Start / Ausgaben / BioPress 57 - November 2008 / Preisgünstige Wiegetechnik

Preisgünstige Wiegetechnik

Kern hat Waagen für Lebensmittelhandwerk und den kleinen Handel

Kern und Sohn aus Baden-Württemberg bieten eine große Modellvielfalt an Waagen für Labors, Lebensmittelhandwerk und  -Handel. Auch Feuchtebestimmer sind im Katolog des Herstellers aus Balingen-Frommern zu finden. Den Grundstein für das heute mittelständische Unternehmen, legte Gottlieb Kern 1844 mit der Gründung einer feinmechanischen Werkstatt. Das Lieferprogramm umfasst das komplette Spektrum der Wiegetechnik.

1844 gründete Gottlieb Kern das noch heute bestehende Unternehmen und stellte die genauesten Waagen seiner Zeit her. Sein Betrieb wurde zur Keimzelle des international bekannten süddeutschen Waagenbaus. Das mittelständische Familienunternehmen wird in der fünften Generation von Martin Sauter geführt. Kern produziert an Standorten  in der Schweiz, Polen, Deutschland und seit 25 Jahren in Asien.

Das Unternehmen zählt 20  Mitarbeiter. Der Umsatz  belief sich 2007 auf rund 22 Millionen Euro. 2008 erwartet die Geschäftsleitung nach den Erfahrungen der vergangenen fünf  Jahre ein Wachstum zwischen fünf  bis acht Prozent. 50 Prozent der  Umsatzes wird auf dem deutschen Markt erzielt, 45  Prozent innerhalb der EU und fünf Prozent außerhalb der Europäischen Union.

Der Markt wächst jährlich um zwei bis drei Prozent in Laboren der chemischen und  pharmazeutischen Industrie und um zehn Prozent  in der Lebensmittelherstellung und im -handel. "Der Grund für die vermehrte Nachfrage liegt in dem Mehr an gelieferten Rohstoffen und Halbfertigprodukten", erklärt Albert Sauter. Einen Konzentrationsprozess bei den Herstellern gibt es aktuell nicht: "Das habe ich in den letzten zehn Jahren nicht beobachtet", so Sauter.

Bei Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und  EDV sanken die Preise. Dieser Trend gilt auch für Waagen mit rund fünf Prozent Preisverfall pro Jahr. Kern ist nicht der Innovator, sondern preisgünstiger Hersteller, der Standardtechnik anbieten will. Wenn Produkte reifer werden, stellt sich eine Ersparnis ein, die weiter gegeben werden kann. So kostete vor Jahren eine Laborwaage noch 1.500 bis 2.500 Euro. Heute  ist ein Gerät für 150 bis 300 Euro zu haben. Jeder einzelne Laborant kann schneller und präziser arbeiten, wenn ihm selber eine Waage zur Verfügung steht, statt einer Waage für mehrere Mitarbeiter. 

Feuchtigkeitsmesser sind von 1.220 bis 2.500 Euro zu haben. Dadurch sind auch für kleinere und mittlere Unternehmen ein oder mehrere Geräte erschwinglich geworden. So können einzelne Chargen auf den Wassergehalt geprüft und die Qualität in der Lebensmittelherstellung verbessert werden. 

Zehn Prozent der Verkäufe sind im Food-Bereich angesiedelt. "Die großen Lebensmittelkonzerne sind nicht unsere Kunden, wohl aber das Handwerk, Naturkostfachgeschäfte und Bio-Supermärkte", erläutert Sauter. 15 Serien sind vorhanden, Kern will die Serien ausbauen und  Branchenlösungen anbieten. Waagen mit Stromzufuhr, die einen Akku haben mit einer Betriebszeit von zwei bis 300 Stunden sind für den Landwirt, den Verkauf ab Hof, und für  Markthändler interessant.

Für die Kontrolle der Warenanlieferung hat Kern eine Modell-Vielfalt zu bieten, zum Beispiel geeichte Palettenwaagen aus Edelstahl, die für die Nahrungsmittelindustrie wegen der leichten Reinigung mit Dampfstrahlern besonders geeignet sind. Metzger und Bäcker hatten vor Jahren aus Kostengründen günstige Paket- waagen für 80 Euro angeschafft, die nach kurzer Zeit defekt  waren, weil sie nicht gegen Staub und Nässe geschützt waren. Eine gegen Staub und Wasser geschützte Waage kostet 250 Euro. Lösungen für kleinere Hersteller und Händler, die Einfachheit statt Komplexität bevorzugen sind das Hauptanliegen von Kern.

Marita Sentz

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