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Neue Bio-Äpfel sorgen für mehr Artenvielfalt im Edeka-Regal
Komplettes Bio-Apfelsortiment trägt Naturschutz-Label

Jede vierte Insektenart ist in Deutschland in ihrem Bestand gefährdet. Das Programm ‚Landwirtschaft für Artenvielfalt‘ (LfA) stellt sich gegen diese Entwicklung und will die heimische Biodiversität fördern. Die Handelsketten Edeka und Netto unterstützen das Engagement und beziehen mit der neuen Erntesaison ab September ihr Bio-Apfelsortiment aus Deutschland komplett von Betrieben, die am LfA-Programm teilnehmen.
Ob Blühstreifen, Verzicht auf Düngung oder das Anlegen von Teichen: Herzstück des Programms ist ein Naturschutz-Katalog, aus dem Landwirte, passend zu ihrem Betrieb und den lokalen Bedingungen, mit Hilfe einer naturschutzfachlichen Beratung entsprechende Maßnahmen auswählen. Die Betriebe werden zudem angeregt, seltene Kulturarten zu erhalten oder zusätzliche Obstsorten anzubauen. Der Artenschutz-Maßnahmenkatalog basiert auf dem des ökologischen Anbauverbands Bioland.
Da das LfA-Programm schon seit zehn Jahren besteht, sind die positiven Effekte der Naturschutzmaßnahmen durch das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. bereits mit Zahlen belegt worden: Zum Beispiel wurde auf Grünland- und Viehzucht-Betrieben achtmal so viele Insekten und zwanzigmal so viele Schmetterlinge auf ungemähten Wiesen und Weiden gezählt. Auch die Population der Braunkehlchen habe sich auf den Höfen mit entsprechenden Maßnahmen verdoppelt.
Bereits seit 2012 setzt sich der WWF Deutschland gemeinsam mit ökologischen Anbauverbänden wie dem Initiator Biokreis, Edeka und dem ZALF für den Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten in der deutschen Agrarlandschaft ein. Nach einer Weiterentwicklung bietet das Artenvielfalt-Programm erstmals Bio-Tafeläpfel an, die von über 50 Obstbauern im Alten Land bei Hamburg, im Rhein-Sieg-Kreis sowie in der Bodenseeregion angebaut werden.
Neben den Bio-Äpfeln verkaufen Edeka und Netto auch biologisch erzeugten Apfelsaft mit LfA-Logo. Ende des Jahres soll das LfA-Sortiment um Bio-Apfelmus erweitert werden.