Donnerstagstalk
Letztes digitales Donnerstags-Treffen vor der Anuga
Einladung zum Brachengespräch am
bioPress Square & fair Table

Diese Woche am 30.9.21 noch einmal vom Schreibtisch im Verlag aus ein digitaler Square & Fair Table, nächste Woche und übernächste Woche sind wir live auf der Anuga. Da müssen unsere Donnerstagstreffen ausfallen.
Für den November sind zwei digitale Square & Fair Table-Treffen in Vorbereitung mit Partnern aus der Schweiz. Führende Branchen-Experten werden mit der bioPress-Redaktion über die aktuellen Bio-Entwicklungen in einer der stärksten Bioländer in Europa sprechen und zeigen, wie schwierig Bio-Politik in den letzten 40 Jahren war und woran aktuell gearbeitet wird - politisch, in den Verbänden, in der Produktion und Verarbeitung und im Handel. Aber auch die Bio-Konsumenten in der Schweiz und bei den Nachbarn kommen ins Gerede... (genaue Termin folgen rechtzeitig)
Den letzten Donnerstag im September wollen wir morgen unter das Motto stellen: 100 Prozent Bio - das geht nur mit allen. bioPress hat die Jubiläumsveranstaltung von Bioland in Eichstetten am Kaiserstuhl besucht. Es war Regen vorausgesagt und auf dem Weg dorthin sind wir dem auch begegnet. Aber vorort hat die Sonne wieder geschienen, manchmal der Wind kräftig geweht, aber das Wetter hat durchgehalten bis zu unserem Abschied.
Danke, Jan Plagge, für die tolle Rede. Sie war mitreißend, ja aufpeitschend. Vielleicht ein Tag zu spät um das Wahlergebnis für die Grünen noch herum zu reißen. Aber sie hat die Transformationskraft von Bio in vielerlei Hinsicht aufgezeigt und gewarnt vor einer Zukunft mit invitro-Fleisch und einem Weiter so. Und die Aussage der jüngsten Generation des örtlichen Naturkostgroßhändlers Rinklin, Armin Rinklin, dass 100 Prozent Bio nur mit Allen gehe, war bestimmt eine schöne Überraschung für den Edeka-Geschäftsführer Jürgen Mäder auf der Bühne, der um Bioland geworben hat mit sichtbar allen Fasern seines Herzens. Mich hat es gefreut, dass diese Aussage im Umlauf zu sein scheint.
Manchmal muss gesprochen werden über Dinge, die wir nicht akzeptieren können. Und dann muss zuallererst Kalrheit herrschen über die Begriffe. Invitro hört sich harmlos an für Leute, die nicht so im Informationsfluss stecken und noch nie etwas davon gehört haben. Kunstfleisch aus dem Bioreaktor in einer Nährlösung aus Zucker, Aminosäuren und einigen weiteren ungeklärten Zutaten schreckt auf! Da ist zwar auch unklar, was genau das werden soll, aber bei der Vorstellung (Reaktor) entsteht sofort eine Habacht-Stellung beim Normalverbraucher und er glaubt erstmal gar nicht, dass das wahr sein soll.
Vielleicht schaffen wir es noch einmal, wie bei der Abwehr der Gentechnik in der Landwirtschaft, das bewusste Herbeireden einer angeblichen bereits heute bestehenden Akzeptanz bei jungen Leuten durch Teile der Lebensmittelindustrie für invitro Fleischprodukte zu verhindern. Wenn deutlich gemacht wird, dass angebliches Tierwohl durch Kunstfleisch hergestellt werden könnte, weil dann kein Tier mehr leiden müsste und der Verbraucher dennoch nicht auf billigen Fleischkonsum nach Herzenslust verzichten müsste, dass Kunstfleisch dennoch nicht in die Rubrik Nachhaltigkeit gehört, sondern ins Gruselkabinett, besteht eine große Chance diese zukünftig sprudelnde Geldquelle doch noch dicht zu machen. Fleischproduktion aus der Retorte würde Bauern den Boden unter den Füßen wegziehen und die Herkunft von Fleisch an die Nestlé-Bioreaktoren und den Nährlösungslieferanten Merck Pharma verlagern.
Erich Margrander