Hersteller
Mestemacher wird 150
Rekordumsatz und Nutri-Score zum Jubiläumsjahr

Mit einem Umsatzplus von 16,7 Prozent ist die Großbäckerei Mestemacher ins 150. Jubiläumsjahr gestartet. Im Corona-Jahr war die Nachfrage nach gesundheitsorientierten und SB-verpackten Brotspezialitäten hoch. Alle Backwaren des traditionsreichen Bio-Pioniers sind inzwischen mit dem Nutri-Score-Label versehen.
Auf einen Netto-Umsatz von 147,4 Millionen Euro ist die Mestemacher-Gruppe 2020 gekommen – das sind 16,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Bio-Anteil ist proportional mitgewachsen und beträgt etwa 20 Prozent. Das Unternehmen führt den starken Anstieg vor allem auf die größere Nachfrage nach SB-verpackten Broten mit langer Haltbarkeit sowie nach ballaststoffreichen Bio Broten, Ethnic Food und Eiweiß-Broten zurück.
Der Exportanteil liegt bei rund 34 Prozent – davon werden rund 77 Prozent in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union erzielt. Insgesamt beliefert Mestemacher die Brotabteilungen des Lebensmitteleinzelhandels in über 80 Ländern der Erde.
Vom Stadtbäcker zur lifestyle-bakery
1871 errichtete Johann Heinrich Mestemacher für seinen Sohn Wilhelm eine Stadtbäckerei in Gütersloh, welche dieser 39 Jahre später in eine Spezialbäckerei für Pumpernickel überführte. Im Jahr 1985 kaufte die Bäckerfamilie Detmers das Unternehmen, baute das Produktsortiment aus und begann mit der Herstellung erster Bio-Produkte.
Heute ist Mestemacher Weltmarktführer von verpackten und pasteurisierten Brotspezialitäten mit langer Genussfrische und beschäftigt insgesamt 649 Mitarbeiter an vier Standorten. Das Sortiment umfasst Pumpernickel, Eiweiß- und Haferbrot-Spezialitäten, Vollkornbrote, Toastbrot sowie internationale Brotspezialitäten wie Indian Naan Brot, Gourmet Focaccia, Pita Brotsorten und Wraps Varianten.
Neben der erfolgreichen Herstellung von Backwaren hat sich das Unternehmen durch sein gesellschaftliches und soziales Engagement einen Namen gemacht. Seit 1994 setzt sich Prof. Dr. Ulrike Detmers, Mitglied der Geschäftsführung und Sprecherin der Mestemacher-Gruppe, für die Gleichstellung der Geschlechter (m/w/d) sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Dafür initiierte sie den Kita-Preis, die Preise ‚Managerin des Jahres‘ sowie ‚Spitzenvater des Jahres‘, in dem der Preis für eine Mütterorganisation mit einbezogen ist, und zuletzt die Auszeichnung ‚Gemeinsam Leben‘ für Lebensmodelle, in denen Selbsthilfe und Fürsorge gelebt werden.
Brot für den täglichen Verzehr
Mestemacher Brote sind salzarm: Sie enthalten größtenteils (zu 86 Prozent) einen Salzgehalt von nur 1,3 Gramm oder weniger. 80 Prozent der Brote sowie alle Bio-Produkte werden zudem ausschließlich mit Zutaten ohne tierischen Ursprung hergestellt, sind also vegan.
Seit Januar 2021 sind alle Mestemacher Brote mit der Nährwertampel Nutri-Score gekennzeichnet. 95 Prozent der Brote wurden mit A oder B klassifiziert und sind damit als günstig für den täglichen Verzehr empfohlen. 67 Prozent des Sortiments und 80 Prozent des Bio-Sortiments erhielten mit A sogar die beste Nährwertbilanz.
„Mestemacher ist froh, dass Bundesernährungsministerin Julia Klöckner sich für die Einführung der Nährwertkennzeichnung Nutri-Score entschieden hat“, hebt Ulrike Detmers hervor. Das aus Frankreich stammende Label sei für Mestemacher aktuell das effizienteste System einer intergenerativen Nährwertkennzeichnung und könne bewusste Ernährung bereits bei Kita-Kindern fördern.
Neuheiten zur Biofach
Auf dem eSpecial der Biofach 2021 konnte Mestemacher fünf Bio-Produktneuheiten präsentieren. Italienische Bio Wraps mit fünf Prozent nativem Olivenöl gibt es auf Basis von Weizen- und Dinkelmehl zu erwerben. Bei den Toastbroten sind die Variationen Weizen Vollkorn sowie Dinkel neu im Sortiment. Davon schneidet ersteres mit der Bestnote A beim Nutri-Score ab und sei hervorragend als Proteinquelle für eine bewusste und ausgewogene Ernährung geeignet. Ebenfalls die Bestwertung erhielt das neue Bio Dinkelvollkornbrot, das ungeöffnet ein halbes Jahr lang genussfrisch sein soll.
Als erster Hersteller von verpackten Vollkornbroten aus biologischem Anbau fördert Mestemacher seit 1985 den ökologischen Landbau. In einer eigenen Mühle werden sowohl konventioneller als auch Bio-Roggen frisch vor dem Verbacken zu Roggenvollkornschrot vermahlen. Die Preisdifferenz liege bei ca. 70-80 Euro pro Tonne. Aktuell werden 26 Prozent des Sortiments in biologischer Qualität angeboten.
Auch darüber hinaus bemüht sich die Großbäckerei um Nachhaltigkeit: Durch die Umstellung der kompletten Energieversorgung am Standort Gütersloh auf ein Gasmotoren-Blockheizkraftwerk können jährlich etwa 1.700 Tonnen CO2 eingespart werden. Nächstes ökologisches Ziel ist der Wechsel zu Hybrid- und Elektrofahrzeugen.
Für 2021 plant die Mestemacher-Gruppe einen Netto-Umsatz von 152 Millionen Euro, was einem Wachstum von 3,1 Prozent zu 2020 entspräche. „Mestemacher profitiert weiter vom Trend zur Bevorratung von Lebensmitteln mit ungeöffnet langer Genussfrische“, erklärt Ulrike Detmers. Immer öfter erwarteten Kunden zudem vegane und salzarme Lebensmittel mit einer positiven Nährwertbilanz. Mestemacher könne dies erfüllen.
Lena Renner