichts- und Körperpflege für den Herbst 2006 an.
Öle mit Infos von Edelsteinen
Ebenfalls in der Schweiz ist die Farfalla Essentials AG zu Hause, der Vertrieb für Österreich und Deutschland erfolgt von Feldkirch/Österreich aus. Farfalla ist seit etwa 20 Jahren auf dem Markt und führt ein großes Angebot an Produkten für die Reinigung und Pflege der Haut. Auch für Verbraucher, die sich Hautöl oder -creme selber mischen wollen, gibt es Grundstoffe und ätherische Öle in Bio-Qualität.
Fertig sind zu haben Blüten- und Kräuterwasser (Hydrolate) in kbA-Qualität für die Gesichts- und Haarpflege und – nach BDIH-Kriterien – Aroma-Pflegebäder, Schaumbäder, Meersalz-Algen- und Meersalz-Blüten-Bäder, Duschgels, Pflegeshampoos, eine Haarspülung und Haargels, diverse Bio-Flüssig- und Bio-Pflanzenseifen, Produkte mit Aloe Vera und Body-Sprays. Farfalla hat zudem fünf Naturkosmetik-Linien entwickelt, die auf unterschiedliche Hauttypen abgestellt sind: „Basic Care“, „Rose-Iris“, „Aloe-Shea“, „Jojoba-Neruli“ und, als Männerserie, „Sandalwood“. Neu sind die Edelstein-Balance-Öle für die Massage und Körperpflege. Dabei werden jeweils drei Edelsteine mit ähnlicher Wirkung in Bio-Jojobaöl angesetzt und mit ätherischen Ölen abgerundet. Die Vorstellung ist, dass Öl, in dem längere Zeit ein Edelstein lag, dessen Information annimmt. Last but not least sind auch Naturparfums im Sortiment.
Die schönen Farben der Naturkosmetik
Zur Logocos Cosmetik-Herstellungs- und Verwaltungsgesellschaft, Salzhemmendorf, gehören die Marken „Logona“, „Sante“ und „Fitne“. Das Logona-Sortiment umfasst mehr als 200 Produkte zur täglichen Pflege, Gesunderhaltung und Verschönerung des Körpers, die Produkte der Marke Sante sind speziell auf die Bedürfnisse der empfindlichen, zu Allergien neigenden Haut abgestimmt. So gibt es zum Beispiel eine Serie, die als Inhaltsstoffe Lotusblüte, weißen Tee und Arganöl enthält. Verwendet werden natürliche Rohstoffe wie pflanzliche Öle, Fette und Wachse, Kräuterextrakte und Blütenwässer sowie ätherische Öle und Aromen aus kbA oder Wildsammlung. Die Produkte erfüllen die BDIH-Kriterien.
Neben Pflegeprodukten für Gesicht, Körper und Haare wird auch Zahncreme angeboten, die auch in der Zahlheilkunde bekannte Extrakte wie Myrrhe, Salbei oder grünen Tee enthalten und für den Kariesschutz hochdosiertes Xylitol, einem natürlichen Zuckeralkohol, einsetzt. Zudem zeigt die dekoraktive Kosmetik – Lippenstifte, Puder, Kajal-Eyeliner, Mascara, Lidschatten, Nagellack etc. –, wie schön die Farben einer Naturkosmetik sein können.
Fitne steht in der Logocos-Gruppe für Gesundheit und Wellness (siehe auch den Beitrag „Nahrungsergänzung“ in dieser Ausgabe). Unter der Marke sind spezielle Hautpflegeprodukte („Bio Ringelblumensalbe“, „Cystus Bio Salbe“ für trockene Haut und als Basispflege bei Neurodermitis sowie „Bio Melkfett“ für den Schutz und die Pflege beanspruchter Haut), ein Sole-Zahngel, ein Fußspray, ein Fuß- und Beingel und „Sole Waschgel“ (für Haut und Haare) zu haben. Alle Produkte sind gemäß BDIH hergestellt.
Jetzt auch eineLippenpflege
Die laverana GmbH, Wennigsen, liefert die Marke „lavera Naturkosmetik“ mit zirka 200 Produkten und die Anti-Aging Pflegeserie „Laveré“. Beide Linien werden nach den Richtlinien für kontrollierte Naturkosmetik produziert und tragen mit Ausnahme einiger Shampoos das Label des BDIH. Nach Herstellerangaben sind die Produkte frei von synthetischen Emulgatoren, Konservierungsstoffen und Erdölderivaten; alle Inhaltsstoffe seien von einem externen Testinstitut geprüft. Es werden nur natürliche, pflanzliche Inhaltsstoffe verwendet (bis auf Carmin und Lac).
Mit insgesamt zehn Pflegesystemen deckt lavera Naturkosmetik folgende Pflegebereiche ab: „Men“ (für Männer), „basis sensitiv“ (für die ganze Familie), „Neutral“ (neutrale Körperpflege für zu Allergien neigende Haut), „Baby & Kinder“ (Mandel Körperpflege), „Body SPA“ (Körperpflege für Haut und Sinne), „Hair“ (Haarpflege), „Sun“ (Sonnenschutzpflege) und „Faces“ (Gesichtspflegeserie). Zusätzlich bietet die Serie „Trend“ im Bereich der dekorativen Kosmetik Produkte, die dem Zeitgeist entsprechen.
Im August 2005 wurde die Anti-Aging Pflegeserie komplettiert und besteht nun aus acht Produkten: Gesichtscreme, Körperlotion, intensive Feuchtigkeitspflege, Reinigungsmilch, Gelmaske, Augencreme, Intensivcreme und getönte Creme. Seit August 2005 ist zudem die Lippenpflege „Lip-Expert LSF 5“ erhältlich.
Hersteller auchvon LEH-Marken
Eco cosmetics GmbH & Co. KG, Laatzen, stellt die Serien „eco“ und „Venus“ her. „Eco“ ist eine von Ecocert zertifizierte Naturkosmetik mit pflanzlichen Ölen aus kbA, Duftstoffen aus ätherischen Ölen und ohne Farb- und Konservierungsstoffe sowie ohne Rohstoffe vom toten Tier. Die Serie umfasst 13 Produkte. „Venus“ ist eine Pflegeserie, die ebenfalls ohne synthetische Duft,- Farb- und Konservierungsstoffe auskommt, wie es die naturkontrollierte Kosmetik fordert. Beide Serien werden noch nicht im LEH vertrieben. Eco fertigt jedoch im Lohnauftrag für Firmen, die diese Produkte im konventionellen Bereich vertreiben.
Öle für innen und Außen
Beim Thema gutes Aussehen gibt es neben dem anfangs erwähnten Schlafen natürlich noch eine ganze Reihe von Faktoren, die mit dem gesunden Leben zu tun haben: Eine richtige Ernährung, der häufige Aufenthalt an der frischen Luft, der Verzicht auf Nikotin und der Genuss von wenig Alkohol sind oft auch an der Haut ablesbar. Nicht immer freilich sieht man aus „wie das blühende Leben“ – Gründe dafür gibt es bedauerlicherweise viele.
Deswegen verweisen die Lieferanten von Argan-Öl darauf, dass man ihre Öle nicht nur in zubereiteten Speisen, sondern auch eigens für das gute Aussehen essen sollte. Dreimal täglich einen Teelöffel pur eingenommen, würde der Haut gut tun und bei der Lösung vieler Probleme – von Akne über Ekzeme bis hin zu Schuppenflechte und Neurodermitis – helfen. Argand’or, Königstein/Taunus, macht es den Verwendern einfach und bietet Argan-Öl-Kapseln (glutenfrei, lactosefrei, rein pflanzliche Gelatine) an.
Das Öl, das nur in Marokko gewonnen wird, sehr aufwändig in der Herstellung und daher auch teuer ist, gilt derzeit als ein Star vieler Produkte für die äußere Anwendung. Zum Beispiel gibt es von Argandor ein bio-zertifiziertes Argan-Hautöl aus 100 Prozent Öl.Zur BioFach wird eine Naturkosmetik-Linie auf Basis von Argan-Öl vorgestellt.
Von Mogador, Reutlingen, sind bereits erhältlich: Argan-Aprikose Gesichtsöl (125 Milliliter), Tagescreme mit acht bzw. zwölf Prozent Arganöl (50 Milliliter, angereichert mit Vitamin A, C und E), Nachtcreme mit zwölf Prozent beziehungsweise 14 Prozent Arganöl (50 Milliliter, mit regenerierenden Wirkstoffen), Serum Bio-Protecteur (mit zehn Prozent Arganöl, 30 Milliliter), Augen- und Lippenkonturpflege (mit sieben Prozent Arganöl, 15 Milliliter), Seife (mit fünf Prozent Arganöl, 125 Gramm) und Arganöl pur (120 Milliliter, desodorisiert).
Die Govinda Natur GmbH, Abentheuer, bietet unter der Marke „Argania Gold Collection“ ebenfalls Kosmetikprodukte mit dem kostenbaren Öl: Gesichtscreme für trockene sowie für fette Haut (je 50 Milliliter), Reinigungsmilch, Gesichtslotion (je 100 Milliliter), Gesichtsfluid (30 Milliliter), Bodylotion (150 Milliliter), Körperöl (100 Milliliter), Badeöl (200 Milliliter) und Seife (mit 27 Prozent Arganöl, 90 Gramm).
Auch Speiseöl aus Hanf ist als aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe gut zur Haut. hanf & natur, Marienheide, nutzt den hohen Gehalt an Gamma-Linolsäuren zudem für Kosmetikprodukte. Die Serie heißt „Chanvre The Hemp Care“. Bisher wurden die Rohstoffe zwar so natürlich wie möglich angebaut, heißt es in dem Sortimentskatalog, seien aber nicht biozertifiziert. Deshalb ließ man die Kosmetikserie zum Ende 2005 auslaufen und wird eine Hanf-Bio-Kosmetik vorstellen, die die Anforderungen der österreichischen Bio-Verordnung erfüllt.
Ilse Raetsch