BUND wirft Behörden versagen vor
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit Sitz in Berlin hat den Landwirtschaftsministern von Bund und Ländern Versagen im Kampf gegen kriminelle Fleischhändler vorgeworfen. Die Minister hätten versäumt, die Ursachen für die regelmäßig wiederkehrenden Lebensmittel-Skandale zu beseitigen. Stattdessen förderten sie die Massentierhaltung und die Überproduktion von Fleisch, ohne dessen Qualität in ausreichendem Maße zu sichern. Kriminellen Fleischhändlern werde ihr Tun durch mangelhafte Kontrollen erleichtert. Für Gammelfleisch und die regelmäßigen Qualitätsprobleme seien vor allem auch wachsende Fleischberge, der Preisdruck in der Lebensmittelbranche und falsch verteilte Subventionen verantwortlich.
Um die daraus resultierenden Probleme künftig zu vermeiden, müssten Agrarminister Horst Seehofer und seine Länderkollegen endlich wirksame und flächendeckende Gegenmaßnahmen ergreifen. In der Fleischerzeugung und -verarbeitung müssten künftig bessere Qualitätsstandards gelten. „Statt der versprochenen Agrarwende werden Massentierhaltungsanlagen und die industrielle Landwirtschaft verstärkt gefördert. Schlachthöfe expandieren und Fleischfabriken boomen. In Deutschland wurden in der ersten Jahreshälfte 2007 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres sechs Prozent mehr Fleisch produziert. Und immer mehr Fleisch drängt auf den Markt. Verstärkte Kontrollen gibt es aber nicht", erklärte Hubert Weiger, agrarpolitischer Sprecher des BUND.
Eine ökologische Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel haben ihren Preis. Der Handel und das Metzgerhandwerk sind auf dem richtigen Weg, wenn sie verstärkt Bio-Fleisch und -Wurst anbieten. Die Erzeugung nach der EU-Ökoverordnung sorgt für glaubwürdige und sichere Produkte.