Gentechnik
Keine Gentechnik im Saatgut
Länderbehörden finden keine Verunreinigungen
In den diesjährigen Kontrollen von Saatgut auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) haben die zuständigen Länderbehörden in keiner der insgesamt 776 beprobten Saatgutpartien Verunreinigungen nachgewiesen. Greenpeace, Bioland und die Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut) sehen darin eine erfreuliche Entwicklung und fordern die Bundesländer gleichzeitig dazu auf, ihre Kontrollen weiter zu verstärken und Saatgut auch auf Verunreinigungen mit neuer Gentechnik zu überprüfen.
Darüber hinaus müsse sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass neue Gentechnik-Verfahren wie CRISPR/Cas entgegen den Plänen der EU-Kommission auch zukünftig unter dem Gentechnikrecht reguliert bleiben, sodass die Wahlfreiheit der Verbraucher erhalten bleibt.
„Saatgutkontrollen auf Verunreinigungen mit Gentechnik funktionieren nur, wenn auch nach allen bekannten Gentechnik-Pflanzen gezielt gesucht wird. Hier gibt es Lücken. So werden Genom-editierte Pflanzen wie Soja in Nordamerika bereits angebaut“, erklärt Jan Plagge, Präsident von Bioland. „Vorliegende Nachweisverfahren müssen in die nationalen Kontrollen integriert werden. Zudem sind die Behörden in der Pflicht, weitere Nachweismethoden für neue Konstrukte zu entwickeln und diese auch anzuwenden.“
Untersucht wurden von den Ländern 471 Maissaatgutpartien, aber auch Proben von Roten Rüben, Senf, Sojabohnen, Sommerraps, Tomaten, Zuckermais, Winterraps, Zucchini, Zuckerrüben, Leinsaat und Luzerne. Die Ergebnisse des Saatgutmonitorings finden sich hier.