Markt
Milchersatz: konventionell ist teurer als Bio
Bio-Pflanzendrinks haben in den ersten Jahren den neuen Markt für Milchalternativen geöffnet – und sind heute viel günstiger zu erwerben als ihre konventionellen Pendants. Wie Hugo Gödde in der Unabhängigen Bauernstimme berichtet, liegt der Preis von konventionellen Imitaten um 50 bis 90 Cent pro Kilogramm höher als bei den Bio-Produkten.
Den größten Anteil am Verzehr von Bio-Milchalternativen haben Haferdrinks mit 60 Prozent, gefolgt von Mandeldrinks (zwölf Prozent) und Sojadrinks (elf Prozent). Auch wenn die Kosten deutlich niedriger sind, bewegen sich nach Analyse der AMI für 2022 die Bio-Alternativen (Sojadrinks 1,03 €/kg, Mandeldrinks 1,49 €/kg) preislich im Spektrum des Kuhmilchpreises von 1,33€/kg.
Ganz anders haben sich die Preise für konventionelle Pflanzendrinks entwickelt: Gegenüber ‚echter‘ Milch kosten Soja- und Haferdrinks um 70 Prozent mehr. Mandeldrinks werden gar mit 2,39 €/kg angeboten. Laut Gödde erklären Marktexperten das mit der Dominanz der preisgünstigen Bio-Handelsmarken im LEH, während bei konventionellem Milchersatz die Markenprodukte überwiegen.
Sollte das Wachstum der Pflanzendrinks so weitergehen, „haben wir in fünf bis zehn Jahren 30 bis 35 Prozent weniger Absatz an konventioneller Trinkmilch im LEH“, so die Vorhersage von Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft in NRW. Das könne für Milchbauern aber auch eine Möglichkeit sein, ihr Einkommen aufzubessern. Nicht wenige Molkereien sprächen schon Landwirte an, Hafer für Pflanzendrinks anzubauen.